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1239 - Der Einsame der Tiefe

Titel: 1239 - Der Einsame der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nichts, was sie hätte ausbauen können, wodurch ein Schaden entstanden wäre. Schon aus diesem Grund war es unmöglich, daß sie etwas sabotieren konnte. Und trotz ihres eigenartigen Charakters besaß die Jaschemengestalt des Winzlings eine beruhigende Ausstrahlung.
    „Es ist noch nicht Morgen", erwiderte Blek schroff. „Wir stehen am Abend einer neuen Zeit, hast du es noch nicht bemerkt? Das Sphäroid schläft, ich habe geschlafen, nur du bist ein ewiger Unruheherd hier. Ich sollte dich hinauswerfen, daß du in die Tiefe fällst!"
    Er lachte über die Zweideutigkeit seiner Drohung. Er suchte den Rand seines so unerwartet erworbenen Lebensbereiches auf, den er mangels einer besseren Bezeichnung einfach Sphäroid nannte. Er überflog die Kontrollen, die er in mühevoller Kleinarbeit installiert hatte und die ihm einen Überblick gaben über jenen Bereich draußen. Es war alles in Ordnung. Kein Teil fehlte, die Überwachung arbeitete fehlerfrei.
    Im Tiefenland herrschte zur Zeit Ruhe, und der Jascheme schottete seine Sinne vor der unmittelbaren Umgebung ab und ließ alle die Vorgänge vor seinem Geist ablaufen, die dafür sorgten, daß das Tiefenland überhaupt existierte. Er erschauerte wohlig in dem Bewußtsein der Leistung, die sein Volk vor langer Zeit erbracht hatte. Es gab kein anderes Volk, das ebensolches hätte leisten können.
    Darauf war nicht nur Gnarrader Blek stolz. Ja, sogar der Winzling schien einen Abglanz jenes Ruhmes und jenes Bewußtseins mitbekommen zu haben, nur mit dem Unterschied, daß er es angesichts seiner geringen Körpergröße zu vollendeter Arroganz hochstilisiert hatte. Minderwertigkeitskomplexe, nichts weiter.
    Er richtete seine Sinne wieder auf die Umgebung. Der ewige Quälgeist hatte seine Kuppel verlassen und saß auf der Schiene der Flüssigkeitszuleitung direkt über dem Meßbecher.
    „Der Abend einer neuen Zeit", echote der Winzling dumpf und mit Grabesstimme. „Du fängst schon wieder an, die Grauen Lords an die Wand zu malen. Soll ich dir das Gedicht über die Lichtebene aufsagen, damit es dir wieder besser geht?"
    Einer von Bleks Armen schnellte nach vorn, aber diesmal war die Miniatur auf der Hut.
    Sie kippte rücklings von der Schiene und griff nach dem Plastikschlauch der Zuleitung.
    Wie an einer Regenrinne turnte sie abwärts, und als sie den weichen Belag des Zwischenbodens spürte, den Blek in das Sphäroid eingebaut hatte, raste sie auf allen Beinen davon, die sie in der Eile ausbilden konnte.
    „Fang mich doch, fang mich doch!" schrie sie, aber der Jascheme achtete nicht darauf.
    Irgendwo draußen erklang ein dumpfes Brummen.
    Auch der Winzling hörte es.
    „Fang mich besser nicht", rief er. „Ich bin ganz friedlich. Ich störe dich auch nicht. Wir sind tatsächlich am Abend einer neuen Zeit angelangt!"
    Der Jascheme raste los. Es war höchste Zeit, das Sphäroid zu verlassen.
     
    *
     
    Der Durchgang war freundlich wie immer. Er bildete sich, bevor der Jascheme die strahlende Wandung erreicht hatte. Er glitt hindurch und hielt nach den Anzeichen einer erneuten Beglückung Ausschau. Was war diesmal die Ursache? Welche Eigenarten der unbegreiflichen Zone kamen diesmal zum Tragen?
    Er sah nur Nebel. Der gesamte Bereich, den er überblicken konnte, war ein graues Wallen, nur ab und zu von dunklen Schatten durchbrochen. Blek hastete in ihn hinein zu einem Display, das er blind fand. Er betätigte die Ruftaste, und augenblicklich vernahm er das Klingen eines Kyberneten, von denen es auch hier eine ganze Menge gab. Manchmal waren es mehr, als ihm lieb sein konnte.
    Ein länglicher Stab mit zwei Rädern schälte sich aus dem Nebel und kam dicht vor ihm zum Stillstand.
    „Berichte!" verlangte der Jascheme. Sein Körper bewegte sich unruhig hin und her.
    „Alle Systeme perfekt. Die Strukturen weisen nirgendwo Anomalien auf. Es ist wie immer!"
    „Und der Nebel?"
    „Das weißt du besser als ich", erwiderte der Kybernet. „Ich habe hier nichts verloren!"
    Er machte kehrt und verschwand. Seine Worte erinnerten Gnarrader Blek daran, daß er mitten im Nebel stand, mitten in der Materialisationszone. Er wich hastig zurück bis an das Sphäroid, während um ihn herum ein schrilles Brausen aufkam, als produzierten die Windanlagen einen orkanartigen Sturm über dem Tiefenland.
    Das Brausen schwoll an. Es begann zu donnern, und die hohen Hallen und weiten Räume des unbegreiflichen Kontinuums warfen den Lärm mehrfach zurück.
    Der Jascheme spürte Eiseskälte über seinen

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