1245 - Der böse Geist von Terra
nicht mehr als ein paar Minuten her, seit er das letzte Mal hier gewesen war.
Die drei Männer, denen der mittelgroße Raum im Zentrum des Hauptquartiers Hanse Tag- und Nachtquartier gewesen war, während sie die Meldungen über die Ankunft der Endlosen Armada verfolgten, erhoben sich. Eine gewisse Scheu schien sie zurückzuhalten. Die Trennung - wenigstens für zwei von ihnen - war zu lange gewesen.
Schließlich war es Reginald Bull, der forsch ausschritt und mit ausgestreckter Hand auf den Neuangekommenen zutrat.
„Irgendeiner muß es schließlich sagen", polterte er. „Willkommen auf Terra, Perry!"
Der Grauäugige ergriff die dargebotene Hand und schüttelte sie kräftig. Die Spur eines Lächelns erschien auf seinem Gesicht.
„Es tut gut, wieder daheim zu sein", sagte er. „Falls ihr feierlichere Worte von mir erwartet habt, muß ich euch enttäuschen. Mir ist nicht feierlich zumut."
Der Bann war gebrochen. Julian Tifflor und Galbraith Deighton traten herzu und reichten dem Zurückgekehrten die Hand.
„Es wäre schön, wenn wir Zeit hätten, allmählich wieder miteinander bekannt zu werden", sagte Perry Rhodan zu den beiden. „Aber die Arbeit drängt. Taurec hat auf seine übliche Weise eine Reihe dunkler Andeutungen gemacht. Wie reagieren die Traummotten auf die Ankunft der Endlosen Armada? Die Träumer? Hat sich an ihrem Zustand etwas geändert?"
„Die Träumer sind nach wie vor apathisch", antwortete Julian Tifflor. „Sie haben auf die Ankunft der Armada in keiner Weise reagiert. Anders die Traummotten. Ihre Manöver wurden vorübergehend erratisch, als seien sie in Verwirrung geraten. Der Zustand hat sich inzwischen wieder normalisiert. Die Motten schweben, gewöhnlich in Scharen bis zu mehreren hundert, mit geringer Geschwindigkeit über der Erdoberfläche. Über den Weltmeeren sind sie dünner verteilt. Ihre Flughöhe schwankt zwischen einhundert und zweitausend Metern. Es läßt sich nicht erkennen, daß sie etwas tun. Sie scheinen auf irgend etwas zu warten."
Auf Perry Rhodans Bitte hin beschrieb Galbraith Deighton, der für die Koordination der wissenschaftlichen Forschung verantwortlich war, die Anstrengungen, die bisher in Bezug auf die Sat-Technos unternommen, und die Erfolge, die erzielt worden waren.
„Auf der Erfolgsseite haben wir leider nur sehr wenige Einträge", beendete Deighton seinen Bericht. „Die meisten verdanken wir einem Privatwissenschaftler namens Gopher und einer staatlichen Angestellten, die hier in Terrania beschäftigt ist und eng mit Gopher zusammengearbeitet hat."
„Kann man diesen Gopher erreichen?" fragte Perry Rhodan.
„Seit ein paar Tagen nicht mehr. Es gibt Anzeichen, daß die Anin An hinter ihm her sind.
Ich nehme an, daß er sich versteckt hält."
„Schade." Perry Rhodan zuckte mit den Schultern. „Wie steht's mit der Angestellten?"
„Langford? Sie müßte zu erreichen sein." Galbraith Deighton hob den Blick in Richtung eines der Videosensoren. „Ich bitte darum, daß Egin Langford sich umgehend in diesem Raum meldet. Denk daran: Sie darf nicht durch drahtlose Kommunikation angesprochen werden."
„Ich habe mir das gemerkt", antwortete der Computer.
Auf Rhodans fragenden Blick hin beschrieb Deighton das Schicksal der Pseudo-Immunen.
„Solange sie den Kommunikationsgeräten fernbleiben, sind sie in Ordnung", sagte er.
„Wenn sie einen drahtlosen Empfänger einschalten, unterliegen sie den psionischen Ausstrahlungen der Traummotten."
Inzwischen war der Computer tätig gewesen.
„Egin Langford ist nicht zu erreichen", meldete er. „Ich habe mich umgehört. Sie hat vor kurzem unbefristeten Privaturlaub erbeten und erhalten."
„Danke", sagte Galbraith Deighton und verabschiedete damit den Computer.
„Unangenehm", sagte Perry Rhodan ärgerlich. „Ich hätte gerne mit ihr gesprochen. Mir scheint, die beiden Menschen, die am meisten über die Bekämpfung der Traummotten wissen, sind ausgerechnet im Augenblick der wahren Katastrophe unerreichbar."
Galbraith Deighton lächelte, obwohl Rhodans Worte nicht ohne Vorwurf gesprochen waren. Er war derjenige, der am engsten mit Egin Langford und Fredo Gopher zusammengearbeitet hatte, während Gopher hier in Terrania tätig war. Man wird nicht knapp 1150 Jahre alt, ohne eine nahezu perfekte Menschenkenntnis zu entwickeln.
„Ich wüßte wohl, wo wir sie finden könnten", sagte er amüsiert. „Beide, meine ich: Egin und Fredo. Allerdings müßten wir uns an Ort und Stelle begeben, da sie sich
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