Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1247 - Die Druiden-Maske

1247 - Die Druiden-Maske

Titel: 1247 - Die Druiden-Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
den Wagen samt Gewicht auf einen kleinen Wald zu, dessen Bäume mit Schnee beladen waren. Hin und wieder wurde die Last zu schwer, dann rutschte sie von den Ästen ab, wobei einige davon das Gewicht nicht aushielten und brachen.
    Niemand außer uns war unterwegs. Aber wir sahen schon, wo die Stadt lag. Denn dort funkelten die hellen und leicht gelblichen Lichter wie ferne Sterne in der bläulichgrauen Dunkelheit, die ihren gewaltigen Pilz über die Stadt gelegt hatte.
    Suko und ich unterhielten uns mit leisen Stimmen. Beide waren wir der Ansicht, dass wir noch einige böse Überraschungen erleben würden, aber wir konnten uns beim besten Willen nicht vorstellen, welche Funktion die zwei Skelette ausübten und in welcher Verbindung sie zu dieser seltsamen Druiden-Maske standen.
    Das war uns beiden suspekt, doch der Griff Aibons in unsere normale Welt hinein war nicht zu übersehen.
    Die Räder bewegten sich nur langsam durch den Schnee.
    Immer wieder knirschte diese dicke, weiße Pampe und es gab auch Stellen, an denen die Pferde Mühe hatten, den Wagen weiterzuziehen. Immer wieder kam es zu kurzen Stopps, weil der Wind am Rand des Waldes für Verwehungen gesorgt hatte.
    Die Bäume hatten uns die Sicht auf Limoux genommen.
    Nachdem der Wald in einer Mulde verschwunden war und dort auslief, sahen wir die Stadt besser. Sie stand wie ein Schattenriss auf der hellen Fläche und erinnerte mich an ein Kunstobjekt, das irgendein Gigantomane erschaffen hatte.
    Aber wir sahen auch eine Kirche, obwohl es schon dunkel geworden war, Und eine Kirche war unser Ziel, was mir auch nicht so recht in den Kopf wollte.
    Hella Fontaine schien meine Gedanken erraten zu haben, denn sie drehte den Kopf. Wir sahen, dass sie lächelte und dabei zugleich den Kopf schüttelte.
    »Sie brauchen sich keine Hoffnungen zu machen. Das ist nicht die Kirche, zu der wir hinfahren.«
    »Wohin dann?«
    »Sie werden es sehen, Suko.«
    Uns blieb nichts anderes übrig, als uns hin und wieder zu bewegen, damit wir nicht auf den beiden Särgen festfroren. Es war jedenfalls alles sehr rätselhaft, und ich ging davon aus, dass die Rätsel auch bleiben würden, bis wir endlich am Ziel waren.
    Es ging weiter. Aber die Stadt blieb entfernt. Einge Bauten tauchten zwar auf, doch sie waren vom Schnee regelrecht überschüttet worden, und es schimmerte auch kein Licht hinter irgendwelchen Fenstern. Sie sahen von Menschen verlassen aus.
    Die Pferde kämpften sich voran. Trotz der Kälte schwitzten sie. Über den Decken dampfte es und ihr Schnauben hörte sich mehr an wie ein Keuchen.
    Aber sie trotteten weiter in die Dunkelheit hinein, die auch Stunden später nie so dunkel sein würde wie im Normalfall, denn der Schnee reflektierte immer.
    Es war schon ein ungewöhnliches Abenteuer, mit dem uns das Schicksal mal wieder konfrontiert hatte.
    Weiter ging die Reise. Tiefer in den Schnee und die Einsamkeit hinein. Aber auch in eine leere Landschaft, denn in dieser Umgebung gab es weder Häuser noch Waldstücke.
    Bis auf einen Rest, der aus dem Schnee hervorragte. Es war ein Gebilde, und es war nicht ganz von der weißen Decke erwischt worden. An einer Seite hatte der Wind die weiße Pracht gegen die Mauer geweht und dort hochgeschaufelt, doch von vorn sah dieses Gebilde aus wie eine Kirche. Oder eine Kapelle, denn nichts war besonders groß und selbst der kleine Turm fiel kaum auf.
    Die Pferde mussten den Wagen noch ein paar Meter ziehen um so nahe wie möglich an den Bau heranzukommen. Erst als sie standen, schnaubten und ihre Köpfe schüttelten, konnten wir von der Ladefläche steigen und die Tiere hatten endlich die Chance, sich auszuruhen.
    Besonders lang war die Fahrt nicht gewesen. Und doch hatten wir uns nicht stark genug bewegt, denn als wir aufstanden und unsere Glieder streckten, da merkten wir erst mal, wie steif wir geworden waren.
    Beide sprangen wir in den Schnee und versanken auch hier bis fast zu den Knien.
    »Abladen!«, kommentierte Hella Fontaine. Sie lachte danach.
    Sie war guter Laune und das zeigte sich auch an ihrem Gehabe.
    Durch den Schnee war es hell genug, um das Strahlen in ihren Augen zu sehen, zu dem auch das breite Lächeln passte.
    Sie winkte Jean Blainaut heran und wies ihn an, ebenfalls mit anzupacken. Sie selbst machte keine Ausnahme, und so luden wir die zwei Särge zur gleichen Zeit ab.
    Jean keuchte und sagte dann: »Was ist nur darin? Eisen?«
    »Nein. Aber ich habe keine Kosten und Mühen gescheut, um die Särge herstellen zu lassen.

Weitere Kostenlose Bücher