Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1240 - Kampf um das Technotorium

Titel: 1240 - Kampf um das Technotorium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
streifte unser Gefährt. Der Ruck riß uns von den Beinen.
    „Janz!" brüllte der Arkonide die Kontaktkugel an. „Wir kommen hier nicht durch. Suche eine ruhigere Stelle!"
    Der Technotor antwortete nicht.
    Atlan stemmte sich wieder in die Höhe. Er hatte seine Tarnung abgelegt. Seine Arme waren wieder frei. Mit einer Hand hielt er sich am Rand der schlingernden „Badewanne" fest. Die andere reckte er in die Höhe.
    Eine Klappe öffnete sich in Höhe des Handgelenks. Ein schwerer Energiestrahler erschien und schob sich in die Hand des Arkoniden. Mit gezielten Schüssen zerstörte er die Brocken, die dem Gleiter gefährlich werden konnten.
    „Deine Berechnungszeit ist von fehlerbehafteter Energieschwäche", ertönte die Stimme des Technotors aus der Kontaktkugel.
    „Er meint, wir sind zu langsam", sagte ich und fuhr an beiden Handgelenken die Energieprojektoren aus. Mit deren Feuer unterstützte ich Atlans Kampf gegen die rebellisch gewordene, graue, kybernetische Natur.
    Plötzlich erloschen von dort sämtliche Angriffe. Die „Badewanne" steuerte unbehindert das Loch in der WAND an.
    „Multipliziert eure Tarnung hoch, Ritter!" rief Janz aufgeregt. „Und bewahrt die elektrochemische Steuerung über eure Aminosäurenpositroniken!"
    Atlan grinste mich an. „Das sollte wohl ‚Lebt wohl!’ heißen."
    Der psionische Druck der WAND wurde von uns mühelos kompensiert. Aber die energetische Abgrenzung des Kyberlands wehrte sich auch jetzt noch dagegen, daß jemand diesen Sektor verließ. Unser Gefährt wurde hin und her gerissen.
    „Durchhalten!" schrie Berlenbek Janz. „Ihr schafft es."
    Flammen zuckten um uns herum, und ein tiefes Brausen drang an unsere Ohren. Die „Badewanne" ächzte, aber sie hielt durch. Wir überwanden das Loch in der WAND. Eine natürliche Landschaft bot sich unseren Blicken, aber hier war alles von einem tiefen Grau erfüllt.
    Kälte, Unbarmherzigkeit und Widerwillen ergriffen von mir Besitz. Für Sekunden brauchte ich alle innere Kraft, um allein die optische Wirkung des Graueinflusses zu bewältigen. Gegen das, was das Auge unmittelbar aufnahm und ins Gehirn projizierte, halfen auch die TIRUNS nicht vollständig. Dann fiel mir etwas auf.
    „Die Kontaktkugel ist verschwunden!" Ich stieß Atlan an.
    Atlan nickte nur stumm. Seine Omorentarnung war wieder perfekt, und auch ich folgte diesem Beispiel.
    Die „Badewanne" flog nun geradlinig. Dabei näherte sie sich immer mehr dem Boden des Tiefenlands. Die Geschwindigkeit war noch ganz erheblich, und die Höhe betrug geschätzte 400 Meter.
    Ohne Vorwarnung löste sich das Gefährt auf. Es verwandelte sich von einem Atemzug zum nächsten in einen grauen Schwaden, der rasch verwehte. Ich wurde durch die Luft gewirbelt und verlor Atlan aus den Augen.
    Erst als ich mit Hilfe des TIRUNS meinen ungewollten Flug stabilisierte, gewann ich wieder die übersicht. Der Arkonide glitt wenige Meter entfernt von mir durch die Luft.
    „Das zahle ich diesem hochnäsigen Jaschemen heim", rief ich ihm zu.
    „Der springt mit uns um, als seien wir ein paar von seinen kybernetischen Spielzeugen."
    Atlans Blick war nach unten gerichtet. Ich stimmte ihm wortlos zu. Wir mußten erst einmal landen und wieder festen Boden unter die Füße bekommen.
     
    *
     
    Wir wagten es nun nicht mehr, die Technik unserer TIRUNS einzusetzen, weil uns das zu leicht verraten hätte. So bewegten wir uns fast gemächlich zu Fuß in eine beliebige Richtung.
    Im Vergleich zu dem in allen Farben schillernden Kyberland herrschte hier die graue Trostlosigkeit. Sie hatte von allem Besitz ergriffen, was die Natur aufgeboten hatte.
    Aggressiv wirkenden Tierarten wichen wir vorsorglich aus, denn selbst an den harmlosesten Kämpfen waren wir nicht interessiert. Sie hätten uns nur gezwungen, unsere verborgenen Waffen einzusetzen, und so hätten wir uns womöglich verraten.
    Atlan blieb plötzlich stehen. Er nickte in eine Richtung. Auch ich erkannte nun zwei graubeige Flecken, die sich kaum vom Hintergrund, der Wolkendecke des Tiefenlands, unterschieden.
    „Ratane", bemerkte der Arkonide. „Kleinausgaben, die allenfalls als Aufklärer oder Kundschafter eingesetzt werden. Wir können davon ausgehen, daß wir entdeckt wurden."
    Wie die Paladine, so stammten auch die Ratane aus den Gen-Tech-Fabriken der Tiziden. Paladine und Ratane stellten das Hauptkontingent der Grauen Heerscharen dar.
    Im Unterschied zu den Paladin-Soldaten wurden die Ratane in erster Linie als Transportmittel eingesetzt

Weitere Kostenlose Bücher