1243 - Die Maschinen des Dekalogs
verantwortlich. Das Schiff selbst hat reagiert."
Mein Feuerbefehl an die Kampfmaschinen kam kurz und klar. Die vier Roboter konzentrierten ihre Energien auf einen Punkt. Der Energieschirm flackerte und riß auf. Die dahinter liegende Wand geriet schnell in Weißglut. Im Nu entstand eine große Öffnung hinter dem Strukturriß.
Die Roboter feuerten weiter, bis der Energieschirm ganz zusammenbrach. Das geschah, als TSUNAMI-1 mich rief. Die Verbindung war stark gestört und nur schwer verständlich.
Ich bat um eine Wiederholung.
Bevor das möglich war, spürte ich heftige Erschütterungen, die aus der MASCHINE kamen. Als ich dann erfuhr, was mir meine Beobachter draußen mitteilen wollten, war alles klar.
Die MASCHINEN des Dekalogs hatten das Feuer auf die TSUNAMIS und die näher stehenden Flottenschiffe eröffnet. Unsere Lage wurde unhaltbar. Es schien den Anin An oder den MASCHINEN gar nicht zu passen, daß Fremde hier herumschnüffelten. Daß sie uns aber nicht direkt angriffen, blieb rätselhaft. Wahrscheinlich war das aber nur eine Frage der Zeit Ich mußte diese Mission abbrechen.
Ich teilte meinen Entschluß den anderen mit, aber ich fügte hinzu: „Diesen Cammuvvel nehmen wir mit. Vielleicht können wir von ihm etwas erfahren."
Gemeinsam durchquerten wir die Öffnung, die die Kampfroboter geschaffen hatten. Wir gelangten in eine riesige Halle, deren Abmessungen ich nicht einmal abschätzen konnte.
Sie mußte mehrere Kilometer lang und breit sein.
Der Raum war über und über mit robotischen Körpern angefüllt. Die verschiedenen Modelle der Anin An waren nach Art von Containern übereinandergestapelt.
„Wie Ölsardinen in der Dose", stellte Jennifer fest.
Das Rätsel, das ich zu lösen versuchte, wurde dadurch nur noch größer. Es mußte sich um Millionen von leblosen Anin An handeln, die hier auf irgend etwas warteten, ohne dabei wirklich zu leben.
Ein einzelner Anin An mit der Form einer umgedrehten Badewanne bewegte sich auf seinem Antigrav schnell auf uns zu. Da wir alle die Schirme unserer SERUNS aktiviert hatten, glaubte ich nicht an eine Gefahr. Außerdem hatte Sri ja bestätigt, daß dieser Anin An von uns Hilfe erhoffte.
„Fremde!" rief er schon von weitem. „Helft mir, dieses unheimliche Rätsel zu lösen. Alle meine Freunde der Technik sind..."
Irgendwo an der fernen Decke der gigantischen Halle zuckte ein Strahl auf. Er traf den Anin An, bevor er mich erreicht hatte, und verwandelte ihn in eine Gaswolke.
Die nächsten Feuerstöße galten uns.
„Näher 'ran an die leblosen Kyborgs", rief ich meinen Freunden zu. „Die werden die Abwehrsysteme der MASCHINE wohl kaum gefährden."
Meine Roboter feuerten zurück, während wir Deckung suchten. Für ein paar Augenblicke waren wir in Sicherheit, denn tatsächlich schwiegen die Waffen der MASCHINE.
Ich zerrte einen kleinen Anin An-Körper aus einem Stapel. Er war etwa 80 Zentimeter lang und ähnelte einer dicken, kurzen Zigarre. Seine Sensoren, Fühler und Antennen waren eng an den Körper gepreßt.
Ich überreichte den Anin An einem meiner Roboter.
„Den nehmen wir mit", erklärte ich der Kampfmaschine. „Paß gut auf ihn auf. Und jetzt nichts wie 'raus hier."
Kaum bewegten wir uns von den aufgestapelten Anin An fort, da feuerten wieder die Abwehrsysteme der MASCHINE. Wir beschleunigten auf höchste Werte. Zwei Roboter übernahmen die Führung, da sie den Weg zurück besser rekonstruieren konnten als jeder vor uns.
Auch in den Gängen waren nun Abwehrsysteme aktiviert worden. Wir kämpften uns unter Einsatz aller Mittel durch. Je weiter wir uns dabei von der riesigen Lagerhalle mit den leblosen Kyborgkörpern der Anin An entfernten, desto geringer wurde der Widerstand.
Die Hyperfunkverbindung zu TSUNAMI-1 wurde wieder stabiler. Ich gab die Anweisung durch, daß TSUNAMI-2 am verabredeten Platz erscheinen sollte, und legte den Zeitpunkt dafür fest.
Wenige Minuten später waren wir ungeschoren wieder an Bord. Auch den leblosen Anin An-Körper hatten wir unversehrt bergen können.
Als ich in die Zentrale trat, materialisierte der Mausbiber Gucky mit Fellmer Lloyd direkt vor mir.
„Hallo, Tek", sagte der Ilt. „Du siehst ja arg mitgenommen aus. Das wird sich ändern, denn jetzt hast du mich an deiner Seite."
*
Traker, auf den die Liebenswürdigkeit der Heether am heftigsten gewirkt hatte, war auf den glücklichen Gedanken gekommen. Und Camus und Vlihn hatten ihn sofort in die Tat umgesetzt.
Sechs weitere Heether
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