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1245 - Der böse Geist von Terra

Titel: 1245 - Der böse Geist von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Unterkunft allerdings nicht so toll - wahrscheinlich in einem Gleiter. Bitte dringend Antwort."
    Er adressierte die Meldung, fügte seinen Namen hinzu und trug dem Computer auf: „Nur in gedruckter Form oder auf Memopad ausliefern."
    Memopads waren kleine Speicherbereiche, die den individuellen Benutzern eines Computersystems zur Verfügung standen, damit sie dort private Notizen hinterlegen und Nachrichten empfangen konnten. Fredo Gopher war sicher, daß Egin keine halbe Stunde verstreichen ließ, ohne wenigstens einmal in ihrem Memopad nachzusehen. Sie war als Pseudo-Immune von fast allen anderen Arten der Kommunikation abgeschnitten. Das Memopad und gedruckte Meldungen waren die einzigen Mittel, durch die sie von ihrer Umwelt erfuhr.
    Fredo Gopher befand sich im Polilabor von Worley. Bis jetzt hatte er es noch nicht gewagt, nach Hause zurückzukehren. Er traute 1-1-Nannor nicht. Er war nicht sicher, ob der Anin An sein Spiel nicht doch durchschaut hatte. Vielleicht hatte er irgendwo in der Nähe auf der Lauer gelegen, als der Gleiter in die Madison Gap zurückkehrte, und hatte mit zugesehen, wie Fredo aus seinem Versteck hervorkam und einstieg. Wer mochte es wissen? Fredo war lange Zeit kreuz und quer gefahren, um etwaige Verfolger abzuschütteln, hatte sich an Robotautomaten mit Speise und Trank versorgt und auf die üblichen Bequemlichkeiten des Lebens zähneknirschend verzichtet. Tagsüber hatte er sich mitsamt seinem Fahrzeug gewöhnlich in ein Versteck zurückgezogen und weiter an der Ausarbeitung der Daten gearbeitet, die droben in der Madison Gap aufgezeichnet worden waren. Er hatte dabei eine Menge interessanter Beobachtungen gemacht. Aber völlig sicher war er seiner Sache nicht. Er brauchte erstens mehr Geräte und zweitens einen Gesprächspartner, mit dem er seine Daten diskutieren konnte.
    Vor zwei Stunden hatte er zugehört, wie Krohn Meysenhart die Ankunft der Endlosen Armada beschrieb. Das Gedröhn des Rasenden Reporters hatte ihn schließlich ermüdet.
    Er war aus dem Gleiter gestiegen und ein paar Meter bis zum Waldrand gegangen. Die Nacht war klar. Er hatte aufgesehen und war mit dem Blick den zahllosen Lichtpunkten gefolgt, die sich mit unterschiedlicher Geschwindigkeit über das Firmament bewegten. Er hatte den matten Lichtfleck des Loolandre angestarrt und sich schaudernd gefragt, wie groß das unheimliche Ding wohl sein mochte.
    Dann war ihm in den Sinn gekommen, daß 1-1-Nannor in diesen Stunden wahrscheinlich anderes im Sinn hatte, als nach einem einzelnen Terraner zu suchen. Die Endlose Armada erschien wesentlich früher, als ursprünglich vorgesehen war. Jedermann konnte sich ausrechnen, daß das Vorziehen des Ankunftstermins mit dem gegenwärtigen Zustand des Chronofossils Erde zu tun hatte. Kazzenkatt mußte darüber Besorgnis empfinden. Die Armada kam, um ihm einen Strich durch die Rechnung zu machen. Unter diesen Umständen waren seine Truppen vermutlich in Aufruhr. Für Nachors geplantes Vorhaben gab es keinen besseren Zeitpunkt als den jetzigen. Er eilte zurück zum Gleiter.
    Die Meßgeräte bestätigten ihm, daß sich keine Traummotte in der Nähe befand. Durch die Nacht raste er nach Worley. Der Pförtner-Robot des Polilabors ließ ihn anstandslos ein.
    Die weitläufigen Laboranlagen waren einsam und verlassen. Fredo suchte den Meß- und Auswertungsraum auf, in dem er sich gewöhnlich aufhielt, wenn er ins Polilabor kam. Den Computer, der ihm hier zur Verfügung stand, hatte er auf den Namen Goober getauft.
    Goober hatte die Nachricht an Egin Langford abgesandt.
    Fredos Berechnung erwies sich als richtig. Knapp zwanzig Minuten waren vergangen, da meldete sich der Computer.
    „Ich habe eine Antwort auf deine Meldung", sagte er. „Willst du sie hören?"
    „Lies sie mir vor", verlangte Fredo.
    Goober las: „Angebot akzeptiert. Ankomme Fähre Asheville nächste Fluggelegenheit."
    Fredo lehnte sich weit in seinen Sessel zurück und schmunzelte. Inmitten all des Chaos und der Trübsal gab es noch so etwas wie Glück. Sie hatte sein Angebot nicht nur angenommen - sie kam auch noch auf dem schnellsten Weg.
     
    *
     
    Vor einer halben Stunde war die BASIS im Erdorbit eingetroffen. Sie wußten, was es zu bedeuten hatte, als der Transmitter sich selbsttätig aktivierte und die torbogenförmige Mündung des Transportfelds aufleuchtete.
    Der hagere Mann mit den wachen, grauen Augen trat unter der Leuchterscheinung hervor und sah sich um. Seine Bewegungen wirkten beiläufig, als sei es

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