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124 - Auf der Todesgaleere

124 - Auf der Todesgaleere

Titel: 124 - Auf der Todesgaleere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Was unmöglich ausgesehen hatte, war ihm schließlich doch noch gelungen.
    Er konnte es kaum fassen. Der Revolver entglitt seinen kraftlosen Händen, und er starrte ungläubig auf den erledigten Zombie, Wie sollte er das Tyron Fairchield, dem Kapitän der »Glory Day«, erklären?
    ***
    Niedergeschmettert hockte ich auf der harten Holzbank, Über das knisternde Stroh, das den Boden bedeckte, liefen die Geisterratten. Manchmal huschten sie ohne Scheu über meine Füße hinweg.
    Es roch nach Schweiß und Moder in diesem finsteren Raum, und ausgemergelte Gestalten waren wie ich an die Ruder gekettet. Wir waren Galeerensträflinge, und ich sollte mich hier unten langsam zu Tode rudern.
    Der magere Mann neben mir wollte nichts von mir wissen. Ihm war alles egal. Er hatte mir nicht einmal seinen Namen genannt. Ich war ein Todgeweihter, ganz auf mich allein gestellt, Meine Versuche, mich von der dickgliedrigen Kette zu befreien, waren alle schon vorher zum Scheitern verurteilt gewesen. Ich mußte mich als Mann betrachten, der keine Zukunft mehr hatte.
    Besonders quälte mich, daß ich wußte, was die Geisterpiraten vorhatten, ohne sie daran hindern zu können. Ich hatte gehört, wie Pan Allac den Befehl zum Entern gegeben hatte, und inzwischen waren sie drüben auf der »Glory Day«, und ich wollte mir lieber nicht vorstellen, was sie in diesem Moment dort taten.
    Der Vergnügungsdampfer… ein schwimmender Sarg!
    Ich hatte meinen Leidensgenossen gefragt, ob die Galeerensträflinge bereit wären zu meutern, doch er hatte mir geraten, ich solle mich keiner falschen Hoffnung hingeben; niemand von uns würde die Ketten loswerden.
    500 Passagiere und die Besatzung… alle sollten ihr Leben verlieren. Das war Irrsinn, aber wer konnte den schwarzen Wesen Einhalt gebieten?
    Ich war auf dieses Geisterschiff gekommen, um es zu versenken, aber es war einiges schiefgelaufen, und nun saß ich hier unten und wartete auf die Rückkehr der Geisterseeräuber.
    Wenn wir rudern mußten, schlug ein Fleischkoloß den Takt, und ein Aufseher sorgte mit seiner langen Peitsche dafür, daß wir unser Bestes gaben.
    Man hatte mir meinen Colt Diamondback, den magischen Flammenwerfer und die silbernen Wurfsterne gelassen, denn solange ich angekettet war, konnte ich damit keinen Schaden anrichten. Vielleicht hatten diese vorsintflutlichen Piraten auch einfach ihre Gefährlichkeit nicht erkannt.
    Eine dicke große Ratte näherte sich mir, richtete sich auf und beschnupperte mein Bein. Ich ließ es hochzucken und rechnete damit, daß der Nager erschrocken Reißaus nehmen würde, doch er blieb frech sitzen.
    Erst mein Fußtritt veranlaßte das Tier, die Flucht zu ergreifen. Ich fragte mich, wovon diese Biester hier lebten. Niemand fütterte sie. Dennoch mußten sie irgendwie satt werden. Vielleicht wußten sie, wie sie an die Vorräte gelangen konnten.
    Dieses Warten zerrte an meinen Nerven. Die Geisterpiraten würden reiche Beute machen - und viele Menschen würden in dieser Schreckensnacht ihr Leben verlieren.
    Jemand trat neben mich. Ich dachte, es wäre der Aufseher, dem es sehr viel Freude gemacht hatte, mich mehr als alle anderen mit seiner verfluchten Peitsche zu schlagen.
    Ich war ihm ausgeliefert. Wenn er gekommen war, um mich wieder zu schlagen, konnte ich ihn nicht daran hindern. Langsam hob ich den Kopf, und dann riß ich verblüfft die Augen auf.
    Neben mir stand Mr. Silver!
    Er hielt Shavenaar, das lebende Höllenschwert, in der Hand!
    ***
    »Silver!« stieß ich ungläubig hervor. »Dachtest du, ich würde dich deinem Schicksal überlassen?« gab der Ex-Dämon zurück.
    Ich hatte mich selten mehr gefreut, ihn zu sehen. Als wir an Bord des Geisterschiffes kletterten, mußte ich mich schnell irgendwo verstecken, und als ich aus der Versenkung wieder hochkam, war Mr. Silver verschwunden.
    Jetzt erfuhr ich, daß er sich ebenfalls versteckt hatte, während ich annehmen mußte, allein an Bord zu sein. Mein Herz schlug gleich viel optimistischer.
    »Fast alle Piraten, die Zombies, Yora und Terence Pasquanell befinden sich auf der ›Glory Day‹«, sagte Mr. Silver. »Ich mußte warten, bis sie den Dampfer geentert hatten. Erst dann konnte ich dich suchen.«
    »Du weißt, was sie auf dem Vergnügungsdampfer Vorhaben?«
    »Das ist nicht schwer zu erraten.«
    »Wir müssen etwas für diese Menschen tun«, sagte ich.
    Jetzt erst hob mein Nachbar den Kopf. Er wandte Mr. Silver sein eingefallenes Gesicht zu und fragte mich: »He, Ballard, wer ist

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