1230 - Psychofrost
geworden?
Als die Schiffe der GAVÖK im Pliyirt-System eintrafen - kurz nach dem Start der Eisigen von Zülüt -und zahllose Rettungstrupps auf dem Planeten landetet, nahmen mehrere Mannschaften sofort die Suche nach Satzinger auf. Sie waren mit modernstem technischen Gerät ausgerüstet und hatten dennoch keinen Erfolg. Satzinger blieb verschollen. Wenn er im Mahlstrom der Stürme umgekommen war, hätten die Rettungsmannschaften seine sterblichen Überreste finden müssen.
Die logische Folgerung war, daß Satzinger von den Eisigen an Bord der Fluchtschiffe geholt wurde, doch inzwischen wissen wir sicher, daß das nicht stimmt.
Satzingers spurloses Verschwinden bleibt ein Mysterium. Wenn wir wüßten, wer das Krehl in Wirklichkeit war... oder wer hinter dem Krehl stand... dann ließe sich das Rätsel lösen.
Allerdings gibt es einige Hinweise.
Das Krehl war kein Feind, obwohl es nicht mit offenen Karten gespielt und uns sogar manipuliert hatte. Es wollte, daß Perry Rhodan den Anführer der Eisigen Schar noch auf Zülüt identifizierte. Es wollte Rhodans Aufmerksamkeit auf diesen einen Eisigen lenken, und die weitere Auseinandersetzung mit der Eisigen Schar bestätigte Tormsen Varys Bedeutung für uns, für die Wesen aus der Minuswelt, für den Dekalog der Elemente.
Denn Tormsen Vary sollte sich als die Hauptfigur im Ringen um das Chronofossil Eastside erweisen.
Rhodan sah ihn und erkannte ihn sofort.
Vor dem Sturz in die Minuswelt war Vary Kommandant des ertrusischen Raumschiffs GIGANT und Befehlshaber eines gemischten GAVÖK-Verbands gewesen, zu dem Einheiten der Topsider, Springer, Blues und Akonen gehört hatten. Bei der Verteidigung der Hundertsonnenwelt war der gesamte Verband ein Opfer des Elements der Kälte geworden.
Und nun war Tormsen Vary aus der Minuswelt zurückgekehrt und Anführer der Eisigen Schar.
Der einzige Eisige, der sich einen Teil seiner Erinnerungen an sein altes Leben bewahrt hatte.
20.
Die KASCHMIR hatte keine Mühe, den drei Schiffen der Eisigen auf der Spur zu bleiben.
Die Korvette war mit den modernsten technischen Ortungssystemen ausgerüstet und die hanischen Schiffe, die von den Eisigen gekapert worden waren, verfügten nicht einmal über den primitivsten Ortungsschutz.
Niemand von uns war überrascht, daß die Eisigen den Sternentunnel ansteuerten. Wir dachten an die Strukturerschütterungen und daran, daß die Eisigen aufgrund ihrer einzigartigen psychophysischen Existenzform jede Sonne wie die Pest fürchten mußten.
Dann schlugen die Strukturtaster der KASCHMIR erneut aus, aber diesmal waren die Erschütterungen ungleich stärker.
Eine gewaltige Masse mußte die Barrieren der Raum-Zeit durchbrochen haben und im Sternentunnel materialisiert sein. An einem Punkt, der 10.000 Lichtjahre vom Verth-System entfernt war. Dort, wo man auch die ersten Erschütterungen angemessen hatte.
Die Eisigen steuerten genau diesen Ort an.
Und als wir dort eintrafen - noch vor den ersten Einheiten der alarmierten Blues -, sahen wir diese dunkle Welt mitten im sonnen- und planetenleeren Raum des Sternentunnels.
Die dunkle Welt war an Finsternis gewöhnt.
Einst - bevor das Kälteelement sie verschluckt hatte - war sie ein Industrieplanet der Posbis gewesen. Im Nichts zwischen den Galaxien, in der Lichtlosigkeit des Leerraums hatten ihre unterirdischen Fabrikkomplexe Posbi-Roboter in Stückzahlen von Hunderttausenden pro Tag produziert.
Die dunkle Welt hieß Chort.
Und außer dem Planeten waren da noch Tausende von Raumschiffen.
Terranische und akonische Einheiten, Diskusraumer der Blues, die riesenhaften Fragmentkonstruktionen der Posbis, Schiffe der Springer, Aras, Topsider und anderer GAVÖK-Völker und Schiffe der Maahks, der Tefroder, der Gurrads und Perlians.
Jedes Raumschiff, das dem Kälteelement in die Falle gegangen war, hatte zusammen mit dem Dunkelplaneten die eisigen Regionen der Minuswelt gegen die warmen Räume des Einstein-Universums eintauschen müssen.
Zusammen stellten Chort und die rund 20.000 Einheiten eine Masse dar, groß genug, um eine Psychofrostaura von etwa zehn Lichtjahren Durchmesser zu erzeugen. Groß genug, daß der Sternentunnel unpassierbar wurde.
Die Eisige Schar war gekommen, um der Endlosen Armada den Weg durch den Sternentunnel nach Gatas zu versperren, dem Zentrum des Chronofossils Eastside.
Als wir Chort vor uns sahen, tiefgefroren und kalt, und als wir diese vielen tausend Schiffe sahen, wo wir nur Leere erwartet hatten, erlitten
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