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1240 - Kampf um das Technotorium

Titel: 1240 - Kampf um das Technotorium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den ganzen Körper einhüllte und der bis zum Boden reichte. Arme oder Beine blieben unsichtbar.
    Eine enge Kapuze, die fest mit dem Mantel verbunden war, verdeckte den Kopf. Die Gestalt drehte sich etwas zur Seite. Für Sekunden wurde dort etwas sichtbar, wo das Gesicht sein mußte. Ich sah eine wallende Masse, deren Farbe mich an einen zähen Brei aus Grau und Schwarz erinnerte.
    Im gleichen Augenblick erkannte ich, wem wir gegenüberstanden.
    Die graue Gestalt in dem Kapuzenmantel war niemand anders als Lord Mhuthan!
     
    6.
     
    Twirl: In der großen Kommunikationshalle des Technotoriums herrschte die Hölle. Noch nie hatte ich die Jaschemen so aufgebracht erlebt. Aber nicht nur sie allein waren von der Erregung betroffen, die in vielen hitzigen Auseinandersetzungen gipfelte. Die Exterminatoren, und allen voran der Große Exterminator, brüllten und stritten ebenfalls so laut, daß kaum ein Wort zu verstehen war.
    Ich versuchte, auf telepathischem Weg Informationen zu bekommen, aber das war nur in sehr begrenztem Maß möglich. Jaschemen und Exterminatoren eigneten sich kaum als telepathisch ausspähbare Objekte.
    Irgendwie amüsierte ich mich über dieses Durcheinander von Meinungen, wenngleich ich in keiner Sekunde die Gefahr übersah, die den Jaschemen, ihrem Reich - und damit dem ganzen Tiefenland und folglich auch mir, den Rittern der Tiefe und den anderen Orbitern - drohte.
    Auf einer Empore stand einer der Tiefentechniker. Er hatte seinen Körper so verformt, daß die oberen zwei Drittel wie gewaltige Trompetenhörner aussahen. Tatsächlich benutzte er diese Trichter auch, um damit lautstark Mitteilungen zu machen. Woher er diese Informationen bekam, war nicht genau festzustellen. Bisweilen reichten ihm Kybermodule winzige bunte Platten, die der Tiefentechniker an seinen aufgedunsenen Körper legte und dann erneut Nachrichten aus den Hörern trompetete.
    Diese betrafen ausschließlich den Fortgang des Angriffs der Grauen Heerschären. Da der Informationsverkünder damit eine Menge mir nicht geläufiger Ortsangaben benutzte, konnte ich mir kein genaues Bild machen. Es wurde jedoch mit jeder Stunde, die verstrich, immer deutlicher, daß der Graueinfluß mehr und mehr an Boden gewann.
    Da war von den unterschiedlichsten Fabriken des Kyberlands die Rede, die entweder gefallen oder zumindest von stabilen Grauzonen umschlossen waren. Die. Nachführung an Vitalenergie, dem einzigen Stoff, der den Graueinfluß in die Schranken weisen konnte, funktionierte immer schlechter.
    All das konnte nur geschehen, weil vor Tagen die WAND, der Schutzwall des Jaschemenreichs, der als undurchdringlich Calt, an vielen Stellen zusammengebrochen war.
    Es war auch nicht genau zu erkennen, ob die Jaschemen die Nachrichten überhaupt verfolgten. Sie waren zu nervös und aufgebracht. Eine Leitfigur, die Ordnung in das chaotische Verhalten gebracht hätte, gab es zumindest im Augenblick nicht.
    Selbst so erfahrene Tiefentechniker wie Korvenbrak Nald oder Hurgenos Rarg versagten vor diesem Gewühl aus Stimmen und Leibern.
    Ich hockte mit zusammengefalteten Gliedmaßen auf einem Sims in halber Höhe der Kommunikationshalle. Die Jaschemen duldeten meine Gegenwart, aber in ihrer üblichen Manier schenkten sie mir keinerlei Aufmerksamkeit.
    Meine Verbindung zu Tengri Lethos-Terakdschan war lose, denn der Ritter wollte nicht unbedingt gestört werden. Er konzentrierte sich voll und ganz auf das, was er aus dem Neutrum empfangen konnte. Viel war das sicher nicht, vielleicht sogar überhaupt nichts.
    Dort über der Tiefenkonstante lag das eigentliche Herz des Tiefenlands, das Neutrum, in dem allein der Einsame der Tiefe existieren konnte, ein Jascheme mit einem besonderen Status.
    Und dort mußten die entscheidenden Weichen gestellt werden.
    Der Einsame hatte unter dem Mentaleinfluß der von der Tiefe eingeatmeten Grauen Lords selbst mit seinen hochtechnischen Einrichtungen die WAND destabilisiert. Natürlich war das nur möglich gewesen, weil er nicht mehr Herr seines eigenen Willens gewesen war. Nach der erfolgreichen Aktion gegen die Bewußtseinsinhalte der unfreiwilligen Gäste des Einsamen, für die - bei aller Bescheidenheit - ich letztlich verantwortlich war, hatte der Einsame versprochen, die entstandenen Strukturrisse und Lücken in der WAND wieder zu schließen.
    Doch das war bis jetzt noch nicht geschehen!
    Tengri Lethos-Terakdschan wartete sehnsüchtig auf eine entsprechende Nachricht, die er mir sicher sofort weiterleiten würde.

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