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1239 - Bilderbuch des Schreckens

1239 - Bilderbuch des Schreckens

Titel: 1239 - Bilderbuch des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gegen das Holz.
    Suko zuckte mit den Schultern. Er deutete mir so an, dass er nichts hörte. Bei mir war es das Gleiche.
    Da wir schon einmal hier oben gewesen waren, war uns aufgefallen, dass an keiner Seite der Tür ein Schlüssel steckte.
    So gingen wir davon aus, dass die Tür nicht abgeschlossen war.
    Ich bückte mich und warf zunächst mal einen Blick durch das Schüsselloch.
    Es sah recht gut aus. Der Junge hatte das Licht eingeschaltet, und wenn mich nicht alles täuschte, saß er sogar an seinem Schreibtisch und drehte der Tür den Rücken zu.
    Es gehört sich zwar, dass man irgendwo anklopft, wenn man ein Zimmer betritt, aber in diesem Fall setzten wir uns über die Regeln hinweg. Suko drückte die Tür so leise wie möglich nach innen, und wir warteten auf eine Reaktion des Jungen.
    Die erfolgte nicht.
    Er blieb vor seinem Schreibtisch sitzen. In einer Haltung, die darauf hindeutete, dass er las oder sich mit etwas beschäftigte, was auf dem Schreibtisch seinen Platz gefunden hatte.
    Mit einem leisen Räuspern machte ich mich bemerkbar und sprach danach seinen Namen aus.
    »Tommy?«
    Der Junge zuckte leicht zusammen. »Hau ab!«
    »Nein, Tommy, wir bleiben. Es ist in deinem Sinne. Du gehörst nicht auf die andere Seite. Dein Platz ist hier in der Welt. Der alte Fluch hat schon Opfer gekostet, und dabei wird es bleiben. Deine Mutter ist für dich wichtig und nicht der Vater, der einen anderen Weg eingeschlagen hat. Das solltest du langsam kapiert haben.«
    Er fuhr auf seinem Stuhl herum und schaute uns böse an.
    »Haut endlich ab. Kümmert euch nicht um mich, verflucht! Ich will euch nicht sehen. Habt ihr verstanden?«
    »Haben wir, Tommy. Aber wir werden uns nicht danach richten. Es gibt Dinge, die wichtiger sind.«
    »Nein!«, schrie er und sprang auf. Dabei riss er einen Gegenstand von seinem Schreibtisch weg, den er bisher durch seinen Körper verdeckt hatte. Wir erkannten ihn trotzdem, obwohl er sich so schnell bewegt hatte.
    Es war ein Buch!
    »Es ist das Buch, John!«, flüsterte Suko mir zu.
    Ich wusste, dass er das Bilderbuch des Schreckens meinte. Es war müßig, sich darüber Gedanken zu machen, wie es in seine Hände gelangt war. Er hatte es eben, und wahrscheinlich war es ihm von der Gestalt gebracht worden, die er als seinen Vater anerkannte.
    Er zog sich zurück. Tommy wollte fliehen, das war ihm anzusehen. Aber der Weg zur Tür war ihm durch uns versperrt, und durch das offene Fenster würde er sicherlich nicht springen. Deshalb blieb ihm nur der normale Widerstand, und den deutete er auch an. Er presste das Buch hart an seine Brust und hielt es mit den Armen umschlungen. Auf keinen Fall wollte er es aus der Hand geben.
    Ich ging auf ihn zu. »Bitte, Tommy, gib mir das Buch!«
    »Nein, nein, nein!«, brüllte er mich an. »Du kriegst es nicht, du Scheißer, du!«
    Ich blieb ruhig. »Tommy, dieses Bilderbuch ist ein Hort des Schreckens. Es darf nicht das lebendig werden, was für die heutige Zeit nicht geschaffen ist. Ich kenne die starke Magie der Druiden. Ich weiß, dass sie ihr Erbe hinterlassen haben und es immer wieder Menschen gibt, die es annehmen. Aber es ist nicht gut für sie! Schau dir deinen Vater an. Er ist kein Mensch mehr, sondern ein lebendes Skelett. Dorthin hat ihn die verfluchte Druiden-Magie getrieben. Was dir im ersten Augenblick spannend vorkommen mag, ist in Wirklichkeit verdammt gefährlich und kann sogar tödlich sein. Deine Zukunft liegt in dieser Welt und nicht in einem transzendentalen Geisterreich der keltischen Druiden. So, das wollte ich dir sagen, und jetzt bitte ich dich noch einmal, mir das Buch zu geben.«
    »Du kriegst es nicht!«, fauchte er mich an, und sein Gesicht war dabei zu einer hässlichen Maske geworden. Er wollte auch die Chance nutzen und zur Tür rennen.
    Ich war schneller.
    Kaum hatte er sich nach rechts gedreht und sich abgestoßen, da sprang auch ich vor.
    Tommy war ein recht großer Junge und auch ziemlich kräftig, doch den Zusammenprall mit mir konnte er nicht ausgleichen.
    Er wurde bis gegen die Wand gedrückt und riss dort ein Bild vom Haken, auf dem er als kleiner Junge zu sehen war, der in einem Tretauto saß.
    Der erste Griff reichte bereits. Ich riss Tommy zu mir heran.
    Er konnte sich nicht mit den Händen wehren, da er noch immer das Buch wie einen wertvollen Schatz umklammerte.
    Dafür setzte er seine Beine ein. Diesmal musste ich Tritte hinnehmen, die nicht eben angenehm waren, und es blieb mir nichts anderes übrig, als

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