1240 - Kampf um das Technotorium
Atlan und ich bereits mit Erfolg agiert.
Diese Eigenschaft nutzten wir nun modifiziert aus. Nach dem Vorbild des falschen Omoren Ky hatten die TIRUNS durch unsere Gedankenbefehle ihre Hülle so verändert, daß die Arme zur Gänze und vollkommen glatt in diese eingeschlossen wurden. Wir sahen in der Tat aus wie Ky. Und wir strahlten auch ein Gedankenfeld aus, das diesem Bild in allen Einzelheiten entsprach.
Die Waffensysteme und die Defensivschirme spielten nun keine Rolle. Auf sie würden wir erst in einem Notfall zurückgreifen, wenn es Calt die perfekte Tarnung aufzugeben.
Dies war uns jederzeit durch unseren Willen möglich, aber ich hoffte, daß es nicht soweit kommen würde.
„Es zieht gewaltig", sprach Atlan in die kleine Kugel. „Kann diese Badewanne keinen Prallschirm erzeugen?"
„Wie ihr es hochgerechnet habt", hörten wir Janz, „so soll es verifiziert werden." Im gleichen Moment hörte der Luftzug auf. Ein unsichtbarer Prallschirm war aus der „Badewanne" heraus entstanden.
„Von eurer Seite aus ist der Schirm in jeder Hinsicht durchlässig", kommentierte der Jascheme. Seine freiwillige Erklärung weckte erneut Mißtrauen in mir. Irgendwie schien dieser überhebliche Bursche uns nicht für voll zu nehmen. Er spielte mit uns auf eine sarkastische Art und Weise.
„Er steuert die Wanne aus der Ferne", folgerte Atlan.
Ich nickte nur.
Die kybernetische Landschaft raste immer schneller unter uns vorbei. Janz beschleunigte aus dem Technotorium heraus das Gefährt auf immer größere Werte.
Einzelheiten der Umgebung waren kaum noch zu erkennen, es sei denn, ich richtete meinen Blick in eine große Entfernung.
Eine gewaltige Stadt, sicher eine der sogenannten Fabriken des Jaschemenreichs, tauchte für kurze Zeit am Horizont auf. Ich konnte nicht erkennen, für welchen technischen Zweck diese Anlage erbaut worden war. Nur die auffallenden Farben stachen hervor. Diese Fabrik war weiß und von hellroten Farbbändern unregelmäßig durchzogen, die alle Teile der künstlichen Stadt betrafen.
„Eine bizarre und fast unmögliche Welt", sinnierte der Arkonide laut.
„Ich frage mich manchmal", gab ich zur Antwort, „ob das alles wirklich ist. Was ist das Tiefenland tatsächlich?"
Die WAND tauchte vor uns auf, und damit beendeten wir den kurzen Dialog. Der mächtige Schutzwall des Kyberlands sah wirklich arg mitgenommen aus. Nur noch an wenigen Stellen glänzte er in dem verwirrenden Farbenspiel der psionischen und überdimensionalen Energien. Zwischen diesen homogenen Flächen zeigten sich schmutziggraue Verfärbungen, tiefe Risse und breite Lücken.
Die „Badewanne" wurde langsamer.
„Es wird gefährlich", vernahmen wir aus der schwarzen Kontaktkugel. „Der Graueinfluß hat in diesem Gebiet Fuß gefaßt, obwohl keine Truppen des Lords in der Nähe sind. Die kybernetische Natur laßt sich nicht mehr exakt kontrollieren, und auch die Reaktionen der WAND können von uns nicht mit hinreichender Genauigkeit extrapoliert werden."
Was Berlenbek Janz damit meinte, bekamen wir wenig später zu spüren. Wir überflogen eine Ebene, die bereits grau geworden war und die sich bis zur WAND fortsetzte. In unserer Flugrichtung gähnte dort ein riesiges Loch, in das die SOL mühelos gepaßt hätte.
Ich ahnte, daß der Technotor diese Öffnung mit dem Gleiter anpeilte.
Die Landschaft unter uns wirkte grau und tot. Erst als Atlan überrascht einen Pfiff ausstieß, erkannte ich meinen Irrtum.
Aus dem Boden wuchsen mit rasender Geschwindigkeit graue Felsdome in die Höhe.
Die kybernetische Natur formierte sich um. Die „Badewanne" konnte erst im letzten Augenblick ausweichen, sonst wäre sie womöglich gegen die wachsenden Felsen geprallt. Über die Schutzeinrichtungen, die das Gefährt besaß, hatte uns Janz nichts mitgeteilt.
In einem wilden Zickzackkurs ging der Flug weiter. Überall bäumte sich die graue Natur nun auf. Eine kleine Hochebene verwandelte sichln einen feuerspeienden Geysir.
Glühende Lava schoß mit pfeifenden Klängen in die Höhe und verwehrte unserem Gefährt den Weg in Richtung der löchrigen WAND. Wieder erfolgten ruckartige Richtungsänderungen, die meine Nerven arg belasteten. Es gefiel mir absolut nicht, zur Untätigkeit verdammt zu sein.
Atlan und ich waren den Flug- und Steuerungskünsten des fernen Jaschemen hilflos ausgeliefert, denn eine Möglichkeit, selbst in das Geschehen einzugreifen, hatten wir nicht.
Gewaltige Materiebrocken wurden in die Höhe geschleudert. Einer
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