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1258 - Sternenfieber

Titel: 1258 - Sternenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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darüber hinweg, obwohl er das absolut echt wirkende Gefühl hatte, rund fünfzig Meter tief in die tosende Brandung zu fallen.
    Eine zwitschernde Stimme ertönte - und brach wieder ab.
    Rhodan stand plötzlich nicht mehr auf der Klippe, sondern auf einer Ebene aus schwarzem Glas, in dem sich drei unterschiedliche Monde spiegelten: ein roter, ein gelber und ein silberner.
    Er achtete kaum darauf, sondern versuchte, die Stimme zu analysieren, die er gehört hatte - und mit einemmal wußte er, daß es die Stimme eines Blues gewesen war. Zwar hatte sie Interkosmo gesprochen, aber auf die Art, wie nur Blues es konnten. Er überlegte, ob sich derzeit Blues an Bord der BASIS befanden - und er verneinte es. Anscheinend war die Stimme genauso ein hyperphysikalisches Phänomen wie die Veränderungen der Umgebung.
    „Das ist doch keine gezielte Sabotage!" entfuhr es ihm. „Niemand würde sich mit solchen Kinkerlitzchen abgeben, wenn er konkrete Ziele verfolgte."
    „Es sei denn, er wäre ein heimtückischer, verlogener und obendrein noch giftiger Muurt-Wurm!" zwitscherte die Stimme eines Blues - diesmal klar verständlich.
    „Si'it!" rief der Terraner. „Das ist doch die unverwechselbare Stimme von Si'it, dem ehemaligen Kommandanten der YIRMÜ VANTAZY!"
    Es blubberte dumpf, dann zwitscherte der Blue: „Perry Rhodan! Aber das ist doch nicht möglich!"
    Plötzlich stand der Terraner wieder im Dschungel der Dekorationspflanzen - und wenige Schritte vor ihm stand auf einem schnurgeraden schmalen Weg ein ungewöhnlich beleibter Blue, gekleidet in eine abgetragene Bordkombination der Gatasischen Raumflotte und in der rechten Hand eine Konservendose haltend.
    Si'it, wie er leibte und lebte!
    Der Blue sah sich um. Er brauchte den Kopf nicht dazu zu bewegen, aber seine Augen verrieten ihn.
    „Das ist doch nicht Hajo Kleimanns Virenschiff!" konstatierte er entrüstet. „Na, klar, dort könntest du ja auch nicht sein, Perry. Du hast dich doch unserer Gruppe nicht angeschlossen."
    „Wir befinden uns auf der BASIS", erklärte Rhodan. „Das heißt, ich befinde mich wirklich hier. Ob du allerdings auch real hier bist oder nur als Projektion, darüber muß ich mir erst noch klar werden."
    Si'its Hand mit der Dose wackelte plötzlich, dann sagte eine dumpfe Grabesstimme: „Endlich kannst du dir einen Dosenöffner leihen, Si'it. Du solltest mich nicht länger warten lassen. Iß mich!"
    „Was war das?" fragte Rhodan verblüfft.
    „Das giftige Aas in dieser verdammten Dose!" schimpfte der Blue. „Die blaue Kreatur der Heimtücke hat ihn mir geschickt, damit er mich verdirbt."
    „Aber ich bin perfekt gezüchtet, knackig und zart zugleich und befinde mich in der schmackhaftesten Rahmsoße, die du je genießen konntest", rief die Grabesstimme.
    Rhodan deutete auf die Dose.
    „Kommt die Stimme tatsächlich dort heraus?" erkundigte er sich ungläubig. „Oder bist du unter die Bauchredner gegangen, Si'it?"
    „Bauchredner!" zeterte der Blue. „Bei der gelben Kreatur der Lüge! Mein Bauch ist mir zu schade, um damit zu reden. Es ist der Muurt-Wurm, der aus der Dose spricht."
    Der Terraner stöhnte.
    „Jetzt haben die Saboteure es doch geschafft, mich in den Wahnsinn zu treiben", flüsterte er verzweifelt. „Es kann ja nicht wahr sein, daß ein in einer Dose konservierter Wurm durch den geschlossenen Deckel hindurch ein einwandfreies Interkosmo spricht."
    „Dennoch ist es so", versicherte die Grabesstimme. „Ich versichere dir, daß alles mit rechten Dingen zugeht. ES hat Si'it als Entschädigung für einen grausamen Scherz, den er mit ihm trieb, einen echten, unnachahmlich schmackhaften, ungiftigen und außerdem bereitwilligen Muurt-Wurm vermacht - nämlich mich. Vielleicht kannst du Si'it dazu bringen, daß er die Dose öffnet und mich verspeist, Perry Rhodan. Ich verspreche, auf seiner Zunge dahinzuschmelzen."
    „Ha!" zwitscherte der Blue und schüttelte wütend die Dose. „Jetzt willst du sogar Perry für deinen Anschlag auf mich gewinnen! Das wird dir niemals gelingen, du hinterhältiger Giftwurm!"
    „Jetzt aber Schluß mit der Komödie!" schimpfte Rhodan und preßte die Handflächen an seine Schläfen. „Jetzt will ich wissen, woran ich bin! Entweder bin ich wahnsinnig - oder die Saboteure haben das, was sie anfingen, nicht mehr unter Kontrolle. In dem Fall bin ich dabei, meinen Verstand zu verlieren."
    „Mir geht es genauso", versicherte Si'it mitfühlend. „An den heimtückischen Muurt-Wurm habe ich mich schon gewöhnt.

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