1248 - Das Glaslabyrinth
hast du mindestens zwei Milliarden Lichtjahre überbrückt."
„Zwei Milliarden Lichtjahre!" wiederholte Giffi Marauder beeindruckt und richtete sich ganz auf. „Allmählich kehrt meine Erinnerung zurück. Ich war auf einer Basis des Dekalogs der Elemente, auf BRÜTER. Aber ich war auch auf der BASIS, dem großen Fernraumschiff Perry Rhodans..."
Er runzelte nachdenklich die Stirn.
Plötzlich zuckte er erschrocken zusammen und drehte sich suchend im Kreis. Er atmete auf, als er nur knapp einen halben Meter hinter sich den Beutel entdeckte, in dem er verschiedene kleine Habseligkeiten von sich aufbewahrte.
Hastig kauerte er sich daneben nieder, öffnete den Verschluß und griff hinein. Seine Hand kam gleich darauf mit einem reichlich faustgroßen, eiförmigen Objekt zum Vorschein, über dessen Oberfläche unablässig ein buntes Farbenspiel geisterte, das die Konturen des Objekts leicht verschwimmen ließ.
Shaggy lächelte erleichtert. Aber dann begannen seine Finger plötzlich zu zittern. Er schloß die Augen und keuchte, als wäre er auf der Flucht vor einem gnadenlosen Verfolger viele Meilen über Berg und Tal gerannt.
„Was hast du?" erkundigte sich Hilda.
„Wo ist der Troll?" stieß Shaggy hervor. „Ich hatte ihm doch gesagt, er soll mein Geheimnis wahren. Er hat mich verraten."
„Von wem sprichst du?" fragte Hilda. „Mir liegen keine Informationen über eine Person oder Nichtperson namens Troll vor."
Doch Giffi Marauder hörte nicht auf seine Positronik. Seine Stimmung war schon wieder umgeschlagen. Mit verklärtem Lächeln schaute er anscheinend in weite Ferne, während er mit beiden Händen beinahe andächtig das eiförmige Objekt umschloß, dessen Oberfläche noch bunter und farbenkräftiger leuchtete als zuvor.
„Was hast du nur, Shaggy?" fragte die Positronik drängend. „Dein Geist scheint hochgradig verwirrt zu sein. Soll ich dem Cybermed eine Intensivtherapie befehlen? Ich würde es von mir aus tun, aber ich brauche deine Zustimmung für eine solche tiefgreifende Maßnahme."
„Laß mich in Ruhe!" gab Giffi Marauder sanft, aber bestimmt zurück. „Du kannst dir anscheinend nicht vorstellen, welche Auswirkungen Transmissionen über Milliarden Lichtjahre auf den menschlichen Geist haben, ganz abgesehen davon, daß die Zeit innerhalb der ÜBSEF-Konstanten der Raumriesen auch ihre Spuren hinterlassen hat. Ich muß das erst alles verdauen - und bis dahin solltest du nicht dauernd auf mich einreden."
Er warf noch einen Blick auf das eiförmige Objekt, dann verstaute er es wieder in seinem Beutel.
„Shivoac!" flüsterte er versonnen. „Wenn ich nur noch wüßte, weshalb ich dir diesen Namen gab. Er erinnerte mich dunkel an Shivauc und Nauvoac, die beiden Beauftragten von Catarac, aber ich weiß nicht mehr, was du mit ihnen zu tun hattest - wenn überhaupt.
Hilda, ich erinnere mich vage daran, daß mir jemand versprach, mich mit Perry Rhodan zusammenzubringen."
„Stalion Dove", sagte die Positronik seines SERUNS.
„Stalion Dove!" rief Shaggy und sprang auf. „Der Oxtorner! Ja, er war es, der mir versprach, mich zu Perry Rhodan mitzunehmen." Abermals drehte er sich suchend im Kreis, dabei fiel sein Blick auf die kegelförmigen, dunkel verfärbten Sockel, die offenbar symmetrisch zu einer grellroten Kreislinie angeordnet waren. „Energieprojektoren!" sagte er zu sich selbst. „Die Abstrahlsockel eines Transmitters! Zwischen ihnen muß ich wiederverstofflicht worden sein. Aber dann ist das keiner der Pedotransmitter, wie es sie in den Basen des Dekalogs gibt, sondern ein ganz normaler Materietransmitter.
Wahrscheinlich befinde ich mich schon auf der Hundertsonnenwelt."
Sein Blick klärte sich, und sein Gesicht zeigte den Ausdruck fester Entschlossenheit.
Systematisch checkte er die Aggregate seines SERUNS durch, danach überprüfte er seinen Kombistrahler, schaltete ihn auf Paralysieren und behielt ihn schußbereit in den Händen, während er auf ein geschlossenes Schott in der Wand zu seiner Linken zuging.
Das Schott öffnete sich, als er sich ihm bis auf drei Meter genähert hatte. Zwei schwarzgekleidete Gestalten wurden hinter der Öffnung sichtbar. Sie waren annähernd hominid, aber erheblich größer und breiter als Giffi Marauder. Ihre Köpfe waren mit Kapuzen bedeckt, die vorne offen waren. Allerdings verbargen sich die Gesichter hinter schwarzen, blinkenden Metallmasken. In den hellgrau behandschuhten Greif Organen hielten die Gestalten unterarmlange, rohrähnliche
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