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1247 - Aufbruch zum Vagenda

Titel: 1247 - Aufbruch zum Vagenda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mußten und nicht auf die Technik zurückgreifen konnten, die sie bis zur Perfektion entwickelt hatten.
    Wenig später kreuzte Twirl mit mehreren Ausen unseren Weg. Die Offiziere wirkten in ihren roten Uniformen wie Fremdkörper an Bord.
    „Ich kann ihre Gedanken nicht lesen", wisperte der Abaker, als er neben mir stand. „Ich fürchte, sie führen etwas im Schilde."
    Ich nickte nur, machte mir aber weiter keine Sorgen. Was konnten die Ausen mit ihren doch recht primitiven Waffen schon gegen uns ausrichten? Die fünftausend Exterminatoren stellten ihnen gegenüber eine geradezu unschlagbare Armee dar.
    Als wir den Triebwerksraum betraten, sah ich Caglamas Vlot und Fordergrin Calt an den positronischen Schaltungen der Gondel arbeiten. Hier waren offenbar die größten Schäden entstanden.
    Jen tauchte unversehens neben mir auf.
    „Bis jetzt wissen wir nicht, was unseren Zwangsaufenthalt tatsächlich verursacht hat", bemerkte er.
    „Was ist mit der Positronik?" fragte ich.
    „Teile davon fehlen. Sie scheinen sich einfach in Luft aufgelöst zu haben."
    „Vielleicht haben sie schon vor unserem Start gefehlt", vermutete ich.
    „Ausgeschlossen", widersprach der Terraner. „Wir haben alles untersucht. Es gibt keinerlei Hinweise auf derartige Eingriffe. Calt meint, daß Lord Mhuthan mit irgendeiner Langzeitfalle die Auflösung des Materials verursacht haben könnte. Doch das spielt jetzt keine Rolle mehr. Wichtig ist nur, daß wir die fehlenden Teile ersetzen."
    „Aus diesem Grund bin ich hier", sagte Clio fröhlich. „Ich wußte, daß die Jaschemen es ohne mich nicht schaffen würden."
    Sie blickte mit spöttisch funkelnden Augen zu den beiden riesigen Gestalten hinüber, die an den Schaltungen arbeiteten. Meine Erklärungen über die Überheblichkeit hatten offenbar einen nachhaltigen Eindruck auf sie gemacht. Ich war sicher, daß sie sich nicht beleidigt fühlen würde, wenn die Jaschemen sich abermals herablassend äußern würden.
     
    3.
     
    „Ich mache mich an die Arbeit", kündigte sie an und tippelte auf wenigstens fünfzig Pseudopodien zu Calt und Vlot hinüber.
    „Wie ich sehe, schafft ihr es allein nicht", rief sie den beiden Jaschemen zu. „Nun gut, jetzt bin ich ja da. Was kann ich tun?"
    Fordergrin Calt wandte sich ihr zu.
    Er bildete ein Stielauge am höchsten Punkt seines turmartigen Körpers und blickte auf sie herab.
    „Für die Lösung gewisser Probleme haben wir programmierbare organische Konglomerate geschaffen", erwiderte er näselnd. „Warum sollten wir niedere Arbeiten erledigen, wenn unsere Genialität es erlaubt, Spezialeinrichtungen für derartige Dinge bereitzustellen?"
    Clio nahm keinen Anstoß daran, daß er sie eine „Spezialeinrichtung" genannt hatte. Sie lachte leise und machte sich an ihre Arbeit.
    Jen blickte mich erstaunt an.
    „Wie hast du das geschafft?" fragte er.
    Ich wollte ihm ebenfalls einen Vertrag über den Zusammenhang zwischen Genialität und Bescheidenheit halten, als es unweit von mir plötzlich krachte. Ich spürte die Luftdruckwelle einer Explosion, die durch die verschlossenen Türen abgemildert wurde.
    Im nächsten Moment rannte ich schon zum nächsten Schott und öffnete es. Eine Geschoßgarbe flog mir jaulend um die Ohren.
    Ich sah fünf Ausen, die mit ihren Maschinenpistolen auf mich feuerten. Ich reagierte instinktiv - und die Schutzschirme meines TIRUNS bauten sich schneller auf, als ich denken konnte.
    Hinter mir schrie Clio auf. Ich fuhr herum und sah, daß mehrere Geschosse in ihren birnenförmigen Leib geschlagen waren.
    „Welch ein Verbrechen", stammelte sie voller Entsetzen.
    Ich wurde mir siedendheiß dessen bewußt, daß unsere ganzen Hoffnungen auf der Spielzeugmacherin beruhten. Nur sie konnte uns die dringend benötigten Ersatzteile herbeischaffen.
    „Clio", rief ich, während ich zu ihr hineilte, um sie zu schützen. „Bist du in Ordnung?"
    Ich blickte hilflos auf die blutenden Schußwunden, denn ich wußte nicht, welchen Schaden die Geschosse in ihrem Inneren angerichtet hatten. Waren lebenswichtige Organe verletzt? Wie sollten wir ihr helfen?
    Gab es überhaupt medizinische Einrichtungen an Bord, die auf ein so fremdartiges Lebewesen wie die Chyline eingestellt waren?
    Ihre Augen waren geweitet, und der Mund schmolz zu einem schmalen Strich zusammen.
    „Welch ein Frevel", röchelte sie.
    „Clio", drängte ich. „Antworte doch. Wie kann ich dir helfen? Was soll ich tun?"
    Sie sank auf den Boden, und der Unterkörper ihres

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