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1243 - Die Maschinen des Dekalogs

Titel: 1243 - Die Maschinen des Dekalogs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf die wachsende Wand zu und verankerten sich dort mit einem lauten Schlag. Der seltsame Vorgang verlief mit rasender Geschwindigkeit, so daß das Aufschlagen der Würfel wie Dauerfeuer aus einem Maschinengewehr klang.
    In rasender Eile wuchs die Wand in die Höhe.
    „Kommt!" Pholo Baál rannte los. Die anderen folgten ihm, bis sie den höchsten Punkt des nahen Hügels erreicht hatten.
    „Die Mauer entsteht genau dort", überlegte Bonemes laut, „wo auch die Energiewand gewesen ist. Sie krümmt sich um ganz Yutrak."
    So war es in der Tat.
    Mehr noch. Die aus dem Nichts entstehenden Brocken wölbten die dunkle Wand erst leicht und dann immer stärker in Richtung der Stadt. Es gehörte nicht viel Phantasie dazu, um zu erkennen, daß Yutrak förmlich eingemauert wurde.
    Auch in der Stadt schienen das ein paar schnell reagierende Bewohner bemerkt zu haben. Gleiter stiegen auf. Die Antis suchten ihr Heil in der Flucht.
    Unterdessen wuchs die Mauer immer höher. Und immer schneller materialisierten die Brocken. Einige entpuppten sich nun als gewaltige Platten, die die noch bestehende Öffnung über der Stadt schneller und schneller schlossen. So entstand eine abgeflachte Halbkugel von etwa eintausend Metern Höhe. Das Dröhnen beim Zusammenfügen der Teile wurde allmählich leiser, denn der Ort der Entstehung war nun immer weiter entfernt.
    „Eine Teufelei!" schimpfte Pholo Baál.
    Seine Frau und die beiden Kinder sagten nichts. Um Bonemes' Mundwinkel lag ein undeutbares Zucken. Der Blick des Mädchens war starr und unergründlich.
    Die Raumschiffe der Armada-Völker blieben unverändert an ihrem Platz. Die tiefsten von ihnen waren immer noch ein deutliches Stück von der Oberseite der schwarzen Mauer entfernt.
    Schließlich verklang das dumpfe Dröhnen.
    „Sie haben Yutrak eingemauert", meinte Myrtaks Baál fassungslos. „Warum tun sie das?
    Sie sollen verschwinden!"
    „Kommt ins Haus." Pholo wandte sich von dem grauenvollen Anblick ab. „Wir müssen versuchen, irgendwie Kontakt zu anderen Antis zu bekommen. Vielleicht funktionieren noch die normalen Telekome. Oder der Kubus arbeitet wieder."
    Path Baál wartete, bis ihre Eltern und Bonemes ein gutes Stück gegangen waren, bevor sie ihnen folgte. Ein leises Lächeln huschte über ihre sommersprossenübersäten Wangen, als sie leise ein Wort murmelte: „Schön!"
    Im Haus gab es tatsächlich wieder ein Programm, allerdings nur auf einem Kanal. Es wurde drahtlos von einer anderen Stadt Trakarats direkt in das Empfangssystem überspielt.
    Ein sichtlich nervöser Sprecher wurde in dem Kubus sichtbar. Er hielt mehrere Notizen in seinen Händen.
    „Hier ist der Sender League", erklärte der Mann. „Wir haben in einer Notschaltung die Versorgung des Gebiets um Yutrak übernommen, weil dort durch die noch unerklärlichen Ereignisse das gesamte 3-D-Kubus-Netz zusammengebrochen ist. Wir wissen jetzt noch nicht einmal, ob wir die Bürger in Yutrak überhaupt erreichen können, denn im Augenblick existiert keine Verbindung dorthin. Regierungsvertreter beraten noch, was geschehen soll."
    „Beraten!" schimpfte Pholo Baál.
    „Hier ein erster Situationsbericht", fuhr der Sprecher fort. „Die Stadt Yutrak wurde fast zur Gänze von einer schwarzen Mauer eingeschlossen, deren Herkunft unbekannt ist, aber natürlich den über Trakarat stehenden Verbänden der Endlosen Armada zugeschrieben wird."
    Ein Satellitenbild wurde eingeblendet. Es zeigte einen Ausschnitt von etwa zehn Kilometern im Durchmesser. Fast die ganze Fläche bestand aus der abgeflachten Halbkugel, unter der Yutrak verborgen war.
    „Dort ist unser Haus." Pathythia deutete mit einem Lichtgriffel auf einen winzigen Punkt des Bildes, der wenige hundert Meter vom Rand der schwarzen Mauer entfernt war.
    Sie erfuhren weiter, daß im Gegensatz zu den Ereignissen der letzten Tage diesmal nur Yutrak betroffen war. Und daß sich die Saskroojer oder andere vermutete Armada-Völker noch immer nicht meldeten.
    „Der Regierungsbeschluß liegt vor." Der Nachrichtensprecher erschien wieder im Bild.
    Er versuchte erleichternd zu lächeln, aber das gelang nicht so recht. „Trakarat richtet ein dringendes Hilfeersuchen an Perry Rhodan und fordert ihn auf, die durch seine Endlose Armada bewirkten haltlosen Zustände sofort zu beseitigen."
    „Das hatten wir doch schon einmal", nörgelte Bonemes.
    Das Bild im 3-D-Kubus verblaßte. Nur noch das Zeichen des Senders League war zu erkennen.
    „Ich mache euch etwas zu essen",

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