1243 - Die Maschinen des Dekalogs
durchmaß sie 75 Kilometer. Der kantige Zentralkörper war noch 28 Kilometer dick.
MASCHINE BLAU war das vorderste Schiff in der Flugrichtung des Verbands. Ich vermutete daher, daß sie eine Leitfunktion besaß und vielleicht mit MASCHINE-1 identisch war.
Noch lange bevor die Mutanten von der BASIS eintrafen, erreichten mich weitere Informationen.
Der Krisenstab der LFT hatte einen klaren Beschluß gefaßt. Er basierte auf Perry Rhodans Vorstellungen, die besagten, daß ein direkter Angriff auf die MASCHINEN unterlassen werden sollte, bis klar erkannt wäre, welche Absicht diese verfolgten.
Man gab mir weitgehend freie Hand, aber ich sollte mit Hilfe der in Kürze eintreffenden Mutanten versuchen, in eine der MASCHINEN einzudringen und die Lage auszukundschaften. Vielleicht würden wir dann etwas über das eigentliche Ziel dieser Aktion erfahren.
Ich nutzte die Zeit, die mir zur Verfügung stand. MASCHINE VIOLETT flog ziemlich am Ende des Pulks und gehörte mit einem Durchmesser von 62 Kilometern zu den kleineren Objekten. Als Einar Halle mit seinem TSUNAMI-12 meine Zeitebene aufsuchte und den endgültigen Mißerfolg seiner Suche mitteilte, blies ich zum Angriff. Daß das Manöver nur ein Versuch sein würde, war mir von vornherein klar, aber ich wollte die Raumschiffe der Technikelemente endlich einmal zu einer Reaktion zwingen.
Die TSUNAMIS 11 bis 20 gingen in ihre Ausgangspositionen, wobei auch jetzt noch die geradzahligen in ihren ATG-Feldern verharrten. Diese fünf Schiffe stellten sozusagen die zweite Angriffswelle dar. Aus der Realgegenwart heraus sollten die ungeradzahligen Schiffe einen ersten Angriff auf MASCHINE VIOLETT fliegen, dem dann unmittelbar die zweite Welle - aus dem ATG-Feld in die Realgegenwart kommend - folgen sollte.
Während ich noch etwas nervös auf die letzten Klarmeldungen wartete, überlegte ich noch einmal alle Zusammenhänge. Irgend etwas stimmte nicht, sagte ich mir. Die Voraussagen NATHANS als Warner hatten nicht gestimmt. Die MASCHINEN verzichteten auf jedes Ablenkungsmanöver.
Ich hatte eigentlich gehofft, daß TSUNAMI-12 irgendeine Spur des Elements der Lenkung finden würde. Kazzenkatt und der Warner, überlegte ich. Und im gleichen Moment schalt ich mich einen Narren, der wieder einmal seine Gedanken nicht richtig kontrollierte. Homer hatte die Geschichte doch lückenlos aufgeklärt!
Wie konnte ich nur plötzlich wieder vermuten, daß der Warner doch etwas mit dem Dekalog zu tun hatte! Vielleicht war doch alles noch ganz anders, und hinter dem Warner steckte...
Ich ballte wütend meine Fäuste und verbannte diese unsinnigen Überlegungen aus meinen Kopf.
Srimavo stand plötzlich neben mir. Ich hatte gar nicht bemerkt, wie sie zu mir getreten war. Ihre Hand berührte mich kurz.
„Tek", sagte sie leise. „Ich spüre, daß mit dir etwas nicht stimmt. Ich kann dir nicht sagen, was es ist, aber meine Ahnung ist von großer Wahrscheinlichkeit."
„Bitte laß mich jetzt in Ruhe!" verlangte ich barsch.
„Die Sache ist wichtig." Sie blieb hartnäckig. „Ich will dir nur helfen, aber dazu brauche ich dein Einverständnis und deine Bereitschaft. Deine Gefühlsschwingungen sind arg aus dem Gleichklang geraten. Ich kann mir nicht vorstellen, daß der Grund dafür allein das Auftauchen der MASCHINEN des Dekalogs ist."
„Ich habe zu tun, Sri."
„Ich will nicht in deine Gedanken dringen", fuhr sie unnachgiebig fort. „Aber du mußt dein inneres Gleichgewicht wiederfinden. Du könntest sonst Fehler begehen, die für alle fatale Folgen hätten. Nimm meine Hilfe an. Mit meinen Kräften ist es mir möglich, dich wieder in deinen Emotionen zu stabilisieren. Du brauchst nur einzuwilligen."
Die letzte Klarmeldung der TSUNAMIS 11 bis 20 ging ein. Ich konnte den Startbefehl geben.
„Du siehst, Sri", wandte ich mich an die Sphinx, „ich habe etwas Wichtigeres zu tun, als mit dir über mein Gefühlsleben zu diskutieren. Geh jetzt bitte."
Sie zuckte bedauernd mit den Schultern, und ich hatte endlich meine Ruhe.
Die TSUNAMIS 11, 13, 15, 17 und 19 gingen auf Angriffskurs. Als sie aus kürzester Distanz das Feuer eröffneten, wurden zunächst nur die leichteren Waffen eingesetzt.
MASCHINE VIOLETT hüllte sich in einen Schutzschirm, der die Energien wirkungslos verpuffen ließ.
Ein Gegenangriff erfolgte jedoch nicht. Auch sonst rührte sich nichts auf MASCHINE VIOLETT.
Dann tauchten von der Gegenseite die geradzahligen TSUNAMIS urplötzlich aus der nahen Zukunft auf und
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