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1254 - Der Satans-Kutscher

1254 - Der Satans-Kutscher

Titel: 1254 - Der Satans-Kutscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wichtiger.
    Die Kutsche war jetzt um hundertachtzig Grad gedreht worden. Wenn sie weiterfuhr, dann rollte sie genau auf den Weg zu, der den Abhang hinab zur Straße führte und den sie schon mal genommen hatte. Das alles konnte ich nicht verhindern, aber ich würde mitmischen.
    Ich startete!
    Es gab an der Kutsche keinen Rückspiegel. Der Typ auf dem Bock würde mich nicht sehen, aber ich hatte etwas gesehen. Am hinteren Rand der Kutsche war das Trittbrett für den Lakaien angebracht, der die hohen Herrschaften damals auf ihren Fahrten begleitet hatte. Genau das kam mir entgegen und war meine Chance.
    Ich startete und lief dabei geduckt so schnell wie möglich hinter der Kutsche her.
    Noch bewegten sich die Tiere auf einem waagerechten Terrain. Das würde sich bald ändern. Bis dahin musste ich meinen Platz einfach eingenommen haben.
    Ein letzter Sprung, dann war ich so dicht hinter dem Gefährt, dass ich mit den Händen die beiden Haltegriffe erwischte. Ich zog mich näher, hob zuerst das rechte, danach das linke Bein an und stand auf dem genügend breiten Brett.
    Die erste Hürde war genommen!
    ***
    Jane war in die Kutsche hineingeschleudert worden, aber sie hatte sich glücklicherweise nicht noch mehr verletzt, denn der Aufprall hatte sich in Grenzen gehalten.
    Aber die Kutsche fuhr, das war nicht zu übersehen. Besonders gefedert war sie auch nicht, denn Jane bekam die Unebenheiten des Bodens mit. Der Wagen schaukelte, und sie dachte mit Schrecken daran, wie es weiterging, wenn sie den Hang hinabrollten. Da war nichts mehreben. Da glich der Boden einer einzigen Folterstrecke. Jane würde hin und her gewirbelt werden, wie der Würfel auf einem dafür abgesteckten Spielfeld. Solange sie noch die Chance hatte, musste sie etwas unternehmen und sich einen Platz suchen, wo sie einen einigermaßen guten Halt fand.
    Am besten war für sie der Boden. Da konnte sie nicht mehr vom Sitz herabgeschleudert werden. Im Moment lag sie mehr auf der Sitzbank als dass sie saß. Ihr Blick war nach vorn gerichtet und dabei direkt auf das Fenster an der Rückseite.
    Plötzlich glaubte sie an einen Traum!
    Zuerst sah sie hinter dem Fenster eine schattenhafte Bewegung. Es war keine Täuschung, denn dort tat sich etwas. Sie wusste sehr wohl, dass die Kutsche dort mit einem Trittbrett ausgestattet war, und genau das hatte jemand während der Fahrt geentert.
    Natürlich dachte sie an Tim Allen, der letztendlich über sich selbst hinausgewachsen war, nur traf das nicht zu. Sie fand es auch besser, dass es jemand anderer war.
    Ein Mann, den sie kannte. Der sich duckte, um sein Gesicht in Höhe der Scheibe zu bringen, damit er Jane zulächeln konnte.
    »John…«, keuchte sie nur.
    ***
    Ich war froh darüber, dass Jane mich gesehen hatte. So konnte sie Hoffnung schöpfen. Ich hatte sie zwar nicht so gut erkennen können, als hätte ich neben ihr gestanden, aber ich sah schon, dass sie einiges hinter sich hatte, denn sie sah nicht eben aus wie eine Gewinnerin. Ich grinste ihr trotzdem zu und richtete mich dann zur vollen Größe auf, sodass mein Gesicht hinter der Scheibe verschwand.
    Natürlich hatte ich einen Plan, den ich auch in die Tat umsetzen wollte. Ich musste aufs Dach, um von dort aus in den Rücken des Satanskutschers zu gelangen.
    Das wäre auch kein Problem gewesen, hätte die Kutsche gestanden, denn eine sehr schmale Leiter führte direkt vor mir hoch zum Dach hin. Der Lakai benutzte sie normalerweise, um mit dem Gepäck hoch zu steigen. Sie war eine wirklich sehr gute Hilfe, doch für mich im Moment nicht brauchbar, weil die Kutsche den ebenen Untergrund verlassen hatte und es jetzt nur bergab ging.
    Das merkten auch die Pferde. Sie ruckten, sie schienen zu scheuen, sie wieherten schrill, doch die Gestalt auf dem Bock setzte seine Peitsche ein und drosch zu.
    Die beiden Tiere zogen an.
    Ich bekam den Ruck mit und hielt mich noch stärker fest. Ich merkte auch, dass die Pferde nach vorn kippten und der Wagen es ihnen nachmachte. Ich hörte das Rattern der Räder und bekam zum ersten Mal das Schwanken des Gefährts mit, das mich den ganzen Weg über begleiten würde.
    Jetzt kam es darauf an, dass ich Stehvermögen bewies. Ein Abrutschen von der Trittfläche brachte mich aus dem Spiel, in das ich auch nie mehr würde eingreifen können.
    Es war wie auf der Kirmes, wenn ich eines dieser verrückten Karussells bestieg. Nur reagierte hier nicht die Technik, hier musste man sich auf die Trittsicherheit der Pferde verlassen.
    Ich hielt

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