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1231 - Unternehmen Thermoschild

Titel: 1231 - Unternehmen Thermoschild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Auge zusammen, führte den Zylinder zum rechten Auge, sah hinein, murmelte etwas Unverständliches und ließ den Zylinder dann wieder im Gürtelfutteral verschwinden.
    Seine Miene drückte Besorgnis aus.
    „Was ist?" fragte Meysenhart. „Was geht dort drinnen vor?"
    „Du wirst es gleich selbst erleben", erwiderte Taurec.
    Ein Schritt, und er verschwand in der Röhre. Vishna machte eine ungeduldige Handbewegung. Mit einem Fluch folgte Meysenhart dem Kosmokraten. Die Röhrenwandung war stahlhart und verbreitete ein düsteres, rotviolettes Licht. Taurec war zu Meysenharts Überraschung nur noch ein schwarzer Punkt im Zwielicht der Röhre, die sich in die Unendlichkeit zu erstrecken schien.
    Der Psychofrost! dachte Meysenhart, während er zu laufen begann. Wann wird er sich manifestieren?
    „Schneller!" drang Vishnas Stimme aus seinem Helmempfänger. „Der Transdimtunnel ist nur begrenzte Zeit stabil. Wir müssen uns beeilen!"
    Eine Verwünschung murmelnd, beschleunigte der Interstar-Kommunikationsspezialist seine Schritte. Allmählich holte er Taurec ein.
    Da traf ihn ein kalter Hauch.
    Die Kälte drang von allen Seiten auf ihn ein, war plötzlich in seinem Fleisch, seiner Seele. Meysenhart schrie, aber sein Schrei erreichte nur seine Lippen und gefror, kaum daß er die warme Höhlung seines Mundes verlassen hatte. Dann wich das Kältegefühl.
    Alles war wieder normal.
    Benommen stellte Meysenhart fest, daß er noch immer rannte. Seine Beine bewegten sich automatisch, wie die Kolben einer Maschine. Der Tunnel knickte ab. Taurec geriet für ein paar Momente aus seinem Blickfeld, und als Meysenhart um die Biegung stürmte, wäre er fast mit dem Kosmokraten zusammengeprallt.
    Wenige Meter vor ihm endete der Tunnel.
    „Warum gehen wir nicht weiter?" fauchte Meysenhart nervös.
    Taurec schenkte ihm ein nachsichtiges Lächeln und sah zu Vishna hinüber, die soeben um die Biegung gelaufen kam.
    „Instabilitäten?" fragte der Kosmokrat.
    Sie schüttelte wortlos den Kopf.
    „Der Einsatz des Transdimtunnels", wandte sich Taurec an Meysenhart, „ist eine risikoreiche Angelegenheit. Es besteht immer die Gefahr, daß er instabil wird, während man sich in ihm befindet, und das ist... unerfreulich."
    „Verstehe", knurrte Meysenhart. „Ich nehme an, wir stehen deshalb hier herum. Wir warten darauf, daß er zusammenbricht, eh?"
    Taurec verzichtete auf eine Erwiderung. Erneut zog er den mysteriösen Zylinder aus dem Gürtelfutteral und sah hinein.
    „Die Situation verschlimmert sich", murmelte er wie im Selbstgespräch. „Wahrscheinlich ist der Thermoschild dafür verantwortlich. Die Schutzschirme können nur einen Teil der Hitze absorbieren, und der Rest..."
    In diesem Moment kam die zweite Kältewelle.
    Meysenhart hatte das Gefühl, von einem Atemzug zum anderen zu Eis zu gefrieren.
    Seine Gedanken erstarrten; er wurde taub, blind und stumm. Dann normalisierte sich alles. Er keuchte, sah zu Taurec, zu Vishna. Vishna war bleich geworden, nur Taurec zeigte keine Reaktion.
    „Unsere Zeit läuft ab", stellte der Kosmokrat nüchtern fest. Er hob den Arm und wies auf den rötlichen, an den Rändern verschwimmenden Kreis, der das Ende des Transdimtunnels markierte. Was jenseits des blassen Rotlichts lag, war nicht zu erkennen. Sobald man längere Zeit hinschaute, kam es zu perspektivischen Verzerrungen, die Meysenhart schwindlig machten. „Dahinter liegt die Zentrale. Außer Tormsen Vary halten sich etwa zehn andere Eisige in ihr auf. Sie ... reagieren nicht normal. Wundert euch über nichts. Sobald wir die Zentrale betreten haben, müssen wir Vary überwältigen und in den Tunnel schaffen. Ich schätze, uns bleiben nicht mehr als dreißig Sekunden, dann wird uns der Psychofrost handlungsunfähig machen."
    Er schwieg einen Moment.
    „Wir können von Glück sagen", fügte er hinzu, „daß der Thermoschild mit seiner Hitze den Psychofrost teilweise neutralisiert. Sonst wäre unser Unternehmen zum Scheitern verurteilt."
    Taurec machte eine schnelle Drehung, einen großen Schritt - und sprang durch den roten Kreis.
    „Auf sie mit Gebrüll", knurrte Meysenhart und sprang dem Kosmokraten hinterher.
    Die Kälte traf ihn wie ein Faustschlag. Zischend stieß er die Luft aus der Lunge, wankte, stolperte und gewann im letzten Moment sein Gleichgewicht zurück. Er sah sich um.
    Reif überzog die Wände, den Boden, die Decke. Auf den Bildschirmen wuchsen Eisblumen, auf den Kontrollpulten hatte sich die Luftfeuchtigkeit als dünne

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