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1247 - Aufbruch zum Vagenda

Titel: 1247 - Aufbruch zum Vagenda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Salik erhob sich und kam zu mir.
    „Sie schaffen es nicht mit einer Kuppel", sagte er und verriet damit, daß er die gleichen Gedanken gehabt hatte wie ich. „Aber sie wollen auch nicht mit der Gondel zum Vagenda fliegen, obwohl sie dort vielleicht die besten Chancen hätten, den Grauen Heerscharen zu entgehen."
    Domo Sokrat knurrte ärgerlich.
    „Warum halten sie uns auf?" fragte er mit dröhnender Stimme. „Sie sollen mit uns fliegen. Eine andere Möglichkeit bleibt ihnen nicht."
    Im gleichen Moment wußte ich es wieder.
    „Das können sie nicht", erläuterte ich. „Unterhalb der Burg gibt es große Kavernen.
    Irgendwo in ihnen leben die Königinnen mit den Larven.
    Um sie geht es. Ihretwegen sind wir aufgehalten worden. Nicht wegen des Schwarms."
    „Dann nehmen wir die Königinnen eben auch mit", erwiderte Domo Sokrat.
    „Geht nicht", sagte Jen Salik. „Die Königinnen finden in den Kavernen bestimmte Pilzarten und Mikroorganismen, von denen sie leben und von denen ihre Fruchtbarkeit abhängt. Wenn sie mit uns kommen, sterben sie, und mit ihnen stirbt das Volk der Wipfelmücken aus. Das wäre schlimmer als die Grauwerdung."
    „Richtig", bestätigte Lethos. „Das ist genau das, was ich auch erfahren habe."
    „Es gibt nur einen Ausweg", stellte Twirl klar. „Wir müssen ihnen einen Energiefeldprojektor hinstellen."
    „Mir ist kalt", sagte Jen.
    Ich blickte überrascht auf, und dann fiel mir auf, daß die Temperaturen in der Gondel rapide abgefallen waren. Ich trat auf den Gang hinaus und sah, daß die Decke von einem dichten Insektenteppich überzogen wurde. Eine eisige Luft schlug mir entgegen.
    Ich fuhr herum und kehrte in unseren Aufenthaltsraum zurück. Die beiden Jaschemen befanden sich in ihrer Passivphase. Sie sahen aus wie zwei annähernd fünf Meter hohe Monolithe.
    Mit beiden Fäusten hämmerte ich gegen die Panzerplastscheibe, doch die beiden Jaschemen regten sich nicht.
    „Es hat keinen Sinn", sagte der Abaker. „Sie haben sich zurückgezogen, und sie werden sich um nichts mehr kümmern."
    Ich schloß den Helm meines TIRUNS, und auch die anderen schirmten sich gegen die Kälte ab.
    Die Feuchtigkeit schlug sich an den Wänden und Fenstern nieder, wo sich Eisblumen bildeten.
    „Die Jaschemen wollen die Insekten durch Kälte umbringen", stellte Jen fest. „Was für eine verrückte Idee!"
    Die Temperaturen sanken rasch ab. Ich blickte auf den Gang hinaus.
    Viele Mücken waren von der Decke gefallen und lagen nun auf dem Boden. Ihre winzigen Leiber überzogen sich mit Eiskristallen. Ein Reinigungsroboter rollte über den Gang und saugte die Insekten zu Tausenden auf. Zwei weitere Maschinen folgten ihm.
    Sie entfernten die Mücken von der Decke und den Wänden des Ganges.
    „Damit schaffen sie es nicht", sagte ich verärgert „Es werden genügend Insekten überleben."
    „Calt und Vlot haben nichts begriffen", bemerkte Jen. „In ihrer Überheblichkeit können sie sich nicht vorstellen, daß die Mücken ihnen eine Niederlage beibringen werden.
    Sie kämpfen, anstatt nachzugeben. Dabei können wir auf einen der Energiefeldprojektoren leicht verzichten."
     
    5.
     
    Die Roboter saugten sämtliche Mücken ab. Dann drangen sie in unseren Raum ein. Wir ließen sie gewähren. Es hätte keinen Sinn gehabt, sie aufzuhalten. Die Jaschemen hätten ganz sicher nicht nachgegeben und darauf bestanden, daß auch bei uns alles abgesaugt wurde.
    Durch die Panzerplastscheibe konnte ich ein Thermometer erkennen. Es zeigte an, daß die Temperaturen an Bord auf -123 Grad gefallen waren und noch weiter sanken.
    Wir konnten nichts tun. Wir konnten nur abwarten.
    Ich verließ den Raum abermals und wanderte dann kreuz und quer durch die Gondel.
    Diese war in Eis erstarrt. Insekten sah ich nirgendwo.
    Sie tauchten erst wieder auf, als die Temperaturen über Null Grad stiegen, und ich hatte nicht den Eindruck, daß es weniger geworden waren.
    Die Roboter fuhren erneut durch die Gänge und versuchten, die Mücken abzusaugen, aber diese wichen stets rechtzeitig aus oder verschwanden in den Luftschächten, bis die Gefahr vorüber war.
    Inzwischen erhöhten die beiden Jaschemen die Temperaturen immer weiter. Uns machte dies nichts aus, da wir in unseren Schutzanzügen unsere eigenen Klimasysteme hatten, die uns von unserer Umgebung unabhängig machten. Aber auch die Mücken zeigten sich nicht sonderlich beeindruckt. Sie flogen zwar aufgeregt hin und her, aber keine von ihnen starb in der Hitze. Schließlich mußten die

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