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1250 - Die Raum-Zeit-Ingenieure

Titel: 1250 - Die Raum-Zeit-Ingenieure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erlischt?"
    Loon seufzte. „Und dabei gehöre ich zu den Glücklichen, die aus eigener Kraft dem Alter widerstehen können ... Andere haben weniger Glück. Sie haben zu lange gelebt, um sich mit dem Tod abfinden zu können, der sie holen wird, wenn das Licht ganz erlischt. Deshalb hasten sie zum Rand der Welt! Um dem zurückweichenden Licht zu folgen und jene zu töten, die man nicht töten kann!"
    „Atlan! Tengri!" preßte Jen Salik hervor. „Schaut!"
    Der Arkonide und der Hathor fuhren herum. Unter ihnen dehnte sich die Lichtebene in unvorstellbare Ferne; Lufttrübungen und das Licht, das der Boden verströmte, verschmolzen tausend oder zweitausend Kilometer weiter zu glosendem Dunst. Irgendwo dort - rund zwei Millionen Kilometer entfernt - türmten sich die metallenen Berge des Grenzwalls bis zur Tiefenkonstante.
    Doch die Schatten des Grenzwalls krochen bereits aus dem Dunst heran; sie löschten das Licht der Ebene. „Der Graueinfluß!" sagte Lethos.
    Also trifft deine Vermutung zu, meldete sich der Extrasinn zu Wort, ohne Rücksicht auf Atlans Erschütterung zu nehmen. Das Licht der Ebene stammt aus den unterirdischen Kavernen. Die Vitalenergie strömt zum Rand des Tiefenlands, und die Graukraft drängt nach. Ihr müßt sofort von hier verschwinden! „Verdammt", sagte Jen Salik. „Wo steckt die Schachtel? Immer wenn man sie braucht, ist sie nicht da!"
    Atlan sah zu Loon auf. Ihre großen Mandelaugen waren jetzt fast weiß. „Der Tiefeneinfluß wird in Kürze die Baustelle erreichen und diesen Teil der Lichtebene in ein Graugebiet verwandeln. Du mußt fort von hier, Loon."
    „Nein", wehrte die Chyline ab. „Ich bleibe. Ich habe zuviel Zeit an diesem Ort verbracht. Seit der Berg der Schöpfung ausbrach und Zerstörung und Tod die Lichtebene heimsuchten, warte ich hier.
    Darauf, daß man meine Dienste braucht. Ich werde bleiben und weiter warten."
    Aus dem wolkenbedeckten Himmel schälte sich ein schwarzer Punkt, der wie ein Raubvogel im kühnen Sturzflug auf sie zu schoß und erst im letzten Moment abbremste. „Ein Holt!" rief die Spielzeugmacherin erstaunt. „Ich dachte, sie hätten alle die Lichtebene verlassen, damals, vor der zweiten Katastrophe - wie die Jaschemen und all die anderen ..."
    „Du kennst das Tabernakel?" fragte Atlan rasch. „Natürlich", versicherte Loon. „Die Holts waren ..."
    Still, alte Klatschbase! Der telepathische Impuls des Tabernakels war so stark, daß Atlan und die beiden anderen Ritter unwillkürlich zusammenfuhren.
    Die Spielzeugmacherin plusterte sich empört auf. „Was erlaubst du dir ...!"
    Wir müssen augenblicklich von hier verschwinden, fuhr das Tabernakel hastig fort. Es schien sehr erregt. Keine Zeit für Tratschereien! Schnell, faßt mich an!
    Atlan warf einen prüfenden Blick zu den grauen Schatten, die hundert oder hundertzwanzig Kilometer weiter Richtung Grenzwall das Licht der Ebene verschluckten. „Es dauert noch eine Weile, bis der Graueinfluß hier ist", stellte er gelassen fest. „Genug Zeit, um Loon einige Fragen über die Holts zu stellen ..."
    Idiot! Dummkopf! Tölpel! zeterte das Holt. Es geht nicht nur um die Graukraft. Hast du keine Augen im Kopf? Schau nach oben, schau genau hin! „Ein Flugobjekt", sagte Tengri Lethos-Terakdschan. „Sehr groß, sehr schnell. Schneller als der Graueinfluß."
    Atlan blinzelte. Ja, Tengri hatte recht. Und das Objekt hielt direkt auf sie zu.
    Es ist eine Gondel, telepathierte das Tabernakel. Aus dem Land Ni. Lordrichter Krart ist an Bord. Der verschrobene Humor der schwarzen Schachtel kam plötzlich wieder zum Vorschein. Sie kicherte - anzüglich, wie es Atlan schien. Einer von euch hübschen, jungen Rittern scheint dem alten Krart den in Unehren ergrauten Kopf verdreht zu haben. Ich schätze, es war Atlan. Er hat dieses gewisse Etwas ... Nicht viel, aber etwas ...
    Der Arkonide schnaubte; angesichts der heranrasenden Gondel, die jede Sekunde das Feuer aus ihren schweren Bordwaffen eröffnen konnte, verschluckte er die Zurechtweisung, die ihm auf der Zunge lag. Allmählich wuchs das leise Pfeifen verdrängter Luftmassen zu einem infernalischen Heulen. Ein Luftstoß, eine Bö, warm, trocken, der Geruch von Ozon, dann heißer, fauchender Wind, der immer stärker wurde. Einen feurigen Schweif ionisierter Gase hinter sich herziehend, in Flugrichtung die Luftmassen mit rasender Gewalt komprimierend und zur Seite drängend, schoß die Gondel auf das Bergplateau zu.
    Der heiße Wind wurde zum Sturm; die Luft waberte,

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