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1252 - Start der Vironauten

Titel: 1252 - Start der Vironauten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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diesmal keine großen Worte machen und auf Showelemente verzichten.
    Auch will ich davon absehen, die technischen Einrichtungen meines Schiffes zu erklären. Das machen wir ein andermal. Ich möchte vielmehr näher auf meine Lebensphilosophie eingehen, so daß euch mein manchmal seltsam erscheinendes Verhalten verständlicher wird. Ich hoffe nur, ihr langweilt euch nicht bei, diesem psychologischen Diskurs ..."
    Skorsh begann plötzlich zu kreischen, daß sogar Stalker erschrocken zusammenzuckte. „Das darfst du nicht tun, Stalker!" schrie sein Animateur aus Leibeskräften. „Reiß den Schutzwall nicht nieder. Das ist Selbstmord. Gib dir diese Blöße nicht. Ich warne dich!"
    Stalkers knöchernen, chitingepanzerten Körper durchlief ein Zittern. Er stampfte mit dem rechten Bein, an das sich Skorsh klammerte, so heftig auf, daß der metallene Boden erbebte. Durch den heftigen Ruck wurde sein Animateur seines Haltes beraubt und wuchtig gegen den Boden geschleudert. Es krachte, als hätte sich der Gnom sämtliche Knochen gebrochen. Aber anscheinend war Skorsh unverletzt geblieben, denn er rappelte sich sofort wieder auf und kroch in hündischer Ergebenheit zu Stalker. „Ich bitte für diesen Zwischenfall um Entschuldigung", sagte Stalker, ohne sich jedoch weiter um seinen Animateur zu kümmern, der zaghaft an seinem Bein zu scharren begann, um Stalkers Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. „Wir sind sehr an der Lebensphilosophie der ESTARTU-Völker interessiert", sagte Julian Tifflor, um das Schweigen zu überbrücken. „Und wenn wir dadurch Aufschluß über deine manchmal unverständliche Handlungsweise erhalten, dann wird es uns freuen."
    Stalker lächelte dankbar und sagte: „Das ist der Sinn dieses Treffens. Ich möchte alle Mißverständnisse zwischen uns ausräumen." Er winkelte im Sprechen die Arme ab, reckte die langen Unterarme nach hinten und verdrehte die Hände auf eine Weise, wie es ein Mensch nie gekonnt hätte.
    Er wies damit auf die beiden hinter ihm stehenden Artgenossen, die sich noch nicht gerührt hatten und keine Miene verzogen, und stellte sie vor: „Das sind die beiden Panisha Somodrag Yag Veda" - der Zeigefinger seiner Rechten wies zuerst auf den rechts hinter ihm Stehenden -„und Otharvar Ris Bhran. Sie sind Lehrmeister jener Philosophie, die mein Verhalten, ja, letztlich mein ganzes Leben bestimmt. Ris Bhran und Yag Veda sind selbst Absolventen der Lebensschule Upanishad. Sie haben die zehn Stufen des elementaren Wissens erklommen und sind nun bereit, ihre Weisheiten an andere Shada, an gelehrige Schüler, weiterzugeben. Mir schwebt vor, als Dank und Gegenleistung für die Unterstützung der Kosmischen Hanse in der Milchstraße solche Upanishada einzurichten, um die Galaktiker an den philosophischen Werten von ESTARTU teilhaben zu lassen. Ich glaube, im Galaktikum besteht Bedarf dafür. Wer den Lehrplan absolviert und sich von Stufe zu Stufe hocharbeitet, dem werden sich Dinge offenbaren, von denen er noch nichts gewußt hat, von denen er nicht wissen konnte, daß sie überhaupt möglich sind. Die zehn Stufen der Lehre ESTARTUS führen zu ungeahnten geistigen Höhen empor. Aber wer die Prüfungen ablegt, der nährt nicht nur den Geist, sondern er formt und stählt auch seinen Körper."
    Stalker wandte sich an Homer G. Adams und sprach ihn persönlich an. Er sagte: „Und auch du, Gershwin, mein Freund, könntest noch viel lernen. Du könntest zu einem ganz anderen werden, und ich garantiere dir, daß du durch die Upanishad deinem überragenden Geist zu einem gleichwertigen Körper verhelfen könntest. Ich bin da ganz sicher, daß Gershwin zu einem strahlenden David werden kann ..."
    Stalker verstummte, als er merkte, wie verlegen Adams wurde und die anderen deutlich zeigten, wie peinlich berührt sie von seinen Worten waren. Stalker schaltete schnell und wechselte wieder zu allgemeiner Rhetorik über. Und Roi Danton mußte anerkennen, daß es Stalker verstand, seine Zuhörer zu fesseln.
    Am Ende seines Monologs war man nicht viel klüger als zuvor, aber keiner, der nicht auf diese oder jene Weise beeindruckt war. Abschließend versprach Stalker, in seiner nächsten Sendung ausführlicher über die Lebensphilosophie von ESTARTU zu berichten und sie auf volkstümliche Weise der Allgemeinheit näherzubringen.
    Nachdem er geendet hatte und seine Besucher verabschiedete, trat er vor Roi und Bully hin. Er streckte die offenen Handflächen nach hinten, und sein Animateur Skorsh legte zwei

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