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1256 - Die Faust des Kriegers

Titel: 1256 - Die Faust des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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stand.aber auch fest, daß ich im Augenblick keine Möglichkeit besaß, diesen Wunsch zu verwirklichen!
    Zorn und Verzweiflung tobten für Sekunden in mir. Dann gewann ich meine Ruhe wieder zurück.
    Das mulmige Gefühl aber blieb. „Ich möchte Kalmer sprechen!" platzte ich heraus.
    Volcayr sang lachend. „Du trägst die Faust des Kriegers", antwortete er melodisch, als würde er mir eine Liebeserklärung machen. „Was wülst du mehr?"
    „Ich trage den Handschuh", drängte ich. „Und du weißt, was das bedeutet. Ich wünsche, daß du Kalmer holst! Sofort!"
    Der Elfahder tat für einen Moment, als hätte er mich nicht gehört oder verstanden. Dann kam seine Antwort, und diesmal war sie nicht sehr melodisch. „Du trägst die Faust", erklärte er monoton. „Aber es scheint ein paar wesentliche Dinge zu geben, die dir fremd sind."
    „Dann ist es deine Pflicht", hakte ich sogleich ein, „mich über diese Zusammenhänge aufzuklären."
    „Das ist es nicht." Er sang wieder. „Aber ich werde mich nicht verschließen. Du sollst wissen, daß der Ewige Krieger nur sehr selten persönlich auftritt. Ich habe ihn vielleicht einmal erlebt Vielleicht, Reginald Bull! Du trägst die Faust. Du hast sie aus freien Stücken bekommen und aus freien Stücken angenommen. Das allein spricht für dich und die Bedeutung, die du für die Letzte Schlacht hast."
    „Mein Status in diesem Gerangel darf nicht übersehen werden", versuchte ich meine Position zu verbessern. „Es ist nicht dein Status", korrigierte mich der Elf ahder. „Es ist der der Faust des Kriegers. Wer sie trägt, hat freiwillig eine große Verpflichtung übernommen, eine Verpflichtung für die Letzte Schlacht."
    „Ich denke", antwortete ich mit eisiger Kälte, „daß diese Letzte Schlacht ein ausgemachter Unsinn ist."
    „Mir war immer klar", sang Volcayr zurück, „daß du die Zusammenhänge nicht verstehen kannst."
    „Welche Zusammenhänge, Knecht des Kriegers?"
    „Das weiß ich doch nicht", begehrte der Gepanzerte auf. „Ich erfülle meinen Part an der Letzten Schlacht Und du wirst deinen erfüllen. Daneben interessiert mich alles andere wenig."
    Ich merkte, wie schwierig es war, von diesem Wesen etwas Greifbares zu erfahren. „Kalmer hat einen riesigen Troß von Helfern", fuhr Volcayr unbekümmert fort „Deshalb kann und wül er nicht an jedem Ort des Geschehens sein. Er muß es auch nicht. Er hat die Elf ahder. Er hat dich, denn du trägst seine Faust. Er verfügt aber auch über ganz andere Vasallen, denen die Ehre zuteil wurde, sich für seine Sache verwenden zu dürfen. Es gibt auf jedem Planeten, der den Krieger interessiert, Kaufleute, Spieler, Diplomaten, Händler, Prediger und was der Typen mehr sind, die für ihn ständig tätig sind. Ich wundere mich nicht darüber, daß er auch einen komischen Vogel wie dich angeheuert hat."
    „Komischer Vogel!" antwortete ich spontan. „Wenn du aus deinem Metallsack kämest würde ich dir den Hintern versohlen."
    „Das wäre nicht gut möglich", trillerte Volcayr unbeeindruckt weiter. „Ich bin ein Elfahder, wie du weißt Meine Aufgabe ist die Aktion, der Kampf. Du scheinst nicht zu wissen, welches deine Mission ist Das ist nicht weiter bedenklich, denn du wirst es im rechten Zeitpunkt selbst spüren oder erfahren.
    Kalmer handelt nie blind. Die Erinnerung an den Zeitpunkt an dem du in seine Dienste getreten bist wird bestimmt in dir erwachen."
    Ich stöhnte auf, denn diese Worte bewiesen wieder, daß etwas ganz Grundlegendes hier völlig falsch war oder zumindest von Volcayr absolut unrichtig gesehen wurde. Meine Chancen, ihm das plausibel zu machen, waren aber verflixt gering.
    Der Umwandlungsprozeß in der unterirdischen Halle war inzwischen zum Abschluß gekommen. Die Robottruppen hatten sich formiert. Flugfähige Einheiten mit überdimensionalen Desintegratoren schickten sich an, die Decke zu zerstrahlen und sich so den Weg zur Oberfläche zu bahnen. Die Gänge, durch die mich der Elfahder an diesen Ort gebracht hatte, waren für eine rasche Bewegung der unzähligen Kampfmaschinen offensichtlich zu eng. „Du erkennst meinen Status als Träger der Faust des Kriegers an?" fragte ich den Gepanzerten. „Natürlich", hörte ich zu meiner Überraschung. „An deinem Status bestehen keine Zweifel. In einiger Hinsicht bist du mir sogar übergeordnet. Und wenn die Letzte Schlacht beginnt, ist es sicher in jeder Hinsicht so."
    „Ich bin dir übergeordnet." Ich versuchte es wieder mit dem sanften Bluff.

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