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1248 - Das Glaslabyrinth

Titel: 1248 - Das Glaslabyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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TIRUNS ausgefallen waren). Eine Sekunde später hörte ich ihn entsetzt schreien - und im nächsten Moment war es totenstill.
    „Jen!" rief ich voller Sorge. „Jen?"
    Er antwortete nicht. Ich hörte auch kein Atmen mehr über die Helmfunkverbindung.
    Natürlich konnte das daran liegen, daß auch sein Helmfunk ausgefallen war. Ich fürchtete jedoch, daß die Erklärung schlimmer war.
    Was sollte ich nur tun?
    Ich gab den Gedankenbefehl zur Aktivierung der Flugfähigkeit meines TIRUNS. Doch die entsprechenden Aggregate in den Knöchel- und Fesselwülsten reagierten nicht. Nach kurzem, heftigen Flackern brach auch mein Id-Schirm zusammen, und die Funktionskontrollen zeigten Gelbwerte mit einem Stich ins Rötliche. Es würde nicht lange dauern, bis es mir genauso erging wie Jen Salik.
    Doch wieder einmal kam es anders, als ich es mir dachte.
    Plötzlich wurde es stockfinster, ich hatte das Gefühl, einen Schlag mit einer Stahlstange auf den Schädel zu bekommen, und brach zusammen. Allerdings verlor ich nicht das Bewußtsein. Ganz im Gegenteil, ich nahm alles, was um mich herum vorging, mit noch nie erlebter Klarheit wahr.
    Ich lag auf einer Art Bahre aus schimmerndem Metall, die auf einem Podest in einer riesigen leeren Kuppelhalle stand. Aber leer war die Halle nur für meine Augen. Für mein Bewußtsein wimmelte sie von allen möglichen Lebewesen. Ich sah sie vor meinem inneren Auge. Es handelte sich um Wesen, die gleichzeitig fremdartig und vertraut erschienen - und keines war wie das andere. Sie hatten nur eines gemeinsam: Sie strahlten eine schon fast unglaubliche Friedfertigkeit, Nächstenliebe und Zuversicht aus.
    Wie lange ich so dalag, würde ich wohl niemals wissen. Irgendwann zerriß ein heftiger Windstoß alle meine Wahrnehmungen. Ich wollte die Arme nach ihnen ausstrecken, besaß aber keine Kontrolle über meinen Körper.
    Nach einer Weile spürte ich eine Hand auf meiner Stirn, und ein ovales Gesicht mit bernsteingelben Augen blickte auf mich herab.
    Es ist alles in Ordnung, Atlan! empfing ich die mentale Botschaft von Lethos-Terakdschan. Auch mit Jen.
    Ich atmete auf. Wenn der Hathor mir versicherte, daß alles in Ordnung sei, dann war alles in Ordnung. Beruhigt gab ich mich der Ohnmacht hin, die mich mit weichen Armen umfing...
     
    3.
     
    Giffi Marauder wurde allmählich ungeduldig.
    Es war mindestens eine halbe Stunde her, seit Larch ihn aufgefordert hatte, sich nicht von der Stelle zu rühren, bis er wieder zurück sei - und das seltsame Wesen hatte sich immer noch nicht wieder blicken lassen.
    „Hast du wirklich keinen blassen Schimmer, wohin er gegangen ist, Hilda?" fragte Giffi die Positronik seines SERUNS.
    „Deine Ausdrucksweise ist wieder nicht korrekt", gab Hilda pikiert zurück. „Eine Positronik kann weder einen blassen Schimmer noch keinen haben. Aber wenn du damit ausdrücken wolltest, ich hätte keinen Anhaltspunkt über Larchs Verbleib, so ist das zutreffend. Allerdings fordere ich dich auf, deine Aufmerksamkeit auf den Metallwürfel zu konzentrieren. In ihm laufen undefinierbare Vorgänge ab - und zwar seit Larch verschwunden ist."
    Der ehemalige Astralfischer äugte argwöhnisch zu dem bläulich schimmernden Metallwürfel, der in der Kammer stand, in die Larch ihn geführt hatte. Die Kantenlänge mochte vier Meter betragen - und rein theoretisch vermochte Giffi sich durchaus vorzustellen, daß der seltsame Fremde sich darin aufhielt. Es war ihm nur völlig unklar, wie er das bewerkstelligt haben könnte.
    Ihm fiel etwas ein.
    „Woher ist Larch eigentlich gekommen, als er mir zum erstenmal begegnete?" wandte er sich an die Positronik.
    „Darüber liegt keine Information vor, Shaggy", antwortete Hilda.
    „Wie soll ich das verstehen?" hakte Giffi nach, während er fasziniert beobachtete, wie sich innerhalb des Würfels eine Art heller Schemen herumwälzte.
    „Ich weiß nicht, woher Larch kam", erläuterte Hilda. „Die Sensoren unseres SERUNS reagierten anscheinend mit Verzögerung. Sie zeigten ihn erst an, als er bereits vor dir stand."
    „Das ist nicht möglich", entgegnete Shaggy. „Ich meine, daß die Sensoren des SERUNS verzögert reagierten. Beantworte mir meine Frage unter dieser Voraussetzung, Hilda!"
    „Das kann ich auch unter dieser Voraussetzung nicht", erklärte die Positronik. „Ich kann aber die Hypothese aufstellen, daß Larch über parapsychische Fähigkeiten verfügt."
    „Hm!" brummte Shaggy. „Teleportation?"
    „Etwas in dieser Art", schränkte Hilda

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