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1244 - Traumwelt Terra

Titel: 1244 - Traumwelt Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Aufträge. Er machte ihnen klar, was als nächstes zu tun war. Er war das Element der Lenkung. In seinem Bewußtsein lag das Geschick des Dekalogs begründet. Es bereitete ihm eine zynische Art von Genugtuung, daß die hochmütigen Anin An nun auf seine Anweisungen angewiesen waren. Zuvor, als sie noch halborganische Roboter gewesen waren, machtvolle Maschinenwesen mit eingelagertem Organgehirn, als sie noch an Bord ihrer riesigen Raumschiffe gehaust hatten, die sie MASCHINEN nannten - früher, da hatten die Anin An sich mitunter so angestellt, als seien eigentlich sie es, denen die Aufgabe der Lenkung des Dekalogs zustehe. Manchmal hatten sie sich in Streitfragen sogar über seinen Kopf hinweg an den Herrn der Elemente gewandt; und den Umstand, daß dessen Entscheidungen grundsätzlich zugunsten des Zeroträumers ausgefallen waren, wertete Kazzenkatt nicht etwa als ein Zeichen der Zuneigung seines Herrn und Meisters; so naiv war er nicht. Der Herr der Elemente hatte eine Kommandostruktur geschaffen und legte Wert darauf, diese intakt zu halten. Ein anderes Motiv kannte er nicht. Die Klagen der Anin An wären in jenem Augenblick positiv beschieden worden, in dem der Herr auf LAGER den Schluß gezogen hätte, daß das Element der Lenkung seiner Aufgabe nicht mehr in der gewünschten Weise gerecht wurde.
    Es schauderte Kazzenkatt, wenn er sich daran erinnerte, wie oft er - besonders in jüngster Zeit - um Haaresbreite diesem Schicksal entkommen war.
    Ungeachtet der zynischen Freude, die er empfand, wenn er an das Schicksal der Anin An dachte, bewegte ihn ein Gefühl, das ein Mensch als leise Wehmut bezeichnet hätte.
    Mit welcher Streitmacht war er in diesen Kampf gezogen! Keine Machtstruktur des Universums, davon war er damals überzeugt gewesen, konnte dem Potential des Dekalogs widerstehen. Oh, wie bitter war er enttäuscht worden. Wie oft hatte er den Gang zum Herrn der Elemente antreten und diesem zerknirscht beichten müssen, daß er wiederum eine Niederlage erlitten, wiederum ein Element verloren hatte. Der Teufel mußte diesen Wesen beistehen: den Völkern der GAVÖK, den Terranern und der Endlosen Armada. Anders ließen sich Kazzenkatts Mißerfolge nicht erklären.
    Den Dekalog gab es nicht mehr. Zumindest hatte er das Recht verloren, diesen Namen zu tragen. Übrig waren noch ein paar Elemente des Raumes, die ziellos durch das All streiften und Späherdienste verrichteten - dann die Anin An, die sich über die Planeten des Solsystems ausgebreitet, jedoch ihre ursprüngliche Form verloren hatten - und zuletzt das Element der Finsternis, vor dem Kazzenkatt sich fürchtete, weil ihm in der unterbewußten Phase des Zerotraums mehrmals eine Vision erschienen war, die plastisch beschrieb, wie er von den Finsteren verschlungen wurde.
    Er spürte, wie die Niedergeschlagenheit ihn zu übermannen drohte, und riß sich mit einiger Anstrengung in die Höhe. Der Dekalog mochte ein Ding der Vergangenheit sein, aber noch war die Sache an sich nicht verloren. Die MASCHINEN hatten geopfert werden müssen, damit die Anin An das Solsystem und besonders die Erde überschwemmen konnten. Bisher hatten die Terraner trotz der Hiobsbotschaften, die der WARNER über sie ausgegossen hatte, keine Ahnung, welche Gefahr ihnen drohte. Kazzenkatt kannte die Identität des WARNERS nicht. Aus Funksendungen hatte er entnommen, daß man auf Terra eine Zeitlang ausgerechnet ihn im Verdacht hatte, der WARNER zu sein. Das war ihm amüsant erschienen. Manchmal schien es mit der Intelligenz der Terraner nicht allzu weit her zu sein.
    Die Botschaften des WARNERS hatten ihn erschreckt. In dunklen, orakelhaften Worten, jedoch für den Eingeweihten durchaus verständlich, umschrieb er in Umrissen das Schicksal, dem das Solsystem und seine Bewohner entgegenstrebten. Kazzenkatt war ganz und gar unverständlich, woher der WARNER seine Absichten kannte. Eine Zeitlang hatte er befürchtet, er werde eine von Grund auf neue Strategie entwickeln müssen. Denn der WARNER erklärte ohne viel Umschweife, zu Beginn der Offensive des Dekalogs sei ein großangelegtes Täuschungsmanöver des Elements der Technik zu erwarten. Der große Geist der Negasphäre mußte die Hand im Spiel gehabt haben; denn die Terraner hatten die Warnung des Piratensenders Acheron mißachtet. Sie hatten die MASCHINEN planmäßig angegriffen und vernichtet. Zwanzig Milliarden Anin An waren mit Hilfe des dabei entstehenden Fiktivtransmitter-Effekts ins Solsystem gelangt. Damit war die primäre

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