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1258 - Sternenfieber

Titel: 1258 - Sternenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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geriffelte Griffstangen. Wer immer die Wesen waren, die zu diesem Schiff gehört hatten, sie konnten nicht hominid gewesen sein. Es gab überhaupt keine sicheren Anhaltspunkte dafür, wie sie ausgesehen hatten.
    Auch in der Zentrale nicht.
    Sie war nicht einmal mit einer Atmosphäre gefüllt, wie Shastru insgeheim gehofft hatte, sondern so luftleer, wie alle anderen Räumlichkeiten auch.
    Immerhin gab es Positroniken.
    Shastru, Kumin und Quirin waren Computer-Spezialisten. Deshalb gingen sie sehr zuversichtlich an die Untersuchung der Positroniken heran. Doch ziemlich schnell stellten sie enttäuscht fest, daß auch die Positroniken leer waren. Was immer ihre Speicher enthalten hatten, es war restlos gelöscht worden. Es gab auch keine einzige Programmierung mehr.
    „Es ist sinnlos", meinte Quirin. „Jemand war so gründlich, daß jede weitere Untersuchung nur Zeitverschwendung für uns wäre."
    Shastru nickte. Dabei geriet der Lichtkegel seines Scheinwerfers in die Mitte des kreisrunden Podests (oder Tisches?), das mit einem Durchmesser von rund achtzig Metern und einer Höhe von zirka zehn Zentimetern fast das gesamte Rund der Zentrale ausfüllte.
    Etwas glitzerte plötzlich.
    „Das sind Kristalle!" rief Kumin Zarow und richtete seinen Scheinwerfer ebenfalls zur Mitte der Erhöhung.
    „Vorsichtig!" warnte Quirin, als Shastru auf die Erhöhung stieg und sich vornübergebeugt den Kristallen näherte. „Es könnte sich auch um eine Bombe handeln." Er dachte dabei weniger an einen primitiven Sprengkörper, sondern an die Dinge, die in dieser Zeit hauptsächlich als „Bomben" bezeichnet wurden: Gen-Killer, Hypnosug-Gas, Muti-Viren und anderes Teufelszeug.
    „Es sind Speicherkristalle für Positroniken", beruhigte ihn Shastru. „Eingehüllt in Würfel aus Formenergie."
    „Formenergie?" echote Kumin. „Ich sehe aber keine Energiequelle."
    „Anscheinend braucht diese Art von Formenergie keine Zufuhr mehr, wenn sie einmal verfestigt ist", meinte Shastru und berührte mit den Fingerspitzen einen der fünf Wirbel. Er spürte nichts. „Es fließt keine Energie ab und keine zu."
    „Phantastisch!" rief Kumin und sprang auf die Erhöhung. „Es hieß doch immer, das eigentliche Zeitalter der Formenergie würde erst dann beginnen, wenn ein einmal erzeugtes Gebilde ohne weitere Energiezufuhr aus Projektoren oder Speichern seine Form behielte und stabil bliebe. Bei uns ist das noch nicht der Fall, aber wer diese Kristalle hinterließ, der kam aus einer Zivilisation, bei der dieses Zeitalter wahrscheinlich längst angebrochen ist."
    „Ja", erwiderte Shastru und wog den Würfel in der Hand. Er schien kein Gewicht zu haben, aber das ließ sich natürlich in einem Wrack, indem nur die von seiner eigenen Masse verursachte Schwerkraft herrschte - in diesem Falle 0,01g - kaum objektiv ermitteln. „Stellt euch vor, wir fänden diese Zivilisation und könnten etwas von ihrem wissenschaftlichtechnischen Wissen erbeuten!"
    „Wir wären unbesiegbar für immer!" begeisterte sich Kumin.
    „Vielleicht sehnen sich die Vertreter dieser Zivilisation nach Kontakt mit Vertretern anderer Kulturen", überlegte Quirin laut. „Es könnte doch sein, daß einige solcher Wesen zufällig das Wrack fanden und die Speicherkristalle in seiner Zentrale hinterließen - für den Fall, daß Vertreter einer anderen Zivilisation das Wrack ebenfalls finden."
    „Wir müssen die Kristalle sofort abspielen!" rief Kumin.
    „Das ist nicht möglich, ohne daß wir vorher eine der Positroniken hier darauf programmieren", wandte Shastru ein. „Überlassen wir das dem Virenschiff. Wir sollten sowieso zurückfliegen. Auf dem Wrack haben wir nichts mehr verloren."
    Seine Gefährten waren einverstanden.
    Sie nahmen die Würfel mit den Speicherkristallen an sich, verließen die Zentrale und unterrichteten ihre Schüler über ihren Fund. Danach kehrten sie mit den Beibooten zur BLOODY MARY zurück.
    Das Virenschiff benötigte nur kurze Zeit zur Auswertung der Speicherkristalle. Leider enthielten sie hauptsächlich unbekannte Formeln, die sich nicht in bekannte Formeln übersetzen ließen.
    Bis auf einen Kristall.
    In ihm war eine intergalaktische Position mit Hilfe von schematischen Computergrafiken, Zeichnungen und Binärzahlen gespeichert. Mehr nicht. Aber den Sternenkämpfern genügte es.
    „Die Position befindet sich gar nicht einmal so weit von hier", faßte Shastru Drummon zusammen. „Sie bildet den oberen Eckpunkt eines spitzwinkligen Dreiecks, dessen

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