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1233 - Der Kunst-Vampir

1233 - Der Kunst-Vampir

Titel: 1233 - Der Kunst-Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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folgen sollte, dann hätte sich die Blutsaugerin in den Wagen setzen müssen, aber das tat sie nicht.
    Zum Glück war ich nicht so stark geblendet worden. Ich konnte noch sehen, was sich vor mir abspielte, und sah, dass die blonde Justine ihren Kopf durch das heruntergelassene Wagenfenster geschoben hatte, während der Motor noch lief.
    »Es gibt ihn nicht mehr, Justine!«, schrie ich ihr entgegen.
    »Dein Vasall ist verbrannt!«
    »Ich weiß, ich habe es gespürt!«, schrie sie, »aber glaube nicht, dass du gewonnen hast, Sinclair. Wir sehen uns wieder, das schwöre ich dir.«
    »Bestimmt. Aber wer war er? Wirklich eine neue Gattung von Blutsauger? Ein künstlicher Vampir?«
    »Ja, so ist es gewesen. Ein fremder Kopf, ein fremder Körper. Das haben Mallmann und ich geschafft. Ein Prototyp, und wir wissen jetzt, dass es klappt.«
    »Dann freut euch doch!«
    Ich war mittlerweile an eine Stelle zurückgewichen, die im Schatten lag, und dort hatte ich auch meine Beretta gezogen.
    Justine Cavallo war mir nahe, und ich wollte sie auf keinen Fall laufen lassen, wenn sich schon eine derartige Chance bot.
    Ihr Kopf tauchte wieder in den Wagen ein. Sie schien zu spüren, dass hier einiges noch zurechtgerückt werden sollte.
    Plötzlich heulte der Motor des kleinen Autos auf. Sie gab Gas, riss das Lenkrad herum und jagte auf mich zu.
    In diesem Augenblick merkte ich, wie klein der Hinterhof eigentlich war, obwohl er so groß aussah. Auch ein Kleinwagen konnte beschleunigen, und mit einem Mal stand ich wieder im grellen Fernlicht. Dieses verdammte Weibsstück wollte mich mit seinem Wagen von den Beinen holen.
    Ich war nicht mehr zu halten. Rannte weiter nach rechts, erreichte die ersten Tische, sprang über eine Bank hinweg, dann auf einen Tisch, an der anderen Seite wieder nach unten, und setzte so meinen Weg fort, der zu einer Flucht geworden war.
    Justine verfolgte mich. Sie hatte das Steuer herumgerissen und jagte mir nach. Dabei nahm sie keine Rücksicht auf irgendwelche im Weg stehende Gegenstände. Sie räumte sie mit ihrem Fahrzeug zur Seite, was alles einen infernalischen Krach machte, um den sie sich jedoch nicht kümmerte.
    Sie wollte mich jagen wie einen Hasen. Es war ihr auch egal, ob die Menschen in den umliegenden Häusern aufmerksam wurden oder nicht, sie wollte ihre Rache.
    Ich wandte dem Wagen den Rücken zu: Noch immer hielt mich das grelle Licht umfangen. Aber es zeigte mir auf der anderen Seite auch den Weg, den ich laufen musste.
    Ich hatte es nicht mehr weit bis zum Haus. Wären die Hindernisse nicht gewesen, hätte sie mich bestimmt schon überrollt. So aber konnte Justine nicht so fahren wie sie wollte, und ich sah plötzlich die Chance für mich, wie ich es schaffen konnte. Dazu musste ich Glück haben. Und gute Nerven.
    Noch immer lief ich auf die Hauswand zu. Aus den offenen Fenstern hallten die Rufe der Menschen. Jemand schrie mit lauter Stimme nach der Polizei, aber auch das konnte mich nicht abhalten.
    Die Hauswand war fast da. Nur keinen Schritt zu weit laufen.
    Noch einmal sprang ich vor, tippte wieder mit den Füßen auf und schleuderte mich sofort nach rechts. Der Schwung war so stark, dass ich mich nicht mehr halten konnte. Meine Beine rutschten weg, dann lag ich auf dem Boden und rollte mich sofort zur Seite.
    Hinter und neben mir hörte ich das Kreischen der Reifen.
    Aber auch die Vollbremsung hatte nichts mehr gebracht.
    Justine fuhr den Wagen mit der Kühlerhaube frontal gegen die Wand.
    Das dabei entstehende Geräusch hätte fast meine Trommelfelle zerrissen. Ich wusste, dass der Kampf noch nicht beendet war, schoss in die Höhe und war froh, mir beim Aufprall auf dem unebenen Pflaster nichts verstaucht zu haben.
    Der Wagen war deformiert. Aber er war nicht so kaputt, als dass die Vampirin ihn nicht hätte verlassen können. An der mir zugewandten Stelle verließ sie den Wagen. Ihr war nichts geschehen, und sie war verdammt schnell.
    Ich ebenfalls.
    Denn meine Beretta hielt ich schon in der Hand. Ich sah sie kommen. Ich sah ihre Haare fliegen, ich sah in das Gesicht, das jetzt verzerrt war. Ich sah den offenen Mund mit den beiden Zähnen, stand selbst recht wacklig, aber ich hielt die Beretta fest und drückte ab.
    Die Kugel musste treffen. Aus einer derartigen Entfernung hatte ich noch nie daneben geschossen. Aber ich traf nicht, denn alles passiert irgendwann zum ersten Mal.
    Justine Cavallo hatte es gemerkt, und sie war plötzlich nicht mehr da. Genau im richtigen Augenblick hatte sie

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