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1239 - Bilderbuch des Schreckens

1239 - Bilderbuch des Schreckens

Titel: 1239 - Bilderbuch des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sieg gelungen, und es gab auch keine weitere Spur, die uns zu dem Highland-Vampir geführt hätte.
    Für uns blieb nichts anderes zu tun, als hier auf der Insel klar Schiff zu machen.
    Eine verdammte Aufgabe. Amy Carry, Orson Finlay, Suko und ich hatten es den Bewohnern der Insel erklärt, die diese schreckliche Nacht überlebt und von den Vorgängen nichts mitbekommen hatten, weil sie glücklicherweise in ihren Häusern geblieben waren.
    Aber sie mussten trotzdem wissen, dass nichts mehr so war wie früher. Da hatten sich Amy und Orson sehr sensibel gezeigt und hatten erst darüber berichtet, als die Männer der Insel von ihrem nächtlichen Fischfang zurückgekehrt waren, nachdem sie ihre Ladung am Festland gelöscht hatten. Sie konnt en es nicht fassen, doch sie waren schließlich froh, mit dem Leben davongekommen zu sein.
    Auf Suko und mich warteten andere Aufgaben.
    Die Toten mussten abtransportiert werden. Das wäre in London kein so großes Problem gewesen, aber wir hielten uns auf einer Insel auf, die an der Nordküste Schottlands lag, praktisch am Ende der Welt.
    Egal, da mussten wir durch. Ich hatte vom Festland Kollegen mit Hubschraubern angefordert. Die nächst größere Stadt hieß Thurso. Dort konnte man mir zwar weiterhelfen, doch es waren keine Kollegen, die auf der Insel landeten, sondern Rettungsflieger, die sich normalerweise um Schiffbrüchige kümmerten.
    Die Männer waren einiges gewohnt, als sie mit zwei Hubschraubern landeten. Sie hatten oft genug Wasserleichen bergen müssen, doch was sie hier zu sehen bekamen, überstieg ihr Vorstellungsvermögen. Ihnen die ganze Wahrheit zu sagen, wäre wohl nicht gut gewesen. Wir redeten auch von angeschwemmten Leichen und einer Familientragödie. Das nahmen sie uns ab, doch ich wusste sehr genau, dass sich die Wahrheit schnell herumsprechen würde.
    Die Toten wurden vom Deck des Bergungsschiffs geholt, das in dem kleinen Inselhafen festgelaufen war. Die Hubschrauber konnten es nicht befreien, so würde der Kapitän Dean Pollack noch mindestens einen Tag warten müssen, bis ein Bergungsschiff eintraf.
    So lange wollten wir nicht warten.
    Die beiden Hubschrauber waren groß genug, um uns noch aufnehmen zu können. In Thurso würden wir uns einen Wagen besorgen und in Richtung Süden über Inverness bis Aberdeen fahren, wo es einen Flughafen gab. Von dort aus war es dann kein Problem mehr, nach London zu gelangen.
    Ich war in dieser Hinsicht zufrieden, aber die Probleme würden wir auf der Insel zurücklassen.
    Eines davon hieß Amy Carry!
    Die junge Frau hatte ihre Eltern verloren und selbst Glück gehabt, noch am Leben zu sein. Sie hatte die Existenz der Vampire hautnah erlebt, und das musste erst einmal seelisch verkraftet werden, was nicht so einfach sein würde.
    Amy hatte sich in ihr Zimmer verkrochen. Als ich zu ihr hoch kam und an die Tür klopfte, hörte ich ihre Stimme sehr schwach. Ich betrat den Raum und sah sie am Fenster sitzen.
    Sie hatte es geöffnet, die Kälte schien ihr nichts auszumachen, denn sie trug einen dicken hellgrauen Pullover und schaute mit leeren Blicken in die Ferne.
    Ich blieb hinter ihr stehen und legte meine Hände auf die Rückenlehne, wobei meine Finger ihre Schultern berührten.
    »Hallo, Amy.«
    »Ich wusste, dass Sie es sind, John.«
    »Wenn Sie reden wollen, Amy, dann…«
    Sie unterbrach mich mit erstaunlich kräftiger Stimme. »Wissen Sie, was ich schlimm finde, John? Noch schlimmer jetzt, als ich es schon immer gefunden habe?«
    »Sie werden es mir sagen.«
    »Ich finde es schlimm, dass wir hier auf der Insel keinen Friedhof haben und die Toten auf dem Festland begraben werden. Meine Eltern haben an diesem Flecken Erde sehr gehangen«, sagte sie nach einem langen Atemzug, »aber sie werden ihre Gräber woanders finden. Für mich ist das nicht mal so schlimm, denn ich arbeite drüben.«
    »Dann werden Sie sie ja auch öfter besuchen können, denke ich.«
    »Ja, das werde ich. Trotzdem hätte ich ihnen gern ein anderes Grab gegönnt, John.«
    »Das kann ich verstehen.«
    Sie lehnte den Kopf zurück, um Kontakt mit mir zu bekommen. »Ich weiß noch nicht, was ich machen werde und wie meine Zukunft aussehen soll. Eines aber steht für mich fest. Ich möchte nicht mehr hier auf der Insel wohnen. Ich werde in meiner kleinen Wohnung auf dem Festland bleiben und Coomb Island nach Möglichkeit vergessen. Aber das werde ich nicht können. Immer dann, wenn ich vor den Gräbern meiner Eltern stehe, wird mich die Erinnerung

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