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1241 - Der Smiler und die Sphinx

Titel: 1241 - Der Smiler und die Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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geistigen Fühler ihn umgarnten, hatte aber keine Mühe sich gegen die Beeinflussung zu wehren. Sri nahm es leicht. Sie lockerte ihre kesse Haltung, spitzte die Lippen zu einem Kuß und sagte mit der Stimme von Vishna: „Wow! Was für ein Mann!"
    „Ich könnte dein Urahn sein, Sri", meinte Tekener.
    Da sah sie ihn mit einem unergründlichen Blick an und fragte: „Bist du da sicher, Smiler?"
    Tekener war überrascht von der Tiefe, die hinter ihren dunklen Augen lag - es war das weite Land einer vielschichtigen unerforschten Persönlichkeit.
    „Schluß damit", sagte Galbraith Deighton, der etwas betreten daneben gestanden hatte.
    „Sri hat sich als Mitarbeiterin für dich selbst angeboten. Akzeptierst du sie, Tek?"
    „Nicht in dieser Maskerade."
    „War auch nur zu deinem Empfang gedacht", sagte Srimavo schnippisch. „Als Schocktherapie für einen prüden Alten. Ich bin in einer Minute wieder zurück."
    „Aber beeile dich, Sri. Wir müssen in zehn Minuten auf Luna sein", rief Deighton ihr nach, als sie sein Arbeitszimmer verließ. An Tekener gewandt, fügte er entschuldigend hinzu: „Sonst ist sie gar nicht so. Keine Ahnung, warum sie sich dir gegenüber so benahm."
    Tekener ging nicht darauf ein.
    „Was machen wir auf Luna?"
    „Dort findet in etwa fünfzehn Minuten die Übergabe der Kursdaten für die Endlose Armada durch NATHAN statt. Alle anderen sind längst dort."
    „Im STALHOF?" fragte Tekener, obwohl für ihn kein anderer Ort als der STALHOF, die bestgesicherte Sektion der lunaren Großpositronik, für die Übermittlung solch wichtiger und gewichtiger Daten in Frage kam. Um so überraschter war er von Deightons Antwort.
    „Ursprünglich war der STALHOF dafür vorgesehen", sagte der Sicherheitschef der LFT.
    „Aber Homer legte sein Veto dagegen ein, daß jemand wie Taurec, der kein Hanse-Sprecher ist, den STALHOF betreten dürfe. Dabei ist der Kosmokrat der einzige, für den die Sicherheitssperren kein Hindernis wären. Aber was soll man machen."
    Als sie auf den Korridor hinaustraten, kam ihnen bereits Srimavo entgegen. Tekener erkannte sie nicht wieder. Sie war groß, bestimmt 175 Zentimeter, schlank und von geradezu knabenhafter Gestalt. Ihr Gang war etwas ungelenk, wie bei jungen Leuten, die einen gehörigen Wachstumsschub bekommen hatten und mit ihrer plötzlichen Größe noch nicht - zurecht kamen. Das lange schwarze Haar schlug ihr mit jeder Kopfbewegung in das hübsche Gesicht mit den hochangesetzten Backenknochen, dem vollen Mund - und den großen dunklen Augen, in denen irgendwo tief unten eine uralte Weisheit zu schlummern schien. Sie war eine jüngere Gesil.
    „So gefällst du mir schon besser", sagte Tekener anerkennend.
    „Danke für das Kompliment", sagte Srimavo schmachtend und hakte sich bei ihm unter.
     
    2.
     
    Sie hatten ihm eine Droge gegeben und sie ihm wieder weggenommen, ohne ihn zu entwöhnen.
    Das war grausam gewesen, brutal, geradezu unmenschlich. Aber er hatte einen Ersatz gefunden, einen Ersatz, der dem ursprünglichen Putscher weit überlegen war. Ja, das konnte man ruhig sagen: bei weitem überlegen.
    „Was bist du dizzy, Mong", sagte er zu seinem Spiegelbild und zwinkerte ihm zu.
    Er hatte sich fein herausgeputzt. Während er vor dem Spiegel posierte, betrachtete er sich eingehend. Das Gewand war von einfachem Schnitt, an den Armen und Beinen eng anliegend, am Körper gerafft und faltenreich. In besonderem Kontrast zu dem Linearraum-Grau seiner Kleidung hatte er eine grellrote Swing-Krone von der Form eines Hahnenkamms gewählt. Er grätschte die Beine, reckte das Hinterteil und winkelte mit einer eckigen Bewegung den rechten Arm ab, verrenkte sich dabei regelrecht. Ziel dieser Übung war, daß sein Telecommander unter der Ärmelpasse hervorsprang und ihm in die hohle Hand. Seine Spinnenfinger glitten verspielt über die farbigen Sensoren, und dazu sang er: „Dizzylands, Dizzylands, ich lern' euch alle kennen..."
    Er lächelte, seine Miene trübte sich aber sofort wieder, als er den Faden wieder aufnahm und die Erinnerungen an früher, an den Anfang, ihn wieder überkamen.
    Es lag etwas mehr als zweieinhalb Jahre zurück, daß die Terraner aufgefordert worden waren, sich geistig auf die Bildung einer Zweiterde zu konzentrieren. Er war einer von den vielen Millionen gewesen, die an der Entstehung der Pseudoerde mitgewirkt hatten. Aber er gehörte zu den wenigen Ausnahmeerscheinungen, die durch dieses Experiment in einen regelrechten Rauschzustand versetzt worden

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