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1243 - Die Maschinen des Dekalogs

Titel: 1243 - Die Maschinen des Dekalogs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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baute sich ein Defensivschirm um die MASCHINE herum auf, was in meinem SERUN von einem heftigen Prasseln begleitet wurde. Wie Kinon Kirgis es vorherberechnet hatte, befanden wir uns jedoch im Innern dieses Energiefelds.
    Die Roboter benötigten keine halbe Minute, bis sie einen Zugang gefunden hatten. Auf das gewaltsame Eindringen, das sicher längere Zeit in Anspruch genommen hätte, konnte ich daher nun verzichten.
    Wir glitten durch die entstandene Schleuse. Eine sanfte Schwerkraft von vielleicht einem halben Gravo lenkte uns im Innern der MASCHINE auf einen festen Boden. Die Scheinwerfer unserer Kampfmaschinen flammten auf, während diese gleichzeitig die Umgebung absuchten und absicherten.
    Es rührte sich nichts in der hausgroßen und völlig leeren Halle. Hinter uns schloß sich das Außenschott. Ich wartete ein paar Minuten, in denen die Roboter ausschwärmten und ich die Hyperfunkverbindung zu TSUNAMI-1 überprüfte. Es gab keine Probleme, und gerade das machte mich stutzig. Ich erfuhr, daß der Defensivschirm der MASCHINE BLAU nach dem Verschwinden unseres TSUNAMIS auch wieder erloschen war.
    Die Korridore, die von der Schleusenhalle wegführten, waren nur wenig niedriger als der Raum selbst, also typisch für große Exemplare der Anin An.
    „Tek", meldete sich Sri aufgeregt. „Hier stimmt etwas nicht. Wir sind auf einem Geisterschiff gelandet."
    „Wie soll ich das verstehen?" fragte ich.
    „Hier ist niemand", behauptete die Sphinx nachdrücklich. „Ich verstehe es nicht. Ich empfange keinen einzigen Gefühlsimpuls. Das kann aber nicht stimmen. Auch wenn die Anin An halbe Roboter oder Kyborgs sind, müssen sie eine biologische Komponente enthalten, die Emotionen produziert. Aber da ist nichts - auch nichts, was diese Gefühlsschwingungen abschirmt. MASCHINE BLAU ist leer!"
    Ich versuchte den Sinn dieser Erkenntnis zu erkennen, aber es gelang mir nicht. Auch Jennifer und Kinon Kirgis konnten sich keinen Reim auf diese unerwartete Situation machen.
    „Sehen wir uns die Sache einmal an", entschied ich. „Mit Volldampf voraus."
    Wir setzten unsere Triebwerke in Gang. Die Roboter flogen voraus, und ich gab ihnen Richtungsanweisungen.
    Alle Gänge und Hallen, die wir auf den ersten Kilometern passierten, entsprachen dem, was Srimavo mitgeteilt hatte. Sie waren leer. Selbst die technischen Einrichtungen waren auf ein Minimum reduziert worden. Antigravschächte waren ausnahmslos deaktiviert.
    Trotz der vielen Metallwände erfüllte mich zunehmend ein Gefühl der Einsamkeit.
    „Stop!" rief Sri plötzlich.
    Ich lenkte meinen Flug in ihre Nähe.
    „Da war eben ein Impuls von Gefühlen", erklärte sie. „Ich bin mir ganz sicher. Er drückte Einsamkeit und Verzweiflung aus. Er war verschwommen, aber er stammte ganz sicher von einem Anin An."
    „Richtung?" fragte ich.
    „Warte, Tek!" Srimavo hob ihren Kopf. „Da ist er wieder. Und er kommt aus dieser Richtung." Sie deutete in einen Seitengang, der nach meiner Orientierung in Richtung des Zentrums der MASCHINE führte.
    „Trauer, Wut, Verzweiflung, Ärger", erläuterte das Mädchen.
    „Und es ist nur ein Wesen?" hakte ich nach.
    „Nur eins", bekräftigte sie. „Es ist verwirrt. Ich kann ja keine klaren Gedanken empfangen, aber eins ist deutlich. Es fühlt sich cammuwel."
    „Wie bitte?"
    „Ich kann dir das auch nicht erklären. So geübt bin ich als Emphatin noch nicht."
    „Dann", entschied ich, „sehen wir uns die Sache einmal an. Sri, übernimm du bitte die Richtungsanweisungen für die Roboter."
    Wir flogen mit größtmöglicher Geschwindigkeit weiter durch die verödeten Gänge der MASCHINE. Sri hielt mehrmals kurz an, um sich neu zu orientieren. Sie ließ mich wissen, daß sie ihrer Sache dabei immer sicherer wurde.
    Ich sprach noch einmal kurz mit dem Kommandanten von TSUNAMI-1. Dabei erfuhr ich, daß auf mehreren MASCHINEN Geschütztürme ausgefahren worden waren. Auch die terranischen Flotten bereiteten sich auf einen Kampf vor. Viel Zeit hatte ich wahrlich nicht mehr.
    „Wir haben Cammuwel gleich erreicht", teilte mir Sri mit.
    In diesem Augenblick schloß sich wenige hundert Meter vor uns der Gang mit einer gewaltigen Stahlplatte. Zusätzlich flammte ein Energieschirm auf. Wir bremsten scharf ab.
    „Cammuwel befindet sich hinter dieser Wand", erklärte die Sphinx. „Ich spüre seine Erregung. Er weiß, daß wir kommen. Er freut sich auf uns. Er erwartet Hilfe von uns."
    „Also", folgerte ich, „ist er für diese Sperre nicht

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