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1247 - Aufbruch zum Vagenda

Titel: 1247 - Aufbruch zum Vagenda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aber wollten sie nicht.
    Exterminatoren waren aktive Wesen, die es haßten, untätig bleiben zu müssen. Und nun wurden diese überall im Tiefenland gefürchteten Kämpfer von kleinen Insekten in die Knie gezwungen.
    Kein Wunder, daß der Große Exterminator aus der Haut fuhr!
    „Wir werden etwas tun, um diese Situation so schnell wie möglich zu beenden", versprach ich. „Es dauert nicht mehr lange, bis wir den Flug fortsetzen können."
    Ich sagte ihm, daß ich einen Energiefeldprojektor suchte. Erstaunlicherweise wußte er Bescheid. Er führte mich einige Decks höher zu einem großen Maschinenraum.
    „Hier stehen verschiedene Aggregate", erläuterte er. „Sie sind unter anderem für die Klimaanlage verantwortlich, versorgen die verschiedenen Stromkreise, beseitigen die Abfälle und regulieren die Gravitation an Bord. Darüber hinaus sind auch Energiefeldprojektoren vorhanden."
    Ich sah, daß sich auch in dieser Halle mehrere Mückenschwärme aufhielten. Sie tanzten über den Maschinen.
    Wiederum mußte ich daran denken, daß die Abwehrsysteme der Gondel äußerst schwach waren. Damit hatten wir nicht einmal die Granaten der Ausen und Szesen abwehren können. Und jetzt hofften die Wipfelmücken, daß sie sich damit gegen den Graueinfluß schützen konnten?
    Irgend etwas stimmte nicht.
    War die Kollektivintelligenz wirklich so naiv, daß sie glaubte, ein so schwaches System sei ausreichend?
    Oder verfolgte es einen ganz anderen Plan? Wußte es womöglich gar nicht, wie stark die Schutzwände tatsächlich sein mußten, damit sie sich gegen die Heerscharen der Grauen Lords behaupten konnten?
    Jen kam durch eine andere Tür herein.
    „Ich ahnte, daß du hier sein würdest", sagte er mit leiser Stimme. „Dir ist auch etwas aufgefallen?"
    „Ich wunderte mich gerade darüber, daß die Mücken mit so schwachen Energiefeldprojektoren einverstanden sind."
    „Damit haben sie keine Chance.
    Vermutlich glauben sie, daß es nur um ein paar Tage geht. Sie haben unsere Gedanken gelesen und wissen daher, daß wir auf dem Weg zum Vagenda sind. Sie wissen, daß es dort zu einer Entscheidung kommen wird.
    Vielleicht stehen wir sogar vor der letzten, großen Auseinandersetzung mit den Grauen Lords. Sie wollen den Schutz nur für ein paar Tage oder Wochen. Solange glauben sie, sich halten zu können."
    Ich blickte ihn verblüfft an.
    „Leben sie überhaupt länger?" fragte ich. „Wie lange leben diese Mücken?"
    Er griff sich an die Nasenspitze und rieb sie kräftig.
    „Das könnte es sein", sinnierte er.
    „Sie wollen nur noch ein paar Tage überleben. Danach folgt die nächste Generation.
    Wahrscheinlich wachsen die Larven schon irgendwo heran. Unter der Burg. Wir sollten uns dort noch einmal umsehen."
    Wir schlossen die Helme unserer TIRUNS und machten uns auf den Weg zu einer Schleuse. Wenig später schwebten wir von der Gondel weg.
    Die Burg und ihre Umgebung schienen unverändert zu sein. Nirgendwo regte sich etwas. Von Mücken oder anderen Insekten war hier nichts zu sehen.
    Wir landeten auf den Zinnen der Burg und blickten aus der Höhe auf die turmartigen Bauten der Wipfelmücken hinab.
    „Die Bauten sind leer", sagte Jen.
    „Die Mücken sind alle in der Gondel."
    „Wenn wir die Larven finden wollen oder die Königinnen, die es angeblich gibt, dann müssen wir unter der Burg suchen. Ich erinnere mich, daß das Kollektivwesen etwas von Kavernen gesagt hat. Sehen wir uns also danach um."
    Wir ließen uns bis zum Hof der Burg absinken und betraten das Hauptgebäude. Schon bald stießen wir auf eine Wendeltreppe, die steil in die Tiefe führte. Wir schwebten über die Stufen nach unten bis in einen Keller, der mit allerlei Vorräten bis unter die Decke gefüllt war. Die Burgbewohner schienen rechte Feinschmecker gewesen zu sein. Wir sahen getrocknetes und rauchbehandeltes Fleisch und zahllose Krüge, die mit unterschiedlichen Getränken gefüllt waren. Wir verzichteten jedoch auf eine Probe. Jen entdeckte eine Holzluke, die einen senkrecht abfallenden Schacht bedeckte.
    Er entfernte sie und machte mich auf Sprossen aufmerksam, die in die Wand eingelassen waren. Dann ließ er sich in den Schacht sinken. Ich folgte ihm in ein düsteres Kavernensystem.
    „Sieht nicht so aus, als daß es hier etwas Interessantes gäbe", sagte er.
    Die Wände waren grau und porös.
    Auf dem Boden breiteten sich große Wasserlachen aus. Ich glitt darüber hinweg und leuchtete die Kavernen ab. Plötzlich blitzte etwas in der Dunkelheit

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