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1248 - Das Glaslabyrinth

Titel: 1248 - Das Glaslabyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nichts Neues mehr für mich, daß Jaschemen von sich in der dritten Person sprachen. Daran hatte ich mich längst gewöhnt, auch daran, daß die Technotoren immer wieder einmal ihre Aktivgestalt wechselten. Zur Zeit hatten sie die Körperformen von mehr oder weniger hominiden Lebewesen angenommen.
    Clio war unterdessen dicht an meine rechte Seite geflogen. Ich deutete schräg nach unten und wußte, daß sie mich verstand. Wir mußten entweder über die Masse der Exterminatoren fliegen oder unter ihr hindurch, da sie zu dicht gestaffelt waren, als daß wir zwischen ihnen genügend große Lücken gefunden hätten. Da wir über ihnen keine Sicht zum Rand des Plateaus gehabt hätten, blieb uns nur der Weg unter ihnen hindurch.
    Während wir unter die Formation der Tiefenpolizisten tauchten, spürte ich das käferhafte Kribbeln auf meiner Haut das typisch war für das Befühlen durch die tennisballgroßen Sensuskugeln der Exterminatoren. Diese Wesen waren neugierig, und sie besaßen Sinne mit Fernwirkung wie ihren phantastischen „Tastsinn", der rund fünfzig Meter weit reichte.
    Das Kribbeln war mir unangenehm, deshalb ging ich noch tiefer, bis die Fünfzig-Meter-Grenze überschritten war.
    „Soll ich nicht lieber mitkommen?" fragte Domo Sokrat über Helmfunk.
    „Nein," beschied ich dem Haluter. „Aber falls wir deine Hilfe brauchen, werde ich mich melden."
    Es dauerte knapp eine Minute, dann hatten Clio und ich den Pulk der in weiße Schutzanzüge gekleideten Exterminatoren unterflogen und befanden uns wieder dicht vor dem oberen Rand des Vagendaplateaus. Sekunden später überflogen wir den Rand und sahen unter uns die senkrecht abstürzende spiegelglatte Wand und tausend Meter tief die Ebene, die sich scheinbar nach allen Seiten unendlich weit erstreckte.
    Unwillkürlich blickte ich nach links, wo ich das Kyberland der Jaschemen wußte. Doch von ihm war nichts zu sehen. Das wunderte mich allerdings nicht, denn zwischen dem Jaschemen-Reich und dem Vagenda lagen zwei Lichtmonate. Zwei Lichtmonate! Das klang im Zeitalter der intergalaktischen Raumfahrt nicht besonders imponierend - bis man sich darauf besann, daß die durchschnittliche Entfernung der Erde von Sol nur 8,33 Lichtminuten betrug, das war weniger als ein Zehntausendstel von zwei Lichtmonaten.
    Ich vergaß diese Größenvorstellungen schnell wieder, als mein Blick auf die golden leuchtenden Aktivatorspeicher fiel, die zehn Kilometer vom Fuße des Plateaus entfernt einen Ring bildeten. Dahinter war die Ebene in eine Art graues Dämmerlicht gehüllt, dessen Anblick mich frösteln ließ, denn es handelte sich um die psychische Ausstrahlung des Graueinflusses. Undeutlich war darin Bewegung zu erkennen. Ich ahnte mehr als ich sah, daß sich dort der Aufmarsch der Armeen Lordrichter Krarts seinem Ende näherte. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis dieser Sturm losbrach.
    Bis dahin mußten Clio und ich Jen gefunden und in Sicherheit gebracht haben.
    „Jen!" hörte ich Clio über Funk rufen. „Jen, mein Ritter! Wo bist du?"
    Das war fast eine Preisfrage. Ich konnte den Terraner jedenfalls nirgendwo entdecken.
    Soweit ich sehen konnte, war der Luftraum leer, und an der Wand war Jen auch nicht. Sie war so glatt, daß schon ein Sandkorn an ihr aufgefallen wäre.
    Blieb nur die Ebene.
    Ich ging senkrecht tiefer. Zwischen dem Ring der Aktivatorspeicher und dem Plateau befanden sich noch keine Streitkräfte Lordrichter Krarts. Es gab dort zur Zeit überhaupt kein Leben, so schien es. Früher mußten dort Ansiedlungen gewesen sein. Es gab im Boden noch Restspuren ehemaliger Grundmauern. Das ließ sich aber wahrscheinlich nur aus der Höhe erkennen, denn diese Spuren waren von Gras und niedrigem dürren Buschwerk überwachsen.
    Clio überholte mich und landete etwas unsanft auf einem Strauch, der unter ihrem Gewicht zusammenbrach.
    „Hast du dich verletzt?" erkundigte ich mich besorgt.
    „Nein", gab die Spielzeugmacherin einsilbig zurück.
    Ihr Verhalten ist nicht in Ordnung! raunte der Extrasinn mir zu.
    Ich teilte die Ansicht meines Extrasinns nicht. Clio befand sich in einem psychischen Ausnahmezustand. Ihre Sorge um Jen war so übersteigert wie die meisten ihrer Gefühle.
    Da war es kein Wunder, wenn sie sich nicht normal benahm. Im Gegenteil. Ich hätte ihr Verhalten als ungewöhnlich beurteilt, wenn sie völlig normal gewirkt hätte.
    Meine Sorge um Jen nahm ebenfalls zu. Ich kreiste rund zwanzig Meter über dem Gelände, vermochte ihn aber immer noch nicht zu

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