1235 - Das Mord-Phantom
können. Jetzt, nachdem der verdammte Geist sie verlassen hatte, war sie in das andere Extrem hineingefallen.
Ob das Gefühl mit Reue oder Scham beschrieben werden konnte, das wusste ich nicht, aber etwas in ihr war zerbrochen, sodass sie sich selbst hasste und dieses Gefühl so stark angewachsen war, dass es für sie nur eine Möglichkeit gab.
Sie wollte sich töten!
Die Klinge befand sich schon auf dem Weg zur Kehle, als ich startete. Es kam auf die Sekunde an. Selbst Suko hatte nicht mehr die Zeit gehabt, seinen Stab zu ziehen und das Wort »Topar« zu rufen, denn diesmal musste ich es schaffen.
Und ich packte es!
Bevor Samantha sich das Messer in die Kehle stoßen konnte, erwischte sie der Schlag meiner rechten Faust.
Die Klinge schaffte es nicht, den Hals zu durchstoßen. Sie ratschte nur unter dem Kinn über die dünne Haut hinweg, hinterließ zwar einen blutigen Streifen, verletzte Sam jedoch nicht tödlich.
Sie wurde auf das Bett zurückgeschleudert. Bevor sie ihre Hand bewegen konnte, war ich da, riss den Arm hoch und bog ihn mit einer harten Drehung nach hinten.
Zuerst schrie sie.
Dann öffnete sich die Faust, weil der Schmerz einfach zu groß war. Das Messer landete auf dem Kopfkissen, von dem ich es mit einem Stoß wegschleuderte. Anschließend zerrte ich die Frau vom Bett. Sie fiel zu Boden, und dort legte ich ihr zu ihrem eigenen Schutz Handschellen an.
Suko nickte mir zu. »Alle Achtung«, sagte er, »das hätte ich nicht besser lösen können.«
»Wozu ist man Profi?«
Ich ließ Sam auf dem Bauch liegen und trat über sie hinweg.
»Sie tut mir trotzdem Leid. Ich denke, dass es noch Jahre dauern wird, bis sie wieder okay ist.« Denn die Seele ist nicht so leicht zu reparieren…
ENDE
Weitere Kostenlose Bücher