Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
125 - Todesschreie aus dem Blutmoor

125 - Todesschreie aus dem Blutmoor

Titel: 125 - Todesschreie aus dem Blutmoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
dem Steuer saß?
    Oder - irrte er sich in diesen Sekunden so sehr, daß er meinte,
ein Phantom wahrzunehmen?
    Es ging alles viel zu schnell, so daß er sich über seine Gefühle
und seine Kenntnisse nicht im klaren war.
    Mit einem scharfen Ruck wurde der VW gebremst.
    Kunaritschew schlug mit dem Kopf gegen die Windschutzscheibe. Im
nächsten Moment wurde der Rückwärtsgang eingelegt und der Wagen mit scharfer
Beschleunigung zurückgefahren. Gleichzeitig wurde das Steuer herumgerissen, so
daß der VW in einer scharfen Kurve den holprigen Parkplatz aufwärts rollte. Für
Iwan Kunaritschew wurde die Haube des Fahrzeuges zum Katapult.
    Er konnte sich nicht länger festhalten. Wie ein lästiges Insekt
flog er durch die Luft und landete auf dem abgefahrenen Rasen der Parkfläche.
Der unbeleuchtete VW rollte noch immer mit hoher Geschwindigkeit rückwärts,
wurde gebremst, dann krachte es im Getriebe, und der Wagen schoß wie eine
Rakete nach vorn.
    Larry Brent war inzwischen auf die Beine gekommen.
    Die Dinge waren so schnell abgelaufen, daß er sie kaum hatte
verfolgen können. Bei den herrschenden Sichtverhältnissen wußte er im einzelnen
nicht, was sich ereignet hatte und ob sein Freund noch lebte.
    In langen Sätzen jagte X-RAY-3 nach vorn. Er sah seitlich des
Weges sich etwas stöhnend am Boden bewegen.
    Das war Kunaritschew .
    Schräg dazu sauste da der VW über den Erdhügel vor auf die Straße,
als hätte der Fahrer die Nase von der Auseinandersetzung voll, weil diese nicht
nach seinen Vorstellungen erfolgt war.
    Es war erstaunlich, daß der Fahrer des Wagens sich in der
Dunkelheit so zurechtfand und nicht schon längst gegen den nächsten Baum
geknallt war.
    Der Wagen machte einen Satz nach vorn.
    Larry Brent zog den Abzugshahn seiner Smith & Wesson- Laser
durch. Grell bohrte sich der Blitz in die Finsternis, sauste nur wenige
Zentimeter über dem Boden entfernt in den Vorderreifen des davonjagenden
Fahrzeuges. Außer Kontrolle und quietschend sauste der VW quer über die Straße.
    Volltreffer!
    Der Wagen kam ins Schleudern und war nicht mehr auf Spur zu
halten. Ein ohrenbetäubendes Krachen! Es hörte sich an, als hätte in
unmittelbarer Nähe der Blitz eingeschlagen.
    Larry Brent ahnte mehr die Dinge, als daß er sie sah. Jenseits der
Straße, rund dreißig oder vierzig Meter von ihm entfernt, war das Auto entweder
gegen eine Fahrbahnmarkierung gekracht oder an einen Baum, der weiter drüben
jenseits der Straße stand. Mit zwei schnellen Schritten war X-RAY-3 bei seinem
Freund und ging in die Hocke, während Iwan Kunaritschew sich stöhnend
aufrichtete.
    »Alles in Ordnung?« fragte Larry besorgt.
    »So weit ich mich kenne und ich es feststellen kann - ja«, lautete
Iwans Erwiderung. »Den Rest werde ich merken, wenn ich unter der Dusche stehe
...«
    »Was hat die Dusche damit zu tun?«
    »Ganz einfach, Towarischtsch. Wenn ich drunterstehe, merke ich,
was geschieht. Alles, was das Wasser abspült, ist Dreck. Der Rest sind dann
wohl - blaue Flecke .«
    Larry war X-RAY-7 auf die Beine behilflich.
    »Ich hoffe, du hast nichts gebrochen«, murmelte X-RAY-3.
    Der Gesichtsausdruck seines Freundes gefiel ihm nicht. Iwan sah
leidend aus.
    »Mir brummt der Schädel, die rechte Schulter ist ausgerenkt, die
linke Hüfte angeknackst, der Daumen meiner linken Hand gebrochen und der linke
Arm ausgekugelt, Towarischtsch. Aber sonst ist weiter nichts passiert . Wir
können uns um unseren seltsamen Freund kümmern. Sprinte schon mal los! Ich
humple dann gepflegt hinter dir her. Beeil’ dich, bevor er uns durch die Lappen
geht! Mit dem Kerl habe ich noch ein Hühnchen zu rupfen Ich werde dafür sorgen,
daß der seinen Führerschein noch mal macht. So steuert man doch keinen Wagen.
Oder bist du anderer Meinung?«
    Was Iwan Kunaritschew noch vor sich hinbrabbelte, konnte Larry
nicht mehr verstehen.
    Als er sah, daß der Freund auf den Füßen stand, lief er los, quer
über die abgefahrene Rasenfläche, über die Straße, ohne einen Blick nach links
oder rechts zu werfen.
    Der Motor des havarierten VW lief noch.
    Das Geräusch dröhnte dumpf und ratternd durch die Nacht.
    Der Wagen hatte sich, seit Larry ihn zum letzten Mal gesehen
hatte, beträchtlich verändert. Er war um die Hälfte kürzer, vorn total
plattgedrückt, die Windschutzscheibe zersplittert, das Steuerrad klebte an der
Decke, und die Tür zur Fahrerseite war weit geöffnet und erinnerte an den
abgespreizten Flügel eines toten Vogels.
    Das Auto war voll gegen einen

Weitere Kostenlose Bücher