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123 - Schreckens-Party bei Graf Dracula

123 - Schreckens-Party bei Graf Dracula

Titel: 123 - Schreckens-Party bei Graf Dracula Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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trat
hinzu und wurde noch Zeuge der letzten Worte, die zwischen Jutta und Iwan
Kunaritschew gewechselt wurden. »Sie reden von meinem Sohn?« fragte er
verwundert.
    »Ja, ich muß
ihn dringend sprechen. Ich habe ihm etwas geliehen.«
    »Janosz ist
nicht hier.«
    Da
wiederholte X-RAY-7, wie das vorhin war.
    Der
dickleibige Wirt hob die buschigen Augenbrauen. »Dann wird er wohl durch den
Hintereingang das Haus betreten haben. Wahrscheinlich hat er mit Sztefan noch
einiges zu besprechen. Die beiden stecken sowieso ständig zusammen. Ich hätte
Janosz heute abend dringend in der Küche gebraucht. Aber als ich nach ihm
suchte, war er verschwunden. Kalenko hat seit eh und je eine magische Anziehung
auf ihn. Auf jeden von uns eigentlich«, fügte er etwas leiser hinzu. Er blickte
an Iwan vorbei. Hinter dem PSA-Agenten befand sich ein Fenster mit Blick auf
die Karpaten. »Jeder, der hier geboren wird und sein Leben verbringt, kann dem
Anblick nicht entgehen. In mondhellen Nächten - wie dieser - ist die Silhouette
besonders kräftig.«
    Kunaritschew
folgte dem Blick des Wirtes. Zwischen den schräggerafften Gardinen führte der
Blick genau zu den Bergen. Der Mond stand voll und hell am Himmel, und sein
fahles Licht lag auf den dunklen Felsen und den trutzigen Mauern und Türmen des
legendären Kalenko-Schlosses.
    »Wir alle
haben uns an den Anblick gewöhnt. Das ist aber auch alles. Die meisten von uns
meiden die Nähe des Schlosses. Vielleicht sind wir altmodisch oder rückständig,
wie Sie das nennen mögen. Die jüngeren - lachen über unsere Angst.«
    »Angst wovor,
Towarischtsch?«
    »Vor dem, was
Graf Dracula möglicherweise dort in jener Nacht zurückgelassen hat.«
    »Und was soll
das sein?«
    Der Wirt
druckste herum, und Iwan merkte ihm an, daß er sich ärgerte, überhaupt so weit
auf die Ausführungen eingegangen zu sein. »Ich möchte Sie nicht beunruhigen.
Sie sind Gast auf dem Schloß, und ich bin ein alter Schwätzer, vergessen Sie
es.«
    Der Wirt
wandte sich um, und Iwan folgte ihm.
    Aus der Küche
kamen zwei Frauen, die mit Tellern beladene Tabletts trugen. Der Geruch von
Hammelkeulen und -koteletts, von Knödeln und heißem, gut geschmelztem Kohl
breitete sich aus.
    »Ich habe
keine Zeit. Ich muß mithelfen. Die bestellten Essen müssen raus an die Gäste.
Dann werde ich nach Janosz sehen. Vielleicht hat er ein schlechtes Gewissen,
daß die Neugier ihn übermannte und er uns hier im Stich gelassen hat. Ich werde
ihm ins Gewissen reden.«
    Iwan stellte
sich an die Theke, bestellte einen doppelten Korn und wartete, bis der Wirt den
ersten Schub der Essen auf den Tischen verteilt hatte.
    Auch die
Musikanten erhielten Rippchen mit Kraut und drei riesigen Knödeln. Die
Gespräche wurden etwas leiser.
    Iwan
Kunaritschew hielt sich länger in dem Wirtshaus auf, als es ursprünglich seine
Absicht war.
    Der Wirt
zapfte einige Gläser Bier und gesellte sich dann wieder an Kunaritschews Seite.
    »Nehmen Sie
das alles nicht so tragisch«, sagte er achselzuckend. »Ich rede oft ein wenig
zuviel. Eigentlich sollte ich froh sein, daß das Schloß wieder renoviert ist
und Leute aus Breskovje dadurch Arbeit und Brot erhalten.«
    »Aber Sie
sind nicht glücklich darüber, Towarischtsch.«
    »Nein. Ich
kann nicht aus meiner Haut, verstehen Sie. Alles, was ich von meinem Großvater
und meinen Eltern hörte, wurde für mich zum Glaubensbekenntnis. Nicht nur mir
geht es so. Fast allen, die hier leben. Die jungen Leute denken da anders. Sie
fangen an, die seltsamen Geschichten in Frage zu stellen. Das ist sicher ganz
gut so, aber ob es auch richtig ist, in dieses andere Extrem ausschließlich zu
verfallen, wage ich doch zu bezweifeln. Manche Dinge muß man einfach ernst
nehmen.«
    »Und was sind
das für Dinge, Towarischtsch?«
    »Der
Volksmund erzählt sie sich.«
    Iwan
Kunaritschew merkte, daß er dem, was er wissen wollte, sehr nahe war und es
sich für ihn gelohnt hatte, hier zu
    verweilen.
Das, was der Wirt und fast jeder in diesem Raum wußte, hing unmittelbar mit der
Mission zusammen, wegen der sie gekommen waren, und es schien, als wäre von dem
alten Volksglauben dieser einfachen Menschen aus Breskovje etwas ins Büro von
X-RAY-1 gedrungen.
    »Ich lausche,
Towarischtsch, was der Volksmund mir zuflüstert.«
    Der Wirt
grinste nicht auf Iwans Bemerkung, sondern blieb todernst.
    »Dracula hat
dort übernachtet, daran gibt es keinen Zweifel. Und keinen Zweifel gibt es auch
daran, daß die beiden Töchter des Fürsten und

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