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125 - Im Netz der Todesspinnen

125 - Im Netz der Todesspinnen

Titel: 125 - Im Netz der Todesspinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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anderen folgen ihm zögernd.

    Gene Stafford drückte verärgert die Zigarette aus. Seit fünf Minuten versuchte er, ein SchachProblem zu lösen, doch es gelang ihm nicht. Mißmutig griff er nach seinem Glas und schenkte sich Tonic ein, dann wandte er sich wieder der neuesten Ausgabe des
British Chess Magazine zu.
Normalerweise löste er so simple Zweizüger innerhalb von fünf Minuten. Deshalb ärgerte es ihn ganz besonders, daß er diesmal die Lösung nicht innerhalb dieser Zeitspanne fand.
    Er schob die Zeitschrift zurück und blickte aus dem Fenster. Seine kleine Wohnung lag in der Newgate Street. Von seinem Schreibtisch aus blickte er genau auf die St. Paul's Cathedral.
    Er trank noch einen Schluck, steckte sich eine neue Zigarette an und vertiefte sich wieder in das Schach-Problem. Nachdenklich schob er seine randlose Brille hoch, die ihm auf die Nasenspitze gerutscht war, und klopfte sich mit dem linken Zeigefinger auf das Kinn.
    „Hm", brummte er. „Wenn ich die Dame nach e8 stelle, dann vielleicht…" Ein Lächeln umspielte seinen Mund. „Das ist die Lösung", sagte er vergnügt.
    Zufrieden klappte er die Zeitschrift zu und lehnte sich zurück. Gene schloß die Augen halb. In einer halben Stunde würde seine Freundin auftauchen. Er gähnte und streckte sich.
    Gene war lang und dünn wie eine Bohnenstange. Sein brünettes Haar war mittellang geschnitten und kaum zu bändigen. In vierzehn Tagen feierte er seinen dreiundzwanzigsten Geburtstag, und er studierte seit vier Jahren mit höchst wechselhaftem Erfolg Chemie.
    Ein seltsamer Geruch hing plötzlich in der Luft. Gene riß die Augen auf, und seine Nasenflügel blähten sich. Der Geruch war undefinierbar, doch er wurde rasch intensiver. Er schob den Stuhl zurück und wollte aufstehen, als er einen starken Stich im Nacken spürte, der ihn aufstöhnen ließ. Plötzlich war sein Körper gelähmt. Eine unsichtbare Kraft schien ihn gepackt zu haben. Panik stieg in ihm hoch. Verzweifelt versuchte er, die Lähmung abzuschütteln, doch damit hatte er keinen Erfolg. Vor seinen Augen drehten sich blaue Kreise, die sich immer rascher bewegten. Seine Gedanken verwirrten sich. Stimmen waren zu hören, die aus unendlicher Ferne zu kommen schienen.
    Ich bin Gene Stafford, dachte er.
    Wieder waren Stimmen zu hören, die er nur undeutlich verstand. Er glaubte Namen gehört zu haben und Worte in Sprachen, die er nicht kannte.
    Hört ihr mich, Gene, Rosemarie, Dunja und Alain?
    Ich höre dich, dachte Gene.
    Einige Zeit war es still. Gene konnte sich noch immer nicht bewegen. Er befand sich in einem tranceartigen Zustand und konnte keinen klaren Gedanken fassen.
    Ich werde mich bald bei euch melden, hörte er die unbekannte Stimme sagen. Vielleicht erteile ich euch Befehle, die euch vollkommen unsinnig erscheinen werden. Ihr müßt sie befolgen. Habt ihr mich verstanden?
    Bevor Gene noch etwas denken konnte, war die Verbindung mit dem Unbekannten abgebrochen. Nach ein paar Sekunden fiel die Lähmung von ihm ab, und er stand schwankend auf. Mit beiden Händen griff er sich an die Stirn und stöhnte leise.
    Was war das? fragte er sich und schüttelte den Kopf. Er war sicher, daß er sich nicht getäuscht hatte; die Stimme hatte er tatsächlich gehört.
    Er wankte zum Fenster, zog die Stores zur Seite und öffnete die Fensterflügel. Kühle Luft strömte ins Zimmer. Gene steckte den Kopf hinaus und atmete gierig.
    Langsam drehte er sich um, ging zum Schreibtisch zurück und setzte sich. Seine Hand zitterte leicht, als er nach den Zigaretten griff. Er steckte sich eine an und rauchte.
    Vielleicht habe ich mich doch getäuscht, dachte er. Aber die Stimme war so klar zu verstehen gewesen. Er konnte sich an jedes Wort erinnern, daß der Unbekannte zu ihm gesagt hatte.
    Die Luft über dem Schreibtisch flimmerte leicht. Entsetzt rutschte er mit dem Stuhl zurück und riß die Augen weit auf, als auf einmal ein unmenschlicher Kopf einen Meter über dem Schreibtisch schwebte.
    Gene schob den Stuhl bis zur Wand zurück und stand mit zitternden Beinen auf. Das Flimmern der Luft wurde schwächer. Der seltsame Kopf fiel auf den Schreibtisch und blieb dort liegen.
    Ein paar Sekunden lang wagte Gene nicht einmal zu atmen. Ungläubig starrte er den Kopf an, aus dessen Hals Blut rann. Zögernd trat er näher an den Schreibtisch heran, beugte sich vor und studierte den Kopf.
    Nie zuvor hatte er etwas Ähnliches gesehen. Der Kopf hatte zwei verschiedene Gesichter. Eines davon war entfernt

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