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1252 - Spur in die Vergangenheit

1252 - Spur in die Vergangenheit

Titel: 1252 - Spur in die Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war ihr nicht gelungen, sich als die berühmte Frau wiederzufinden. Das Versteck des Grabs blieb auch weiterhin ein Rätsel, aber van Akkeren brauchte die genaue Lage, und er war davon überzeugt, dass ihm Julie weiterhelfen konnte.
    Es war kein kurzer Besuch, denn er drehte einen weiteren Sessel so herum, dass er sich Julie gegenüber hinsetzen konnte. Er nahm eine bequeme Haltung ein und schlug seine langen Beine lässig übereinander.
    »Es hat wirklich viel Mühe gekostet, dich zu finden, Julie.«
    »Die Mühe wird sich nicht lohnen.«
    »Das weiß ich nicht. Du gestattest, dass ich anderer Meinung bin als du?«
    »Das bleibt Ihnen überlassen.«
    Er lächelte wieder. »Dass ich so falsch nicht liegen kann, musst du längst bemerkt haben, denn selbst ein Mann wie John Sinclair hat sich um dich gekümmert. Auch er wollte das Geheimnis erfahren, aber er hat Pech gehabt. Ich war schneller, ich war besser, und jetzt lebt er nicht mehr.«
    Van Akkeren hatte die Worte so einfach hingesagt, und Julie schoss das Blut in den Kopf. Ihr Herz schlug schneller. Sie hatte noch immer Hoffnung gehegt, doch die war jetzt verschwunden, denn jemand wie van Akkeren bluffte nicht.
    Trotzdem sagte sie: »Das glaube ich nicht!«
    »Er ist tot!« Der Grusel-Star schüttelte fast bedauernd den Kopf. »Leider ist es mir nicht vergönnt gewesen, ihn zur Hölle zu schicken. Aber das haben zwei meiner Freunde übernommen. Es gibt also nur noch mich, der an deiner Seite steht.«
    Julie Ritter sagte nichts. Sie war blass geworden. Ihre Finger bewegten sich auf den Lehnen wie von allein, und sie drückte die Kuppen in das weiche Leder hinein.
    Es gab keinen Grund, an den Worten des Mannes zu zweifeln, und trotzdem wollte es nicht in ihren Kopf, dass es John Sinclair nicht mehr gab. Zwei Mal waren sie den Templern entkommen, aber sie wusste auch, dass ihre Freundin Sylvia sie verraten hatte, denn sie war es gewesen, die auf den Parkplatz gefahren war, wo die Templer gelauert hatten.
    Bevor van Akkeren wieder etwas sagen konnte, hörten sie ein Klopfen. Dann wurde im Hintergrund die schalldichte Tür geöffnet und einer von van Akkerens Leuten erschien. Fast unterwürfig näherte er sich seinem Chef, der ihn anfunkelte, weil er sich über diese Störung ärgerte.
    »Was gibt es denn?«
    »Wir haben den Kontakt verloren.«
    »Wieso?«
    »Sie melden sich nicht mehr, obwohl wir es schon mehrmals versucht haben. Da muss etwas schief gegangen sein.«
    Van Akkeren sagte nichts. Er sah, wie der Templer die Achseln zuckte und sich verlegen wand. »Es tut mir Leid, dass ich dir das sagen muss. Es ist wohl besser, wenn du es weißt.«
    »Was bedeutet das?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Aber du kannst es dir denken.«
    Der Mann nickte. »Dass Sinclair noch lebt - vielleicht?«
    Van Akkeren schloss für einen Moment die Augen. Im Gegensatz dazu riss Julie die ihren weit auf.
    Sie glaubte, sich verhört zu haben. Es gab wieder eine Chance, wenn auch nur eine sehr kleine.
    »Sinclair lebt noch?«
    »Wir nehmen es an.«
    »Und warum?«
    »Die beiden hätten sich melden sollen. Es war so abgesprochen, aber das haben sie nicht getan. Sie sind stumm geblieben, und dafür muss es einen Grund geben.«
    »Wie sollte es Sinclair geschafft haben?«
    »Ich weiß es nicht. Es gibt von ihnen nichts mehr. Wir haben überhaupt keine Verbindung bekommen. Es ist so, als hätte es sie nie gegeben.«
    »Aber den Beweis für ihr Versagen habt ihr nicht?«
    »Nein.«
    Van Akkeren runzelte die Stirn. »Ich frage mich wirklich, wie Sinclair es geschafft hat, sollte es denn stimmen, was du mir erzählt hast. Wie ist das möglich gewesen? Die beiden hatten den Auftrag gehabt, zu schießen, das wäre es dann gewesen. Keine Kinkerlitzchen mehr. Keine lange Fragerei. Nur paff und tot.«
    »Ich weiß es nicht!«
    »Verschwinde. Solltest du bessere Nachrichten für mich haben, komm wieder.«
    »Ja, Vincent, ja.« Der Templer verbeugte sich und ging dabei schon rückwärts.
    Van Akkeren schaute ihm nach, und Julie stellte fest, dass er nicht mehr so locker wirkte. Er sah jetzt verbissener aus. Sein perfekter Plan hatte wohl den ersten Riss bekommen.
    Julie konnte die Bemerkung nicht zurückhalten. »Es ist also nicht sicher, dass John Sinclair tot ist.«
    »Ich gehe nach wie vor davon aus.«
    Sie legte den Kopf zurück und lachte. »Nein, das kann man nicht mehr. Ich glaube nicht, dass es weiterhin für Sie so einfach werden wird.«
    »Sinclair war nur Beiwerk«, erklärte van Akkeren.

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