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125 - U.S.S. Hope

125 - U.S.S. Hope

Titel: 125 - U.S.S. Hope Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
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Offiziere hier in Saus und Braus leben. Jack Ibrahim hat mir alles erzählt.«
    »Jack Ibrahim, soso.« McNamara trat drohend auf Matt zu.
    »Soll ich Ihnen etwas über Jack Ibrahim erzählen, Drax? Er war ein guter Pilot, und er hätte der beste werden können, hätte er nicht fortwährend aus der Reihe getanzt. Er war nicht in der Lage, einen Befehl hinzunehmen und die Hierarchie an Bord zu akzeptieren. Aber diese Hierarchie, Commander, ist alles, was uns von früher geblieben ist. Sie allein steht zwischen uns und dem Chaos. Die Hierarchie an Bord macht all das hier« – er machte eine ausladende Handbewegung – »erst möglich.«
    »Genau wie die Drogengeschäfte, die Sie mit den Zyks am Laufen haben«, fügte Matt hinzu.
    Wütend trat McNamara noch einen Schritt näher, bis seine Züge direkt vor Matts Gesicht schwebten. »Was wissen Sie darüber?«, zischte er.
    »Ich weiß genug«, versicherte Matt. »Ich kenne die Zyks und die Droge, mit der sie handeln, und ich weiß, dass das Zeug verdammt gefährlich ist. Deswegen werde ich Ihnen das Handwerk legen, Admiral.«
    »Sie wollen mir das Handwerk legen?« McNamara lachte mitleidig. »Ich bin gespannt, wie Sie das anstellen wollen, wenn Sie erst am Kran hängen und die Vögel sich an Ihrem verfaulenden Fleisch gütlich tun. Ich werde Sie und Ihre Kumpane aufknüpfen lassen wie verdammte Seeräuber, Drax.«
    »Das wird Sie nicht retten… Sir«, erwiderte Matt bitter.
    »Die Menschen unter Deck werden ihr Joch früher oder später abschütteln. Und dann gnade Ihnen Gott.«
    »Sie sind ein Träumer, Drax«, beschied ihm der Admiral. Er trat zurück und gab seinen Schergen den Befehl, die Gefangenen abzuführen.
    Unter den Augen der Schaulustigen, die sich auf Deck versammelt hatten, wurden Matt und seine Gefährten weggezerrt, hinüber zum Ausleger des Ladekrans. Die verwesenden Körper, die gestern noch dort gehangen hatten, waren entfernt worden – McNamara hatte Ersatz gefunden.
    Die Marines waren offenbar routiniert darin, Gefangene aufzuknüpfen – in Windeseile hatten sie Seile mit Schlingen am Ausleger befestigt. Unter vorgehaltenen Waffen mussten Matt und die anderen darunter Aufstellung nehmen, und nacheinander wurde ihnen der Strick um den Hals gelegt. Dann kletterte einer der Soldaten in den Führerstand des Krans, um ihn auf McNamaras Befehl hin anzuheben und über das Wasser auszuschwenken.
    »Es tut mir Leid, Aruula«, raunte Matt seiner Gefährtin zu, die ihm am nächsten stand und den Strick ebenfalls schon um den Hals trug.
    »Ich weiß«, sagte Aruula nur.
    Das war alles.
    Keine Tränen und kein Wort des Abschieds. Nur ein Blick, in dem das Feuer unendlicher Zuneigung glomm.
    »Dies«, rief McNamara laut, »soll all jenen, die sich mit dem Gedanken tragen, sich gegen mich zu stellen, eine Warnung sein! Denn so wie diese Fremden dort endet jeder, der sich gegen mich auflehnt! Haben Sie noch etwas zu sagen, Drax?«
    »Ja«, gab Matt tonlos zurück. »Dass Sie eine verdammte Schande für die US Navy sind. Sie verdienen es nicht, dieses Schiff zu führen.«
    »Das genügt«, schnaubte der Admiral. »Männer – vollstreckt das Urt…!«
    »Nein!«, ließ sich plötzlich eine heisere Stimme vernehmen, und aus dem Kordon der Schaulustigen brach eine einzelne Gestalt aus, die eine viel zu große Fliegerkombi trug.
    Es war Brand Clarkson, und zu seinem Entsetzen sah Matt, dass der Pilot während der letzten Stunden erkennbar gealtert war.
    Auf Brands Kopf waren kaum noch Haare, tiefe Furchen durchzogen sein Gesicht. Aber seine Augen wirkten noch wach und jugendlich.
    »Nein!«, rief er noch einmal. »Sie dürfen diese Leute nicht hängen, Admiral! Ich verbiete es Ihnen!«
    McNamara lachte. »Du willst mir etwas verbieten? Ausgerechnet du, Clarkson? Dabei solltest du gar nicht mehr hier sein. Deine Zeit ist längst abgelaufen, weißt du das nicht?«
    »Genau wie deine, du elender Drecksack«, knurrte der alte Brand.
    »Du wagst es…«
    »Viel zu lange habe ich das Maul gehalten und geschwiegen. Aber jetzt habe ich nichts mehr zu verlieren. In ein paar Tagen werde ich tot sein, und ich will nicht sterben als einer, der zu feige war, den Mund aufzumachen. Matt hat völlig Recht – du verdienst es nicht, dieses Schiff zu führen. Jeder von uns weiß, was auf den Unterdecks vor sich geht, und es ist ein offenes Geheimnis, dass du gemeinsame Sache mit üblen Gangstern machst. Aber die Leute schweigen, weil sie sich vor deinen Soldaten fürchten.«
    »Und

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