125 - U.S.S. Hope
wechseln.
»Das will ich meinen. Und wer sind Sie, dass Sie es wagen, unseren Frieden so dreist zu stören?«
»Commander Matthew Drax, United States Air Force.«
»Ha!«, rief der Admiral aus. »Sie sind ein verdammter Lügner! Die Air Force existiert nicht mehr, ebenso wenig wie die Vereinigten Staaten.«
»Das ist richtig«, räumte Matt ein, »dennoch bin ich hier. Ich kann Ihnen meine Dienstnummer nennen und Ihnen sagen, auf welchen Bases ich stationiert war. Anhand Ihrer Datenbanken sollten Sie meine Angaben überprüfen können.«
»Das brauche ich nicht.« Der Offizier schnaubte. »Man braucht kein Genie zusein, um zu erkennen, dass das ein verdammter Trick ist, um uns in die Falle zu locken.«
»Wer sollte sie in die Falle locken wollen?«
»Die Nordmänner.«
»Sie führen Krieg gegen sie?«
»Allerdings. Haben Sie etwas dagegen, Commander?«
»Nicht wirklich. Die Nordmänner gehören auch nicht gerade zu unseren Freunden. Aber es ist eine Bedrohung aufgetaucht, die größer und mächtiger ist als alle Barbarenkrieger zusammen.«
»Kommen Sie, Commander, verschonen Sie mich mit diesen Schauergeschichten. Glauben Sie, ich wüsste nicht, was hier vor sich geht ist? Die Welt, wie wir sie kannten, ist vor die Hunde gegangen. Sie existiert nicht mehr, und alles, was von der Zivilisation übrig geblieben ist, sind wir – die Besatzung der USS HOPE. Das Schiff hat nicht von ungefähr diesen Namen bekommen, denn es ist die letzte Hoffnung für die Menschheit – diese missgestalteten Primitiven kann man ja wohl nicht einrechnen.«
Matt nickte. Allmählich begriff er, was hier los war. Die Leute an Bord der HOPE glaubten die letzten Überlebenden der alten Zivilisation zu sein. Sie wussten nichts von den Technos und von den Cyborgs in Amarillo, und natürlich ahnten sie auch nichts von der Allianz und der Gefahr, die der Erde drohte. Ihre Feinde waren die Nordmänner, die ihre Existenz bedrohten und mit denen sie sich einen blutigen Krieg zu liefern schienen.
Aber woher kam dieses Schiff?
Wie hatte es in diese Zeit gelangen können?
»Admiral«, versuchte es Matt noch einmal, »ich kann ihr Misstrauen verstehen. Sie tragen Verantwortung für viele hundert Menschen an Bord und…«
»Es sind etwas über siebentausend«, fiel der Offizier ihm ins Wort, »und ich bezweifle, dass Sie verstehen können, was das bedeutet.«
»Trotzdem«, beharrte Matt. »Nehmen Sie nur für einen Augenblick an, dass ich Ihnen die Wahrheit gesagt habe. Dass ich tatsächlich ein Pilot der US Air Force bin, der durch ein unerklärliches Phänomen in die Zukunft geschleudert wurde…«
»Ein Zeitphänomen?« Im Gesicht des Admirals zuckte es –Matt wusste, dass er die richtige Saite angeschlagen hatte.
»So ist es.« Matt nickte. »Im Februar des Jahres 2012 wurde mein Jet auf einem Beobachtungsflug von etwas getroffen, das mich fünfhundertvier Jahre in die Zukunft geschleudert hat – hierher, Admiral. Und ich weiß, dass Ihnen etwas Ähnliches widerfahren sein muss. Ihr Schiff ist die USS RANGER, nicht wahr? Wieder in Dienst gestellt im Sommer 2006 und nach Guantanamo beordert. Nach allem, was ich weiß, wurde die RANGER am siebten Dezember desselben Jahres bei einer nuklearen Explosion vollständig zerstört – wie also kommen Sie hierher?«
Der Admiral starrte Matt an, als hätte er ein Gespenst gesehen. »Verdammt noch mal«, murmelte er leise. »Woher wissen Sie das alles?«
»Wie ich schon sagte, Admiral – ich gehöre zu Ihnen. Ich bin Amerikaner wie Sie und Offizier der US-Streitkräfte.«
»Sollte das wirklich wahr sein?« Die Augen des Admirals verengten sich zu schmalen Schlitzen, durch die er Matt und seine Begleiterinnen prüfend taxierte. »Sie scheinen sich wirklich sehr gut auszukennen.«
»Es ist wahr«, versicherte Matt. »Glauben Sie’s ruhig.«
»Aber die Maschine, mit der Sie gekommen sind, gehört nicht der Air Force, oder? Wir hatten diese Dinger schon ein paar Mal auf unseren Schirmen, aber bislang haben wir keins davon aus der Nähe zu sehen bekommen.«
»Es handelt sich um einen Panzer«, erklärte Selina McDuncan kurzerhand, »der für den Einsatz zu Lande, zu Wasser und in der Luft konzipiert ist.«
»Erstaunlich. Und wer zum Teufel sind Sie?«
»Captain Selina McDuncan von der Allianz.«
»Allianz? Welche verdammte Allianz?«
»Der Allianz, der sich alle Menschen anschließen, denen an ihrem Leben und an ihrer Freiheit gelegen ist«, erklärte Matt kurzerhand. »Der Allianz, der
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