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125 - U.S.S. Hope

125 - U.S.S. Hope

Titel: 125 - U.S.S. Hope Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
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sie tun gut daran«, stimmte McNamara zu. »Jetzt schweig, Clarkson, ehe ich meine Großmut vergesse und dich zusammen mit diesen Verrätern aufknüpfen lasse.«
    »Nur zu«, sprach Brand ungeniert weiter. »Es würde mir nichts ausmachen, an der Seite eines Kameraden zu sterben. Matt und ich stammen aus einer Zeit, in der Begriffe wie Freundschaft und Loyalität noch etwas wert waren. Du hingegen hast alles verkauft, sogar deine eigenen Leute. Du bist ein mieser Kotzbrocken, McNamara!«
    Unruhe kam unter den Schaulustigen auf. Der Admiral sah, dass hier und dort Fäuste geballt wurden und es verhaltene Zustimmung gab. Die Stimmung drohte zu kippen…
    »Das reicht«, wies er seine Männer an. »Stopft ihm das Maul!«
    Sofort traten einige der Soldaten vor und packten den alten Brand, der zu schwach war, um sich zu wehren. Sie schleppten ihn auf das behelfsmäßige Schafott, um auch ihn standrechtlich hinzurichten.
    Gerade als einer der Kerle dem Alten die Schlinge um den Hals legen wollte, geschah jedoch etwas Unerwartetes. Ein Schuss fiel – und der uniformierte Henker sank getroffen nieder.
    »Was?«, schnappte McNamara. »Wer…?«
    Die Reihen der Schaulustigen teilten sich – und da stand Jack Ibrahim, eine noch rauchende Desert Eagle in der Hand.
    Über seiner Fliegerkombi trug er ein schwarzweiß gemustertes Halstuch, das seine orientalischen Wurzeln erkennen ließ.
    »Das reicht, Admiral!«, rief Jack so laut, dass jeder auf Deck es hören konnte. »Sie haben Ihr Spiel lange genug getrieben. Traurig genug, dass ein Fremder kommen musste, um mir klar zu machen, dass wir das Joch der Tyrannei abschütteln müssen. Bislang haben wir geglaubt, dass es sich nicht lohnt, für die Freiheit zu kämpfen. Aber Commander Drax und seine Begleiter haben uns gezeigt, dass es noch eine andere Menschheit da draußen gibt. Eine, die eine Zukunft hat, ohne Sie und Ihre Kumpane, McNamara!«
    Einen kurzen Augenblick lang stand der Admiral nur da und sagte nichts. Sein Unterkiefer bebte, während seine Züge sich purpurrot verfärbten.
    »Das ist Meuterei!«, platzte es schließlich hasserfüllt aus ihm heraus. »Männer, eröffnet das Feuer auf die Verräter! Schießt sie nieder…!«
    Noch ehe seine Worte verklungen waren, setzte auf Deck ein wildes Handgemenge ein.
    Einige der Marines leisteten dem Befehl ihres Vorgesetzten unverzüglich Folge und eröffneten tatsächlich das Feuer. Aus nächster Nähe schossen sie in die Reihen der Schaulustigen und richteten ein entsetzliches Blutbad an.
    Andere zögerten – was sie selbst das Leben kostete. Ibrahim und seine Kämpfer gingen zum Gegenangriff über. Wieder andere warfen ihre Gewehre weg und weigerten sich, auf Unbewaffnete zu schießen. Und eine vierte Gruppe schließlich wandte sich gegen ihre Kameraden und kämpfte auf der Seite der Meuterer.
    Es war, als würden sich alle Aggressionen, alle Furcht und alle Frustration, die sich während der vergangenen Monate auf der HOPE aufgestaut hatten, in einem einzigen schrecklichen Gewitter entladen, das das gesamte Schiff erfasste. Überall wurde gekämpft und gerungen, hier und dort fielen Schüsse, Schreie gellten über das Deck.
    Matt und seine Kameraden, deren Bewacher ebenfalls in den Kampf eingegriffen hatten, konnten sich aus ihrer misslichen Lage befreien und buchstäblich den Kopf aus der Schlinge ziehen.
    Immer mehr Kämpfer liefen zu den Aufständischen über, und es zeigte sich, dass der Admiral unter den Besatzung kaum Rückhalt hatte. Die meisten hatten ihn nur gefürchtet – respektiert hatten ihn allenfalls jene, die aus seinen Geschäften Nutzen gezogen hatten.
    Und so jäh, wie er begonnen hatte, war der Kampf zu Ende.
    Ibrahim und seine Leute, die den Aufstand anführten, umzingelten McNamaras versprengten Haufen, der sich auf eine der Flugzeugrampen zurückgezogen hatte, und schließlich streckten McNamaras Leute die Waffen.
    »Ihr verdammten Hunde!«, blaffte der Admiral sie an.
    »Wieso ergebt ihr euch? Wir kämpfen weiter bis zum bitteren Ende!«
    »Niemand hat Lust, für Sie zu sterben, McNamara«, sagte Jack Ibrahim. »Es ist vorbei. Sehen Sie es ein und treten Sie ab, damit ein anderer ihre Nachfolge antreten kann. Jemand, der in der Lage ist, die HOPE und ihre Besatzung in eine bessere Zukunft zu führen.«
    Beifall wurde laut, und der Admiral sah ein, dass er ausgespielt hatte. Mit einem Ausdruck, der maßlose Enttäuschung verriet, blickte er in die Menge – dann hob er seine Pistole, setzte sie an

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