1252 - Spur in die Vergangenheit
jetzt stehst, hättest du getötet werden sollen. Ich habe die Zeiten nur eben verschoben.«
Ja, er hatte sie verschoben. Ich lebte. Aber ich lebte jetzt in der Vergangenheit, und ich war darauf angewiesen, dass mich Absalom wieder zurück in meine Zeit brachte.
Nicht, dass es mir nicht gefallen hätte, aber von ihm abhängig zu sein, passte mir nicht.
Ich konnte nicht so tun, als hätte ich das Sagen und fragte deshalb: »Wie soll es weitergehen? Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass ich den Fall hier lösen soll?«
»Nein.«
»Dann geht es wieder zurück?«
»Das willst du doch - oder?«
»Es kommt ganz darauf an, wo ich landen werde.«
»Wieder an derselben Stelle.«
»Was ist mit den Mördern?«
»Sie werden noch dort sein, und du wirst erleben, wie erstaunt sie letztendlich sind.«
Das konnte ich mir leicht vorstellen. Stellte sich nur die Frage, wie die andere Seite reagierte, wenn ich so plötzlich wieder auftauchte, denn sie musste bisher davon ausgehen, mich verloren zu haben.
Jedenfalls würden sie alles daran setzen, um ihren Plan zu erfüllen.
»Du solltest dich entscheiden, John Sinclair.«
»Das habe ich längst.« Nach dieser Antwort zog ich meine Beretta. Ich wollte nicht unvorbereitet wieder zurück in meiner Zeit erscheinen.
Absalom sah es und lächelte. Er kam zugleich auf mich zu, und ich musste daran denken, was mir schon einmal passiert war.
Auch jetzt fasste er mich nur an. Seine Augen sah ich groß werden. Noch in der gleichen Sekunde schwebte ich davon oder kam mir vor, als wären mir die Beine unter dem Körper weggezogen worden. Ich selbst konnte nichts mehr unternehmen. Alles lag jetzt in den Händen meines rätselhaften Besuchers. Er trug mich weg, denn die vergangene Welt löste sich vor meinen Augen einfach auf.
Dann war ich zurück!
Ich sah alles so, wie ich es verlassen hatte. Nur mit einem Unterschied. Ich hielt mich im Rücken der beiden Templer auf, die fassungslos auf den Ort starrten, an dem ich noch bis vor kurzem gelegen hatte…
***
Ich hatte in der Zwischenzeit viel erlebt. Ich hatte die andere Umgebung sehen können und hatte mit dem rätselhaften Absalom gesprochen. Da war meinem Empfinden nach Zeit vergangen, aber nicht für die beiden Templer, die nicht fassen konnten, was hier abgelaufen war. Möglicherweise war die Zeit für sie völlig normal weitergelaufen, ja, das musste sogar so sein, während ich sie länger erlebt hatte.
Absalom entfernte sich lautlos von mir, aber er ging nicht weg. Er schwebte leicht wie eine Feder über den Boden, und es war kein Laut zu hören.
Den produzierte ich. Ich wollte die Gesichter der Baphomet-Templer sehen, wenn sie herumfuhren und mich anschauten. Das war mir wirklich ein Bedürfnis, und ich sagte mit halblauter Stimme;
»Hier bin ich!«
Sie zuckten zusammen. Sie schienen es nicht glauben zu wollen. Sie standen starr, aber sie fuhren nicht blitzartig herum, sondern bewegten sich langsam, als hätten sie in ihrer unmittelbaren Nähe noch ein Hindernis zu überwinden.
Diesmal war ich es, der mit der Waffe auf sie zielte. Zwar hielten sie auch ihre Schusswaffen in den Händen, aber sie waren diesmal nicht auf mich gerichtet. Beide Mündungen wiesen schräg zu Boden und wurden auch nicht angehoben.
»Lasst sie fallen!«
Ein knappes Zucken bei beiden. Dann rutschten ihnen die Pistolen aus den Händen und landeten am Boden.
Sie verstanden und begriffen nichts. Sie konnten nur schauen, doch in ihren Augen zeigte sich kein Begreifen oder Erkennen. Sie waren völlig von der Rolle. Dass ihre Kugeln mich nicht getroffen hatten und ich jetzt vor ihnen stand, musste sie wie Keulenschläge getroffen haben. Es war ihnen unmöglich, die Dinge zu begreifen. Ich hörte, wie sie die Luft auszischten und zugleich aufstöhnten.
Aber sie sahen nicht nur mich, sie mussten auch etwas von dem erkennen, was sich hinter mir abspielte. Und da war es durchaus möglich, dass sich Absalom zeigte.
Etwas stimmte nicht mehr. Ich war für sie unwichtig geworden. Sie konzentrierten sich auf das, was sich hinter mir tat. Sie zitterten. Sie stöhnten, und plötzlich schrieen sie auf.
Zugleich war Absalom an mir vorbeigehuscht. Er stand plötzlich zwischen mir und den beiden. Ich war zu einem Statist geworden. Absalom rechnete mit ihnen ab.
Er packte sie. Ich erlebte in den nächsten Sekunden, wozu er fähig war. Der Horror auf dem leeren Parkplatz, der Tod, der nach dem Willen Absaloms zuschlug.
Er kannte keine Gnade. Die Templer
Weitere Kostenlose Bücher