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1247 - Die Druiden-Maske

1247 - Die Druiden-Maske

Titel: 1247 - Die Druiden-Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Fläche gelegt, denn von der Sonne sahen wir nicht mehr als ein letztes Glühen.
    Wenn das so weiterging, würden wir erst in der tiefen Dunkelheit bei unserem Ziel eintreffen. Andererseits war es vielleicht gar nicht so schlecht, wenn es dämmerte. Dann würden die draußen stehenden Reisenden nicht so genau erkennen können, was wir aus dem Waggon luden.
    »Er kommt!«
    Die beiden Worte schreckten uns auf. Zu hören war nichts.
    Als Hella ihren Kopf drehte, da hatte sie die Lippen zu einem breiten Lächeln verzogen und nickte uns zu.
    »Woher kommt er?«, fragte ich.
    »Er hat einen Bogen geschlagen und muss nicht unbedingt am Zug entlang. Das ist schon von Vorteil.«
    Suko dachte praktischer. Er zerrte die Tür so weit wie mö glich auf und schaute ebenfalls ins Freie. Ich stellte mich neben ihn, und dann sahen wir, dass sich tatsächlich jemand, über die weiße Fläche hinwegbewegte oder auch kroch, denn so kam es uns vor. Durch die weiße Masse mit den Schattenfeldern darauf kämpften sich zwei Pferde voran, die einen längeren Wagen hinter sich herzogen. Vorn saß eine Gestalt. Eingehüllt in warme Kleidung wirkte sie wie ein gedrungener Eskimo.
    Hella winkte.
    Der Mann auf dem Wagen winkte zurück. Er bewegte die Zügel und gab den Tieren eine andere Richtung. Sie drehten sich schwerfällig durch den Schnee, bevor sie den direkten Kurs auf den zweitletzten Waggon nahmen, in dem wir warteten.
    »Jetzt wird alles wie von selbst laufen!«, erklärte uns Hella Fontaine. »Darauf können Sie sich verlassen.«
    »Sie sind davon überzeugt, dass Sie die Maske finden?«
    Ein beinahe böser Blick erwischte mich. »Natürlich bin ich das. Alles ist vorbereitet.«
    »Da sind wir gespannt.«
    Hella schaute uns länger an. Sie runzelte dabei ihre Stirn und spielte so die große Skeptikerin. »Ich denke, Sie sollten es sich noch mal gründlich überlegen, ob sie mich begleiten wollen. Ich kann sie nicht daran hindern, aber es könnte gefährlich werden. Alte Masken können oft sonderbar sein. In ihnen steckt etwas, das man mit Worten schwer erklären kann, aber Sie sollten schon Acht geben.«
    »Danke für die Warnung«, meinte Suko. »Aber wir beide kommen schon damit zurecht.«
    »Wie Sie wollen.«
    Wir waren wirklich auf die Maske gespannt. Noch wussten wir nicht, was genau dahinter steckte, aber wir waren davon überzeugt, dass uns Hella Fontaine nicht die ganze Wahrheit gesagt hatte. Es gab ein Geheimnis, das musste einfach so sein, und wir rechneten auch mit gewissen bösen Überraschungen, falls wir in die Lage gerieten, tatsächlich einen Blick auf die Maske zu werfen.
    Hinzu kamen die beiden Skelette, die von Elfen oder Feen stammen sollten. Davon war ich noch nicht überzeugt, und wir wussten zudem nicht, welche Funktionen sie ausübten und warum sie überhaupt mitgeschleppt wurden. Keiner von uns traute Hella Fontaine über den Weg, auch wenn wir mittlerweile länger mit ihr zusammen waren. Sie hatte sich uns gege nüber nicht weiter erklärt.
    Jedenfalls war sie eine Person, die ihr Ziel nicht aus den Augen ließ, und das konnte auch für uns noch gefährlich werden.
    Bisher war es still gewesen. Zumindest von außen her waren kaum Laute oder Geräusche bis zu uns in den Waggon gedrungen. Die Reisenden hatten sich still verhalten. Sich aufzuregen brachte nichts. Sie mussten sich in ihr Schicksal ergeben.
    Nun hörten wir etwas. Schnee knirschte. Zudem hörten wir das Schnaufen der Pferde. Auch die Tür war bis zum Anschlag geöffnet und wir vernahmen noch das Lachen eines Mannes und dann seine Stimme.
    »Da hast du ja Glück gehabt, Hella, dass meine Gäule so brav und stark sind. Es war kein Vergnügen, sie durch den Schnee zu scheuchen.«
    »Weiß ich, Jean. Du brauchst es ja nicht umsonst zu tun. Ich habe den Preis verdoppelt.«
    »Weiß ich, meine Liebe.« Er sprach danach mit den Pferden, zog die Zügel an, und die beiden Gäule, über deren Rücken dicke Decken als Schutz gegen die Kälte lagen, blieben stehen.
    Sie schnaubten und schüttelten dabei die Köpfe.
    Von dem Mann auf dem Bock war nicht viel zu erkennen. Er hatte sich in einen grauen Mantel eingehüllt und den Kragen so hoch wie möglich gestellt. Auf seinem Kopf saß eine Fellmütze mit herabgeklappten Ohrenschützern. Vom Gesicht des Mannes war nicht viel zu sehen. Wir erkannten nur, dass Jean Blainaut nicht mehr der Jüngste war, denn seine Haut sah aus wie eine faltige Buchseite.
    Er stieg vom Bock, kletterte zu uns in den Wagen und war

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