Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1258 - Sternenfieber

Titel: 1258 - Sternenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
geringe Schuld."
    „Aber ich bin keine Agentin des Inselblocks!" begehrte Lyrda auf.
    Der General hörte es allerdings kaum noch, denn er wurde durch das Eintreten einer Ordonnanz abgelenkt, die ihm etwas zuflüsterte und ihn dadurch veranlaßte, den Verhörraum zu verlassen.
    „Ihr begeht schwere Fehler", wandte sich die Terranerin an die anderen Offiziere. „Ihr habt bereits eure Umwelt krank gemacht und vergiftet sie immer weiter, ihr führt genetische Experimente durch, ohne euch genau über die Folgen im klaren zu sein - und ihr rüstet euch für einen Krieg, der euch und eure Zivilisation auslöschen würde, fände er jemals statt."
    Die Offiziere reagierten nicht darauf. Verstockt starrten sie Löcher in die Luft.
    Lyrda holte zu neuen Argumenten aus, aber sie konnte sie nicht mehr vorbringen, da der General in diesem Augenblick zurückkehrte. Er sah diesmal weder freundlich noch väterlich aus, sondern bedrohlich. Aus kalten Augen musterte er die Vironautin.
    „Friedenskämpferin!" sagte er verächtlich. „Soeben habe ich die Meldung bekommen, daß einundzwanzig weitere Agentinnen des Inselblocks gefaßt wurden. Drei wurden auf der Flucht erschossen."
    „Nein!" schrie Lyrda entsetzt.
    „Schluß mit dem Theater!" fuhr der General sie an. „Ihr seid alle Agentinnen des Inselblocks. Das beweist eure völlig gleichartige Ausrüstung und sogar Kleidung. Mit dir sind es zweiundzwanzig Agentinnen, aber wahrscheinlich treiben sich noch ein paar von euch unentdeckt herum. Auf jeden Fall ist das fast schon eine Invasion, die der Inselblock auf unserem Territorium unternimmt. Der Gegenschlag wird nicht lange auf sich warten lassen. Du und deine Komplizinnen aber, ihr werdet die ganze Härte unserer Gesetze zu spüren bekommen."
    Er schlug mit der Faust auf den Tisch.
    „Abführen!" befahl er dann.
    Lyrda schluchzte verzweifelt, als zwei Soldaten hereinstürzten, ihr die Arme auf den Rücken drehten und sie abführten. Vergeblich suchte sie nach Worten, mit denen sie den General umstimmen könnte, ohne ihre Herkunft zu verraten.
    Als sie in eine Zelle gestoßen wurde und die Tür hinter ihr zufiel, war sie seelisch am Ende.
     
    *
     
    „Nichts", sagte Shastru Drummon enttäuscht, als er vor der Zentrale des Raumschiffswracks wieder mit Kumin Zarow und Quirin Shield zusammentraf. „Das Schiff ist leer."
    „Nicht nur das", erwiderte Quirin. „Es ist auch ausgeräumt. Entweder wurde die Besatzung geborgen und hat dabei die Ladung mitgenommen, oder das Schiff wurde von Plünderern heimgesucht."
    „Oder es wurde von Piraten überfallen", erklärte Kumin. „Die Beschädigungen könnten durch Waffeneinwirkung hervorgerufen worden sein."
    „Und das wurde dann aus der Besatzung?" fragte Quirin.
    Shastru warf einen verstohlenen Blick zu den dreimal zwanzig Schülern, die in den drei Korridoren, die vor der Zentrale zusammenliefen, standen und einen respektvollen Abstand zu ihren Ausbildern und Anführern hielten.
    „Die Piraten haben sie wahrscheinlich aus dem Schiff geworfen", flüsterte er. „Sie sollen ja keine Gefangenen machen."
    Kumin wurde blaß.
    „Du meinst, die Leute wären umgebracht worden?" fragte er mit belegter Stimme.
    Quirin verdrehte die Augen und drohte, ohnmächtig zu werden.
    „Reißt euch zusammen!" flüsterte Shastru erschrocken. „Was sollen die Schüler denken!"
    Er wandte sich dem Schott zu, hinter dem nach den Berechnungen, die die BLOODY MARY angestellt und ihm über Funk übermittelt hatte, die Zentrale des Wracks sein mußte.
    Aus Gründen, die er selbst nicht kannte, hatte er erwartet, daß das Schott verschlossen und gegen Unbefugte abgesichert sein würde. Deshalb war er überrascht, es sich öffnen zu. sehen, als er sich ihm auf ungefähr anderthalb Meter genähert hatte.
    Dahinter war es dunkel, wie überall in dem Wrack. Aber die drei Männer trugen ja Helmlampen, wie ihre Schüler auch. Vorsichtshalber hielten sie ihre Paralysatoren schußbereit, als sie in die Zentrale eindrangen. Ihre Schüler wiesen sie durch Gesten an, noch zurückzubleiben.
    Drei Lichtkegel geisterten durch einen scheibenförmigen Raum von zirka hundert Metern Durchmesser und vier Metern Höhe. Es gab keinerlei Sitzgelegenheiten. Auch im übrigen Schiff hatten die Vironauten keine Sitzgelegenheiten vorgefunden - und auch keine Betten oder andere Liegemöglichkeiten. Es gab lediglich breite, etwa zwanzig Zentimeter tiefe Rinnen vor den Schaltwänden und an den Schaltwänden paarweise angeordnete

Weitere Kostenlose Bücher