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1242 - Geheimbund Omega

1242 - Geheimbund Omega

Titel: 1242 - Geheimbund Omega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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direkt am Rand des Bahnsteigs stand. Ja, er hielt sich dort auf und bewegte sich nicht. Ich stand schräg hinter ihm. Es war ja auch ein gewisses Gedränge. Das kenne ich. Ich fahre ja jeden Morgen um die gleiche Zeit mit der Bahn. Das ist alles bekannt. Ich kenne sogar die Gesichter vieler Fahrgäste. Wir sind so etwas wie eine große Familie, wenn Sie verstehen.«
    »Sicher, schon. Aber was bringt Sie auf die Idee, dass der Mann am Bahnsteig ermordet worden ist?«
    »Da war plötzlich der andere«, flüsterte sie. »Der hat ihn gestoßen. Einfach kurz in den Rücken geschlagen. Das müssen Sie sich mal vorstellen. Und das war auch kein Versehen. Es war bewusst getan.«
    »Also Mord!«, stellte Suko fest.
    »Ja«, hauchte die Frau. »Es ist Mord gewesen. So muss man es wirklich sagen.«
    Die Erinnerung an den Vorfall erschütterte sie wieder. Sie wischte über die Augen hinweg, schluckte und schaute uns an.
    »Sie… Sie… müssen mir glauben. Es hat sich alles so abgespielt, wie ich es Ihnen gerade erzählt habe.«
    »Aber der Mann vorhin sah es anders«, warf ich ein.
    Sie winkte ab. »Der hat sich geirrt. Ich stand ja besser dran. Der alte Mann ist gestoßen worden.«
    »Dann müssten Sie auch den Täter erkannt haben«, fuhr ich fort.
    »Ja und nein. Ich habe ihn gesehen, aber ich kenne ihn nicht. Er war auch das, was man unauffällig nennt. Verstehen Sie?«
    »Im Moment nicht«, gab ich zu.
    Die Frau war noch immer erregt. Sie suchte nach den richt igen Worten. »Nun ja, es gibt doch Menschen, die fallen gar nicht auf. Die gehen in der Masse unter. Und so einen habe ich hier erlebt. Das müssen Sie mir glauben.«
    »Dann können Sie ihn also nicht beschreiben?«
    »Nur schwach. Er war wie ein grauer Schatten. Ein Engel des Todes.« Sie schlug sich gegen den Mund und sprach erst weiter, als die Hand wieder nach unten gesunken war. »Himmel, welch ein Vergleich. Dass mir so etwas in den Sinn gekommen ist.«
    »Aber Sie haben nicht Unrecht - oder?«
    »Nein, das habe ich nicht. Es ist schon alles so, wie ich es Ihnen gesagt habe.«
    »Konnten Sie nichts tun?« erkundigte sich Suko.
    »Wo denken Sie hin! Es ging alles so wahnsinnig schnell. Nein, ich konnte nichts machen. Bevor ich überhaupt kapierte, was da abgelaufen war, sah ich den Grauen nicht mehr. Er war weg, verschwunden. Er kam wie ein Schatten und huschte ebenso wieder fort. Tut mir Leid, aber ich kann Ihnen nichts anderes sagen.«
    »Ist schon gut«, sagte ich. »Das werden Sie nur bei den uniformierten Kollegen wiederholen müssen, denn dort wartet man auf Zeugenaussagen. Dürfen wir noch Ihren Namen erfahren?«
    »Natürlich. Ich heiße Ellen Grow.«
    »Gut. Mrs. Grow. Dann werden wir Sie jetzt zu den Kollegen bringen. Vielleicht kommen auch wir noch mal auf Sie zurück.«
    »Wenn Sie meinen.«
    Sie holte ein Taschentuch hervor, wischte erst über ihre Augen und schneuzte dann die Nase. »Ist die Welt nicht schon schrecklich genug? MUSS dann noch dieser alte Mensch auf eine derartige Art und Weise sterben? Er hat doch nichts getan. Kann ich mir zumindest vorstellen.«
    »Man weiß es nicht«, erwiderte ich vage.
    Suko fasste sie am Arm und brachte sie zu den ermittelnden Beamten. Für uns wäre es an der Zeit gewesen, ins Büro zu gehen. Diese Tat, so schlimm sie auch war, ging uns eigentlich nichts an.
    Aber wir blieben noch. Uns hielt etwas zurück, das man wieder mit dem Bauchgefühl umschreiben konnte. Es interessierte auch mich, wer einen alten Mann auf die Schienen stieß, damit er überfahren wurde. Und mich interessierte auch das Warum.
    Die Kollegen hatten es geschafft, die Stelle abzusperren und der Körper lag bereits frei, weil die Bahn etwas zurückgefahren war. Aus Pietätsgründen hatte man eine Decke über den Toten gelegt. Zwei Kollegen suchten auf den Gleisen nach Spuren.
    Suko hatte die Zeugin in sichere Obhut gegeben, als mir jemand auf die Schulter tippte. Ich drehte mich um und schaute in das Gesicht eines Bekannten.
    »Hallo, Glenn.«
    »Jetzt sagen Sie nicht, dass es ein Fall ist, der Sie interessiert, John.«
    Ich hob die Schultern. »Weiß man's?«
    Glenn Jackson war bei der Metropolitan Police beschäftigt. Er kümmerte sich um die Ermittlungen bei Morden und auch Selbstmorden. Er war etwa in meinem Alter und auch schon einige Jahre im Job. Allerdings war sein Haar dabei fast weiß geworden. Womöglich hatte er zu viel Elend gesehen.
    Jetzt schaute er mich von der Seite her an. »Sind Sie diens tlich hier, John?«
    »Nein,

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