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1251 - Stalker

Titel: 1251 - Stalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht als Chronofossil aktiviert werden können, und die Chancen für die Reparatur des Moralischen Kodes wären gesunken. Glaube mir, dies war die günstigste Konstellation für die Rückführung von TRIICLE-9."
    Vishna hatte im Virenthron Platz genommen, Taurec blieb vor ihr stehen.
    „Fragen wir doch das Virenimperium", schlug sie vor. „Was meinst du, Vi? Hätten wir ein solch großes Opfer bringen müssen, wenn die virotronische Vernetzung des Chronofossils Terra aufrechterhalten geblieben wäre?"
    „Ich habe die Antwort gewußt", sagte das Virenimperium mit einer Stimme, die der Vishnas so ähnlich klang, als handele es sich um ihr eigenes Echo. „Aber nun habe ich keine Meinung mehr dazu."
    „Verdammt!" Vishna hieb zornig auf die Armlehne des Virenthrons. „Was soll diese Verweigerung? Du schuldest mir – den Kosmokraten – immer noch Gehorsam. Es reicht, daß du einen Teil von dir dem Element der Finsternis geopfert hast, um das Chronofossil zu erhalten. Aber nun wird es Zeit, daß du dich zur Ordnung rufst. Stoppe den Auflösungsprozeß und sammle dich wieder. Entsinne dich deiner Pflichten!"
    „Es ist zwecklos", sagte das Virenimperium. „Der Kampf gegen das Element der Finsternis hat mich fast alle Substanz gekostet. Der schäbige Rest ist es nicht wert, Virenimperium genannt zu werden. Ich bin nicht mehr in der Lage, den an mich gestellten Anforderungen gerecht zu werden."
    „Die verschwundene Virenmasse muß nicht endgültig verloren sein", sagte Vishna.
    „Was das Element der Finsternis in die Negasphäre entführt hat, kannst du dir auch wieder zurückholen."
    „Es war keine Entführung", berichtigte das Virenimperium. „Was sich die Finsternis von mir geholt hat, wurde zerstört. Es ist unwiederbringlich verloren. Ich wollte das nicht, aber ich konnte es nicht verhindern.
    Nur durch diese Selbstaufgabe konnte ich die Vernichtung des Chronofossils Terra verhindern. Anders wäre die Finsternis nicht zu besiegen gewesen. Das war auch ganz im Sinne der Kosmokraten, ich bin da sicher."
    „Aber die Kosmokraten wollen nicht, daß du dich ganz aufgibst", erwiderte Vishna.
    „Was bezweckst du damit, daß du dich in unzählige Teile aufsplitterst? Du schwächst dich dadurch nur noch mehr."
    „Ich mache das Beste aus der Situation", antwortete das Virenimperium.
    Taurec, der sich bisher herausgehalten hatte, wollte eine entsprechende Bemerkung machen, aber Vishna verbot ihm durch eine Handbewegung das Wort. Es war eine so menschliche Geste, daß man vergessen konnte, welcher Abstammung sie war.
    Taurec hatte sich von Vishna Schweigen gebieten lassen, weil er wußte, daß sie besser als jeder andere mit dem Virenimperium umgehen konnte – sie war lange genug ein integrierter Bestandteil des Virenimperiums gewesen.
    Aber selbst Vishna mußte einsehen, daß dieses verstümmelte und auf ein Minimum seiner Masse reduzierte Virenimperium nicht mehr die ihm zugedachte Funktion ausüben konnte. Und was sich die Finsternis geholt hatte, das war unwiderruflich verloren. Das wußte jeder, der sich im Bereich von Terra aufgehalten hatte, als der Kampf zwischen den Ordnungs- und den Chaosmächten getobt hatte. Das Virenimperium hatte einen Sieg errungen, war aber dadurch zur völligen Bedeutungslosigkeit geschrumpft. Es war für die Kosmokraten wertlos, das fand zumindest Taurec. Und das Virenimperium mußte zum selben Schluß gekommen sein.
    Was Vishna meinte, war, daß das Virenimperium nicht eigenmächtig über sein Schicksal bestimmen konnte, sondern den Kosmokraten verpflichtet war – und damit hatte sie unbedingt recht. Denn was dem Virenimperium sinnvoll erschien und für irgendwelche Nutznießer gut war, das mußte nicht auch im Sinn der Kosmokraten sein.
    Taurec hatte geglaubt, daß Vishna sich Ruhe erbat, um sich in das Virenimperium vertiefen zu können. Um so überraschter war er, als er erfuhr, daß der Grund ein banaler war.
    Vishna! Vishna! Schwester, was passiert mit dem Virenimperium?
    Halte dich da heraus, Sri.
    Warum ist das Virenimperium in Auflösung begriffen, Vishna? Was ist der Grund, daß es sich in unzählige kleine Wolken aufteilt und Terra wie einen Kokon einhüllt?
    Das hat dich nicht zu kümmern, Gesil.
    Euch beide geht das nichts an. Es ist allein mein Problem. Ich werde damit bestimmt fertig. Ich werde das Virenimperium schon bändigen.
    Wenn es außer Kontrolle geraten ist ... wie wird sich das auf Terra und seine Bewohner auswirken, Schwester?
    „Ende der Diskussion!"

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