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1248 - Der Gladiator

1248 - Der Gladiator

Titel: 1248 - Der Gladiator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich gestört. Er hatte sich noch nicht so offen zeigen wollen. Die Zeit war nicht wirklich reif. Er hatte noch probiert und gespielt, und da war ihm jemand in die Quere gekommen, den er nicht brauchen konnte.
    Und er hatte sich zwei Leibwächter aus der Vergangenheit mitgebracht. Er war nicht nur in der Lage, mit den Zeiten zu spielen, er konnte sie sogar konkretisieren, und genau das machte Jane Angst, wenn sie näher darüber nachdachte.
    Er würde vielleicht alle Zeiten herholen können. Schreckliche Zeiten, die im Dunkel der Geschichte begraben lagen. Wer sich dann auf seine Seite stellte, der würde an seiner Macht teilhaben können.
    Keiner von ihnen wusste, wie konkret Absalom war. Ob sie ihn überhaupt anfassen konnten oder nicht. War er so konkret wie der Gladiator oder nur ein Hologramm wie die Kämpfe nden in der Arena?
    »Ich denke«, flüsterte Bill, »dass wir etwas unternehmen sollten.«
    »Ja, aber was?«, fragte Jane mit erstickt klingender Stimme.
    »Willst du dich ihm stellen?«
    »Haben wir eine andere Wahl?«
    Jane hob die Beretta an. Es sah aus, als wollte sie Absalom eine Kugel in den Körper schießen, doch sie wollte nicht den Anfang machen. »Ich habe in das Gesicht geschossen, Bill. Ich habe es getroffen, und ich werde es auch bei dem Gladiator versuchen.«
    »Nein, das lässt du bleiben!«
    »Warum? Traust du mir nicht zu, dass…«
    »Es gibt noch einen zweiten!«
    »Scheiße. Der mit dem abgebrochenen Schwert!«
    »Genau der.«
    »Und du willst den Gladiator aus dem Weg schaffen?«
    »Ich werde es zumindest versuchen.« Jane sagte nichts mehr.
    Eine bessere Alternative konnten sie nicht bieten. Absalom würde bleiben und dem Kampf zwischen ihnen zuschauen. Er freute sich darauf. Dass er keine Gnade kannte, hatte er durch die Ermordung des Informanten bewiesen. Seine Kreise durften nicht gestört werden.
    Bill drehte sich als Erster um. Der Fahle war im Augenblick nicht wichtig. Hinter ihnen lag die Treppe. Nur über sie konnten die beiden Gestalten aus der Tiefe kommen.
    Der Reporter hatte sich genau im richtigen Moment gedreht.
    Er war da einfach seinem Gefühl gefolgt, und er spürte, wie er bei dem Anblick eine Gänsehaut bekam.
    Sie waren da!
    Absalom hatte Jane und Bill lange genug abgelenkt, um den beiden eine Chance zu geben, sich anzuschleichen.
    Der große Gladiator mit seiner mächtigen Waffe, die einen Menschen durchbohren und zugleich zerreißen konnte.
    In seiner Nähe wirkte die andere Gestalt klein, geduckt und auch krumm. Ihr Gesicht sah unter dem eiförmigen Helm blau aus. In seinen Augen leuchtete ebenfalls das kalte Gelb, das im krassen Kontrast zu seinem üblichen düsteren Körper stand.
    Sein kantiges Schwert wies nach vorn. Er lag auf der Lauer und bewegte sich nicht um einen Millimeter.
    Auch der Gladiator rührte sich nicht von der Stelle. Vielleicht musste er auch erst den nötigen Befehl bekommen. Zu hören jedenfalls war nichts, bevor der Ruck seinen Körper erreichte.
    Er ging vor.
    Er war mit einem Roboter zu vergleichen. Ein bösartiges Geschöpf. Ein Gladiator aus der Vergangenheit, doch mit einer mörderischen und dämonischen Seele versehen.
    Er hatte schon in seiner Zeit mit dem Tod gelebt, und auch jetzt machte es ihm nichts aus. Siegen oder untergehen, das war seine Devise.
    Nicht nur er bewegte sich. Sein kleiner Helfer war ebenfalls nicht stehen geblieben, und Jane Collins fühlte sich von seinen kalten Blicken fixiert. Mochte der Teufel wissen, wo Absalom die beiden aufgegabelt hatte und in welch einem dämonischen Reich sie ihm über den Weg gelaufen waren.
    »Geh weg von mir!«, befahl Bill.
    Jane wollte widersprechen, dann aber sah sie, was der Reporter tat. Er griff in seine Jackentasche und holte einen klobigen Gegenstand hervor. Es war die Goldene Pistole, und plötzlich schöpfte Jane Hoffnung. Allerdings musste sich Bill um den Gladiator kümmern, und Jane war auf sich allein gestellt…
    ***
    Die Detektivin hatte das Gefühl, dass in ihrem Innern ein Band gerissen war. Die Lähmung der letzten Minuten war dahin. Sie konnte sich wieder bewegen. Sie hatte alles Störende ausgeschaltet und konzentrierte sich einzig und allein darauf, ihr Leben zu retten und auch darauf, das Monstrum auszuscha lten.
    Ihr Gegner wusste genau, was er tat. Er hatte seine abwartende Starre überwunden und stürmte mit kurzen, aber schnellen Schritten auf die Detektivin zu.
    Trotz der Beretta sah Jane Collins noch keinen Vorteil für sich, denn das Gesicht dieser

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