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1235 - Das Mord-Phantom

1235 - Das Mord-Phantom

Titel: 1235 - Das Mord-Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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feinstoffliches Wesen hatte er sein Reich verlassen und befand sich nun in einer anderen Dimension. Dort konnte er sich austoben, und die Masse mit den ausgestreckten Armen unter der Decke nahm an Dichte zu.
    Das Knochengesicht strahlte ein grünes Leuchten ab. In den Augen schimmerte es hell. Da waren die Höhlen mit einer gelbweißen Farbe gefüllt, und dieser bösartige Ausdruck vertiefte sich immer mehr, wobei die Verbindung zwischen Samantha und dem Skelett auch weiterhin noch Bestand hatte.
    Wieder schrie sie auf!
    Zugleich drehte sie sich auf dem Bett sitzend herum. Das Messer zeigte plötzlich in meine Richtung, und noch in der gleichen Sekunde sprang sie in die Höhe.
    Schon einmal oben auf dem Dach hatte sie mich angegriffen, jetzt versuchte sie es wieder, aber diesmal wollte sie mir die Klinge in die Brust rammen.
    Ich hätte Zeit gehabt, meine Waffe zu ziehen und auf sie zu feuern. Das ließ ich bleiben, denn ich wollte sie nicht töten. Sie war keine Dämonin, sondern nur ein durch fremde Kräfte irregeleiteter Mensch, der am Leben bleiben sollte.
    Und deshalb hielt ich ihr das Kreuz entgegen!
    Das Messer hatte sie schon zum Stoß angehoben. Ich stand mit dem Rücken an der Wand. Sie kniete auf dem Bett, und dann riss ich meinen rechten Arm hoch.
    In der Hand hielt ich das Kreuz und stemmte mich ihr entgegen. Ich sagte nichts, ich ließ sie nur dagegen schauen. Als Sekunden vergangen waren und sie mich nicht attackiert hatte, da wusste ich, dass die ganz große Gefahr vorbei war.
    Ich schaute gegen die Decke.
    Dort lauerte noch immer das mörderische Skelett. Ein Mord-Phantom, wie es im Buche stand.
    Stofflich? Feinstofflich!
    Wie ein Schatten bewegte sich Suko. Mit einem Satz sprang er auf das Bett und hatte im Sprung bereits die Peitsche zum Schlag angehoben. Aus der Bewegung heraus fegten die drei Riemen in die Höhe und dem Ziel entgegen.
    Volltreffer!
    Die drei Riemen fegten in die Gestalt hinein. Jetzt spielte es keine Rolle mehr, in welch einem Zustand sich das grünlich schimmernde Skelett befand. Die Kraft der Dämonenpeitsche war einfach zu stark, und sie zerriss den Geist.
    Es war trotzdem nicht wie bei einem stofflichen Dämon, bei dem sich Wunden und tiefe Risse abzeichneten, bevor er auseinanderbrach. Hier passierte etwas anderes. Innerhalb des Knochengebildes entstand plötzlich ein Licht, das sich in alle Richtungen hin ausbreitete und das Wesen wie Schwerthiebe erwischte.
    Es wurde an verschiedenen Stellen geteilt. Der Kopf bestand plötzlich aus zwei Hälften. Arme fielen ab, Beine ebenso.
    Knochenhände trudelten nach unten, und auch die Sense war zerbrochen, aber es erreichte nichts als festes Material den Boden oder das Bett.
    Auf dem Weg nach unten wurden die Reste zu einer schwarzen Masse, die sich in Rauch verwandelte, der durch den Raum trieb und dabei immer dünner wurde.
    Der »Tod« war besiegt!
    ***
    Suko hatte die Peitsche sinken lassen und war einen Schritt zur Seite gegangen. Er nickte mir zu, und ich sah auf seinen Lippen ein Lächeln. »Kannst du mir sagen, was er gewesen ist, John?«
    »Du hast einen Geist getötet.«
    »Das ist mir klar. Woher kam er?« Ich gab ihm die Antwort durch ein Zeichen, denn ich nickte zu der auf dem Bett knienden Samantha Wilde. Sie hielt das Messer noch fest, den Kopf allerdings hatte sie gesenkt, sodass sie auf ihre nackten Oberschenkel schaute. Auch wenn das Wesen zerstört war, normal sah sie nicht aus. Hin und wieder zuckten auch ihre Schultern. Ich war überzeugt, dass sie nichts von dem mitbekam, was sich in ihrer unmittelbaren Umgebung abspielte.
    Ob ich sie ansprechen sollte oder ob es besser war, sie in Ruhe zu lassen, war mir nicht klar. Wenn ich sie anschaute, kam ich zu der Überzeugung, dass sie einen inneren Kampf mit sich ausfocht und sie auch zu einem Resultat gelangen musste.
    Mir gefiel nicht, dass sie das Messer festhielt. Ich sah auch das trockene Blut auf der Klinge, und das musste sie ebenfalls gesehen haben, denn sie fragte: »Was habe ich getan?«
    »Wir werden das…«
    »Was habe ich getan?!«, brüllte sie so laut, dass Suko und ich zusammenschraken.
    »Es ist vorbei, Sam. Was immer du getan hast, wir werden später darüber reden.«
    »Ich habe ein Messer!«
    »Ja!«
    »Ich… ich…«, sie schnappte nach Luft. »Ich bin eine verdammte Mörderin!«
    »Nein, Sam, du bist…«
    »Doch!«, schrie sie und riss ihre rechte Hand hoch.
    Es ging alles wahnsinnig schnell. Ich hatte nicht in ihr Inneres hineinschauen

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