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1250 - Die Raum-Zeit-Ingenieure

Titel: 1250 - Die Raum-Zeit-Ingenieure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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völlig unerheblich. Euch sollte genügen, wenn ich sage, daß es einen Holt wie mich kein zweites Mal gibt. „Auch wenn ich dir sonst nichts glaube - das glaube ich dir aufs Wort", spottete Jen Salik.
    Das Tabernakel schoß unvermittelt in die Höhe, bis es nur noch ein dunkler Punkt vor dem Weiß der lückenlosen Wolkendecke war. „Eine sensible Schachtel", murmelte Lethos. „Du scheinst sie beleidigt zu haben, Jen." Salik zuckte die Schultern. „Kommt", sagte Atlan. Ungeduldig wies er auf den Koloß in der Ferne. „Schauen wir uns die Baustelle an. Wer weiß, wann sich das Tabernakel dazu herabläßt, mit uns Richtung Letzte Bastion zu teleportieren."
    Per Gedankenbefehl aktivierte er das Gravo-Triebwerk seines TIRUNS und löste sich vom Boden.
    Salik und Lethos folgten ihm. Mit der Höchstgeschwindigkeit von einhundert Kilometern pro Stunde flogen sie dicht über das leuchtende Land hinweg.
    Atlan fragte sich, ob die ganze Lichtebene aus diesem Material bestand. Wenn man es berührte, fühlte es sich kühl und glatt wie Glas an, aber es war wesentlich härter als Glas. Der Versuch, eine Bodenprobe zu entnehmen, war gescheitert - der leuchtende Stoff hatte selbst dem konzentrierten Punktbeschuß mehrerer Impulsstrahler widerstanden.
    Unwillkürlich dachte Atlan an die gewaltigen Mengen Vitalenergie, die die RZI in den Monaten vor der Schließung des Vagendas zur Lichtebene geleitet hatten. Was war aus der Energie geworden?
    Wurde sie in einem Kavernensystem unter der Ebene gespeichert? War das Licht, das jeder Quadratzentimeter Boden verströmte, der sichtbare Teil der psionischen Energien?
    Suchend sah er sich um. Da es im Tiefenland keinen Horizont gab, reichte der Blick Hunderte Kilometer weit, ehe die Temperaturunterschiede in der Atmosphäre zu Verzerrungen führten. Er gewann den Eindruck, daß die Leuchtkraft des Bodens in Richtung Grenzwall allmählich abnahm.
    Der Grenzwall ...
    Das Land Ni ...
    Atlan spürte einen Stich im Herzen, als er an Domo Sokrat dachte, an Twirl und an Clio, an die Exterminatoren, die im Reich der Lords zurückgeblieben waren, grau wie alle Bewohner des Tiefenlands.
    Er preßte die Lippen zusammen.
    Mit dem Versiegen des Vagendas waren alle Hoffnungen, den Lords und dem Graueinfluß Widerstand leisten zu können, endgültig zerschlagen. Nur noch die Lichtebene war von der unheimlichen Kraft der Tiefe verschont.
    Trotzdem ist dies kein Beweis dafür, daß Suu Oon Hoos Behauptungen zutreffen, mahnte der Extrasinn.
    Aber der Tiefenschwimmer war nicht der einzige, der das positive Bild, das sich Atlan von den legendären Raum-Zeit-Ingenieuren gemacht hatte, für eine Illusion hielt.
    Mhuthan, der Graue Lord, der im Kyberland der Jaschemen das Joch der Graukraft abgeschüttelt hatte, nur um sein Leben in einem kurzen, lichterlohen Moment zu verstrahlen ... hatte nicht auch Mhuthan sich und die anderen RZI der Überheblichkeit angeklagt, sie beschuldigt, in frevelhafter Selbstüberschätzung unendliches Leid über die Völker des Tiefenlands gebracht zu haben?
    Und was war mit den schweren Vorwürfen der Jaschemen an die Adresse der RZI? Nicht der Graueinfluß sollte im Endeffekt für den Abbruch der Verbindungen zwischen Tiefe und Normaluniversum verantwortlich sein, sondern die RZI.
    Die RZI hatten nach den Worten von Caglamos Vlot das Tiefenland isoliert - um zu verhindern, daß die Jaschemen die Tiefe verließen und die Kosmokraten über einen lebensgefährlichen Plan der RZI informierten.
    Atlan hatte in Starsen erlebt, welchen Preis die äonenlange Isolation gefordert hatte. Das barbarische Statussystem, die perversen Menschenopfer der Fraternität und der Geriokraten ... Und nach der Befreiung von der Herrschaft der Grauen Lords war der Riesenstadt und ihren Millionen Bürgern nur eine kurze Atempause vergönnt gewesen.
    Die RZI hatten das Vagenda geschlossen. Starsen und das Tiefenland waren endgültig grau geworden.
    Fraglos gibt es einen Zusammenhang zwischen der Schließung des Vagendas und dem Verzweiflungsplan der RZI, den Mhuthan vor seinem Tod erwähnt hat, stellte der Logiksektor fest.
    Unklar ist nur, ob die RZI mit diesem Plan tatsächlich ihr Schicksal besiegeln, wie die Lords glauben.
    Es spielt keine Rolle, dachte Atlan grimmig. Was ich gesehen habe, seit mich der Tiefenfahrstuhl in Starsen abgesetzt hat, spricht eine deutliche Sprache. Die RZI werden sich etwas einfallen lassen müssen, wenn sie mich von ihren guten Absichten überzeugen wollen.
    Vielleicht

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