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124 - Die weisse Frau vom Gespensterturm

124 - Die weisse Frau vom Gespensterturm

Titel: 124 - Die weisse Frau vom Gespensterturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Zuklappen der
Hintertür nicht mitbekam. Die Krankenschwester eilte nach unten, rief schon auf
der Treppe dem wütenden Irren Befehle zu und versuchte ihn mit scharfen Zurufen
einzuschüchtern und zurückzudrängen.
    Aber der
Verrückte war ganz Earl of Lockwood. ganz in seinem Element und ließ es nicht
zu, dass ein Fremder in seinen Besitz eindrang. Er benahm sich wie ein
Tollwütiger, brüllte wie am Spieß und entwickelte unglaubliche Kräfte. Seine
breiten, schaufelartigen Hände wirbelten wie Dreschflegel durch die Luft, er
benahm sich wie eine aus dem Schlaf gerissene, blutgierige Bestie. Seine
Fingernägel krallten sich in den Stoff des weißen Kittels und verursachten
tiefe, blutige Kratzer in der Haut der Frau, die sich energisch und äußerst
geschickt zur Wehr setzte.
    Aber ein Hieb
der großen, wirbelnden Hände traf sie so unglücklich und unerwartet, dass sie
nicht mehr schnell genug wegtauchen konnte. Sie flog mit dem Kopf gegen die
Wand. Durch den Körper der Krankenschwester ging ein Ruck. Zwei, drei Sekunden
war sie benommen und kämpfte gegen die Gefahr, ohnmächtig zu werden. Sie wankte
leicht hin und her und ging in die Knie. Der unheimliche Schizophrene, in dem
eine andere grausame Persönlichkeit voll erwacht war und der über schier
unerschöpfliche Kraftreserven zu verfugen schien, ließ noch immer nicht von ihr
ab. Er wollte sein Opfer töten!
    „Du hast es
nur einmal versucht hier einzudringen.“ Seine Hände legten sich um den Hals der
jungen Frau und schlossen sich darum wie ein Schraubstock. „Wo ist dein
Begleiter? Wer war der Mann? Nenne mir seinen Namen, damit ich ihn suchen und
ebenfalls bestrafen kann.“
    Da war die
andere Krankenschwester heran. Sie klammerte sich an den Wütenden, dem wie
einem erregten Tier der Schaum auf den Lippen stand. Ted schüttelte sie ab.
    Janes
Kollegin, Ava Bamer, wurde zurückgeworfen, als hätte sie der Tritt eines
Pferdes getroffen. Die Zweiundvierzigjährige taumelte, fing sich wieder und
lief dann los ins Schwesternzimmer auf der gleichen Etage. Dort stand der Gift-
und Medikamentenschrank, zu dem jede von ihnen einen Schlüssel hatte. Mit
körperlicher Gewalt war dem außer Kontrolle Geratenen nicht mehr beizukommen.
Und Hilfe von anderer Seite konnte sie nicht erwarten. Nachts waren keine
Pfleger im Haus. Durch die Ruhigstellung, die normalerweise jeden Patienten des
Privatsanatoriums betraf, hatte sich das erübrigt.
    Ted alias Earl of Lockwood war eine Ausnahme.
    Ava Bamer
schloss in fliegender Hast die Metalltür des Schranks auf, griff nach einer
fertig vorbereiteten Einmalspritze, die lediglich noch in ihrer keimfreien
Schutzhülle steckte.
    Die Frau
rannte wie von Furien gehetzt zum Ort des Geschehens zurück. Jane kämpfte noch
immer bewunderungswürdig gegen die aufkommende Ohnmacht und den massiven
Würgegriff. Sie hatte mit letzter Willensanstrengung ihre Finger unter die
Würgehände geschoben und versuchte den tödlichen Griff zu lockern. Da war Ava
Bamer heran. Noch einen Meter von dem wütend sich Gebärenden entfernt, streckte
sie die Hand blitzschnell aus und warf die Spritze wie einen Pfeil in den
Oberarm des Angreifers. In dem Moment, da die Nadel Widerstand bekam, wurde die
Miniaturdruckluftampulle ausgelöst und das Medikament mit hohem Druck unter die
Haut geschossen. Ted ließ sein Opfer los und wirbelte mit einem wilden
Aufschrei herum. Seine Arme flogen auf Ava Bamer zu. Die Spritze steckte noch
wie ein überdimensionaler Stachel in seinem Fleisch. Er riss sie heraus und
ging damit wie ein Messerstecher auf Ava los.
    Ava Bamers
Augen wurden groß wie Untertassen, aus zwei Gründen. Das Mittel wirkte nicht! Und
die Kollegin, die erst seit kurzem in diesem Haus Dienst tat, hatte sich auf
seltsame Weise verändert. Durch den Angriff des riesigen Mannes mit den
unbändigen Kräften sah Jane ziemlich mitgenommen aus. Der Kittel klaffte weit
auf, sämtliche Knöpfe waren abgerissen, und das dunkle, zusammengesteckte Haar
hing seitlich über ihrem Gesicht. Das war - eine Perücke!
    Darunter
quoll eine Flut langen, goldenen Haares hervor, das seidig schimmerte und
locker bis auf die Schultern herabfiel. Diese Frau war niemand anders als Morna
Ulbrandson alias X-GIRL-C, die schwedische PSA-Agentin!
     
    ●
     
    Henry
Parker-Johnson rannte so schnell, wie ihn seine Füße trugen. Ihm kam es viel zu
langsam vor. Er durchquerte den dunklen Hof. Hinter ihm blieb das schmucklose
alte Backsteingebäude zurück, das eine gewisse

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