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1248 - Das Glaslabyrinth

Titel: 1248 - Das Glaslabyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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katastrophal auswirken."
    „Du vermutest richtig", erwiderte Shaggy. „Ich werde mich also in deinen Fußspuren halten."
    Er hielt unwillkürlich den Atem an, als Larch sich umdrehte und ihm den Rücken zuwandte. Aber seine Phantasie hatte ihm diesmal einen Streich gespielt. Auf Larchs Rücken gab es keine Flügel - noch nicht einmal rudimentäre.
    Dafür hing aus einem Schlitz seiner Sackleinenhose ein handspannenlanger Schwanz - mit einer Quaste wie bei einem Löwen. Er wedelte hin und her, während Larch ging.
    „Mysteriös!" murmelte Shaggy vor sich hin, während er sich ebenfalls in Bewegung setzte.
    Erst nach einiger Zeit bemerkte er, daß die roten Dinger, in denen Larchs Füße steckten, doch keine Pumps waren. Es waren überhaupt keine Schuhe, sondern Teile der Füße dieses Wesens - und sie bewegten sich federnd und weich und so lautlos, daß die Schritte für Menschen nicht zu hören waren.
    Giffi Marauder achtete jedoch nur halben Sinnes darauf, denn viel mehr als diese Details eines fremdartigen Lebewesens interessierte es ihn, wohin er geraten war. Unter dem Begriff „Tiefe" vermochte er sich jedenfalls nichts vorzustellen.
    Wenn das Perwela wüßte! dachte er halb wehmütig und halb frohlockend, denn das neue Abenteuer reizte ihn bereits so sehr, daß er nichts dagegen hatte, seine Chefin nicht so bald wiederzusehen.
     
    2.
     
    Ich erhaschte noch einen letzten Blick auf den Ring der Aktivatorspeicher, die den Fuß des Plateaus im Zentrum des Tiefenlands säumten, dann setzte ich zur Landung an, denn ich hatte bemerkt, daß das Tabernakel von Holt, das uns anführte, vor uns am Rand des Vagendaplateaus gelandet war.
    „Atlan!"
    Ich hörte den Ruf über die Helmfunkverbindung meines TIRUNS und erkannte die Stimme als die von Clio. Als ich den Kopf wandte und über die Schulter zurückblickte, sah ich die Spielzeugmacherin ganz in meiner Nähe fliegen. Sie trug wie Twirl die Nachbildung eines Schutzanzugs der Exterminatoren und hätte sich deshalb eigentlich nicht aus der Masse der hinter mir fliegenden rund fünftausend Exterminatoren abheben dürfen. Aber sie war nicht nur größer als jeder Tiefenpolizist, sondern vor allem auch breiter.
    „Was gibt es, Clio?" erkundigte ich mich, ohne meine Geschwindigkeit zu drosseln, denn ich wußte, daß uns nur eine kurze Frist blieb, bis Lordrichter Krart mit seinen Armeen uns nachsetzte.
    „Mein Ritter ist verschwunden, Atlan", jammerte Clio. „Ich kann ihn nirgends sehen - und er antwortet mir nicht auf meine Funkanrufe."
    Jen! durchfuhr es mich eisig.
    Mir wurde bewußt, daß ich den Terraner während der letzten Minuten ebenfalls nicht bemerkt hatte. Es war mir als selbstverständlich erschienen, daß Jen Salik sich unmittelbar hinter mir befand. Erst jetzt kam mir der Gedanke, daß er vielleicht ein Stück zurückgeblieben war. Dann hätte ihn durchaus der Kampf strahl eines vorwitzigen Verfolgers treffen können. Jedenfalls registrierte ich über meinen TIRUN keinerlei Gefühlsschwingungen von Jen.
    „Funk auf volle Leistung", sagte ich zu meinem TIRUN - und als ein blinkendes Grünlicht mir anzeigte, daß die Anordnung befolgt worden war, rief ich: „Atlan an Jen! Jen, melde dich bitte!"
    Keine Antwort!
    Du mußt nach ihm suchen! teilte mir der Extrasinn mit.
    Als ob ich darauf nicht allein gekommen wäre!
    Ich bremste ab und machte kehrt Meiner Ansicht nach konnte Jen nur irgendwo hinter dem riesigen Pulk der Exterminatoren sein, wenn er überhaupt noch irgendwo war. Wir hatten seit unserer Ankunft im Tiefenland so oft mehr Glück als Verstand gehabt, daß ich seit langem unbewußt immer mit einem tragischen Zwischenfall gerechnet hatte. Das war mir schlagartig klar geworden, als Clio mir vom Verschwinden Jens berichtet hatte.
    „Landet beim Tabernakel!" wies ich meine Gefährten sowie den Großen Exterminator an. „Es genügt, wenn Clio mich begleitet."
    „Wohin willst du?" vernahm ich die arrogante Stimme eines Jaschemen. Es war Caglamas Vlots Stimme.
    Ich sah mich nach dem Technotor um und entdeckte ihn, zusammen mit seinem Kollegen Fordergrin Calt in der Nähe von Tengri Lethos-Terakdschan. Die beiden Jaschemen trugen seit einiger Zeit schwarze Schutzanzüge, deren Funktionen in etwa denen terranischer SERUNS entsprachen.
    „Nach Jen Salik suchen", antwortete ich. „Laßt euch dadurch nicht stören."
    „Das wird er nicht", erwiderte Calt.
    „Er auch nicht", ergänzte Calt.
    Ich hörte schon nur noch mit halbem Ohr hin. Es war auch

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