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1252 - Spur in die Vergangenheit

1252 - Spur in die Vergangenheit

Titel: 1252 - Spur in die Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wehrten sich nicht. Sie wurden gepackt wie von gewaltigen Schlangenarmen. Er umklammerte beide zugleich und drückte sie zu Boden. Er drehte sie, er quetschte und zerquetschte sie. Beide wurden zusammengedrückt wie eine Masse Teig, und ich erlebte, dass sich mein Blickwinkel veränderte. Sie waren noch da und trotzdem schienen sie so weit entfernt zu sein. Etwas stimmte da nicht. Ich sah sie und hörte dabei ihre wahnsinnigen Schreie.
    Nur nicht laut. Sie wehten aus einer weiten Entfernung zu mir hin. Zwischen uns stand so etwas wie eine dünne Glaswand. Ich suchte fieberhaft nach irgendwelchen Erklärungen. Dazu kam es nicht mehr, denn wieder meldete sich Absalom.
    »Sie haben es nicht verdient, zu leben. Ich nehme sie mit. Ich werde sie vom Strom der Zeiten zerstören lassen. Du kannst deinen Weg weitergehen, John Sinclair.«
    So dankbar ich Absalom für seine Rettung auch war, was er jetzt allerdings tat, das passte mir nicht.
    Ich wollte nicht, dass er sie von mir wegholte. Sie waren Zeugen. Ich hätte ihnen gern noch einige Fragen gestellt, aber dazu war es zu spät. Vor meinen Augen lösten sich die drei Gestalten auf. Ich hörte ihre fernen Schreie wie ein verzweifeltes Jaulen, und dann war der Vorhang zu. Nichts gab es mehr. Abgesehen von mir, der ich mutterseelenallein auf dem Genter Parkplatz neben der Autobahn stand und noch am Leben war, im Gegensatz zu den Baphomet-Templern.
    Aber der rätselhafte Absalom war noch nicht völlig verschwunden. Ich hörte ihn zum Abschied sprechen, ohne ihn zu sehen. Seine Stimme klang wie aus dem fernen Off.
    »Geh deinen Weg, John Sinclair! Geh ihn weiter…«
    »Und du?«, rief ich. Ein Beobachter hätte mich für krank halten können, weil niemand zu sehen war, der mir hätte Antwort geben können.
    »Ich habe meine Pflicht getan…«
    Das hörte sich so endgültig an, und das war es auch. Mich erwischte wieder dieser kalte Hauch, doch diesmal war er nichts anderes als ein Abschied.
    Mit einer langsamen Bewegung steckte ich die Beretta weg. Mein Blick fiel auf die beiden Waffen, die von den Templern zurückgelassen worden waren. Sie lagen auf dem Boden als Zeichen, dass es die Männer tatsächlich gegeben hatte.
    Ich ging hin und hob sie auf. Dann bewegte ich mich auf den Twingo zu, mit dem Julie Ritter, Sylvia Servais und ich hergekommen waren. Der Zündschlüssel steckte noch.
    Ich setzte mich hinter das Lenkrad. Die Beutewaffen hatte ich zuvor in das Handschuhfach gelegt.
    Jetzt musste ich zunächst mal über mich nachdenken.
    Klar, es würde weitergehen. Ich wollte nach Südfrankreich und hoffte, dass ich den Flieger noch bekam. Deshalb startete ich auch sofort. Die Reststrecke war nicht mehr besonders lang, aber meine Gedanken waren noch nicht beim Start, sondern bewegten sich um das, was ich bisher erlebt hatte.
    Es hatte mit Absalom begonnen. Er war in meiner Wohnung erschienen und hatte mich kurzerhand mit auf die magische Reise genommen und nach Belgien in die Stadt Gent geschafft.
    Dort existierte der Genter Altar, ein weltberühmtes Kunstwerk, geschaffen von den Brüdern van Eyck. Auf seinen zwölf Tafeln oder Bildern zeigte er Szenen aus der biblischen Geschichte, die voller Rätsel steckten, wenn man die Motive genauer betrachtete. Auf ihm sollte eine Spur zu der geheimnisvollen Maria Magdalena zu finden sein, die früher hoch im Kurs stand und von einigen Gruppen verehrt wurde. Denn ihr zu Ehren waren zahlreiche Kirchen gebaut worden, besonders in Frankreich, aber auch im übrigen Europa.
    Ich war nicht nur nach Gent geschickt worden, um mir den Altar anzuschauen. Ich hatte auch die Bekanntschaft einer gewissen Julie Ritter gemacht. Ihr Beruf war es, den Besuchern der Kirche den Altar zu erklären, was sie auch perfekt tat.
    Nur war das nicht alles.
    Diese Frau besaß ein Geheimnis. In ihr war die besagte Maria Magdalena wieder geboren worden.
    Jedenfalls fühlte Julie eine starke innere Verbindung zu ihr.
    Das wussten auch die Templer um van Akkeren und Baphomet. Für sie war es wichtig, das Grab der Heiligen und Hure zu finden, wie man sie auch nannte. Erst wenn es ihnen gelang, an ihre Gebeine zu kommen, war van Akkeren bereit, als 24. Großmeister der Templer den Thron zu besteigen und die Macht an sich zu reißen. Für ihn waren die Gebeine der Toten die Insignien der Macht, und Julie Ritter sollte sie finden.
    Als Schutz für sie war ich durch Absalom ins Spiel gebracht worden. Julie hatte zu mir Vertrauen gefasst. Und so waren wir überein

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